Digitalis.purpurea hat geschrieben:Ich erkenne in dieser Diskussion (und auch in anderen Rezis) auch den Grund für den Niedergang des Adventure-Genres: Viele Spieler sind so konservativ, wie ein fundermentaler Christ im Bible-Belt. Kaum wird etwas Neues versucht, wird geplärrt, dass das nun nicht genrekonform ist. Stattdessen wird das xte Pixeladventure, welches an Annodazumal erinnert, in den Himmel gehoben, weil es so schon retro ist und an selige Jugendzeiten erinnert.
Stillstand ist der Tod, auch bei Computerspielen.
Das predige ich doch auch schon seit Jahren und empfinde das ähnlich wie du. Diesen Retro-Pixellook kann man machen und meinetwegen dann für 4,90 in den Android-Shop stellen.
Wenn dann aber so Games wie ein Moebius oder Lost Horizon 2 daher kommen und am Ende noch geheult wird das es sich nicht mehr verkauft - ja dann hab ich echt das Gefühl die Entwickler haben sich ihre eigene Welt aufgebaut und Leben noch mitten in den 90igern mit ihrem Pentium60 in der Ecke.
Seit Jahren!!!! wird nicht in die Technik investiert sondern lieber nochmal ein Aufguss in der bewährten Form geliefert. Das ein damaliges geniales Geheimakte im dritten Teil nur mehr eine leere Hülle seiner selbst ist braucht wirklich nicht zu verwundern. Wobei man sagen muss das es auch zurecht sehr in der Presse abgestraft wurde.
Standard im 2D Look sollte wenigstens das Baphoment 5 sein, das an sich technisch wirklich gut gelungen ist, nur leider an der lahmen Story und spielerischer Trägheit krankt. Zu keiner Zeit kommt irgendwo Spannung auf.
Ich zocke gerade auf der PS4 Until Dawn, da fällt einem grafisch die Kinnlade runter und man hat genau das Adventure-Feeling als würde man mitten drin stecken.
Auch - weil ich es aktuell grad spiele - TWD Michonne unterhält einen 2 Stunden lang pro Episode spannend und fängt den Spieler gut in die Welt ein obwohl keine klassischen Rätsel mehr vorhanden sind.
Jetzt fragt man sich auch WARUM keine Rätsel mehr drinnen sind:
Hat heutzutage denn überhaupt irgendwer noch Lust dämliche und aufgesetzte Rätsel zu lösen die nur den Sinn haben die Handlung künstlich zu strecken und aufzuhalten.
Was habe ich mich gerade bei LH2 und Baphomet geärgert über die ganzen unlogischen und vor allem unnötigen Gegenstände und die Kombination derer...
Es fängt doch schon damit an das erstens keine vernünftige Storys mehr einfallen und dazu noch nervige Rätsel hinein gestampft werden in einer Engine die vor 10 Jahren vielleicht up-to-date war.
Die Genialität der damaligen Lucas Arts Adventures findet man kaum mehr, wurden im Ansatz diese noch von Adventures wie Runaway oder Deponia erreicht, so muss man heute froh sein wenn ein Game noch gerade so Monkey Island 3 Niveau erreicht.
Auch finde ich den neuen Sherlock nochmal eine Spur besser, die Atmosphäre, die Storys - hier stimmt eben alles. Oder auch bei Telltales "Tales from the Borderlands" das ist ein Geniestreich - ein Meisterwerk.
Und während die Nostalgiker wahrscheinlich gerade eine Kathy Rain 2 in den Himmel heben werden, da werde ich auf der PS4 Detroit zocken und über die Leute einfach nur mehr mitleidig lachen die herum motzen werden weil das ja kein Adventure mehr ist.