Interessant:
http://www.gamesbusiness.de/2017/07/21/ ... en-dollar/
Wie das Marktforschungsunternehmen SuperData in seinem neuesten Bericht zum digitalen Konsolenmarkt und Monetarisierungstrends prognostiziert, wird der Umsatz aus digitalen Spieleverkäufen im Jahr 2017 bei 7,8 Milliarden Dollar liegen. Das Wachstum soll dabei vor allem über große DLC-Pakete und Mikrotransaktionen befeuert werden. Zusätzliche Inhalte für Videospiele sind inzwischen ein riesiges Geschäftsfeld geworden und werden bewusst als Strategie genutzt, um den Lebenszyklus von Titeln zu verlängern.
Das erkennt man ja an langzeitigen Lebensspannen von Mulitplayer-Titeln wie Destiny, The Division, Overwatch oder GTA5 Online sehr gut. Werden gerne mal Season genannt und werden dann von einem neuen Teil einer Spielereihe angelöst (Destiny 2, SW Battlefront 2), so weit ja nichts neues, Kundenbindung nennt man das.
Jetzt wird es spannend:
Besonders die ersten drei bis sechs Monate nach der Veröffentlichung eines Spiels seien wichtig, da laut SuperData 39 Prozent der Einnahmen aus zusätzlichen Inhalten im ersten Jahr nach Veröffentlichung aus ebendiesem Zeitfenster stammen. SuperData will zudem herausgefunden haben, dass es noch weitaus mehr Potenzial für DLC und Co. gibt. So wollen 34 Prozent der Konsolenspieler, dass Publisher alle drei bis sechs Monate mehr Zusatzinhalte veröffentlichen und 29 Prozent erwarten, dass Publisher mindesten einmal im Monat zusätzliche Inhalte herausgeben.
Es war absehbar das für ein ME Andromeda keine Story DLC mehr erscheinen werden, die Aussage "Alle weiteren DLC-Inhalte für MEA wären kostenfrei", nichts anderes als ein Werbeversprechen mit MP-Karten, teure Stories als Ergänzung blieben vorerst Hoffnung. Ist ja nachvollziehbar, warum nach ein paar Monaten Release noch ein Story DLC anbieten, wenn eh kein Hahn mehr nach dem Spiel kräht? Dann lieber gleich Einnahmen mit Ingame-Verkäufen generieren. Dabei erkennt man bei GTA 5 sehr gut wohin die Reise geht: Selbst Rockstar bietet keine Story DLC an, obwohl diese verkauft werden würden wie geschnitten Brot, die Ressourcen werden da lieber im GTA Online-Modus gesteckt, ein Milliardengeschäft das kaum lohnenswerter sein könnte. Und andere Publisher springen natürlich auf dem Zug auf.
http://www.playm.de/2017/05/square-enix ... ll-347628/
Schon fast arrogant die Aussage
http://mein-mmo.de/gta-5-online-rdr2-monetarisierung/
dazu von CEO Strauss Zelnick:
Außerdem erklärt Zelnick, dass sie aus industrieller Sicht noch zu wenig Geld pro Nutzer einnehmen. Es wird also an einer Lösung gearbeitet, die mehr Mikrotransaktionen zulässt, aber den Spielern nicht negativ auffällt. „Wenn man für etwas zu viel bezahlt, auch wenn es von guter Qualität ist, hinterlässt das ein schlechtes Gefühl. Wir wollen nicht, dass unsere Spieler dieses schlechte Gefühl bekommen.“
Solche Aussagen sind frech, auch wenn sie ein Versprechen sind, Produkte hochwertig anbieten zu müssen. Bleibt abzuwarten wie man Spielern zukünftig Geld aus den Taschen zieht, geht vor allem dann wenn man mit seinen Ingame-Käufen Bewunderung (ein bestimmtes Reittier) und Vorteile im Gameplay (EP-Tränke, Buffs) bekommt, aber da wird noch einiges mehr passieren.
Aber kann man den Entwicklern jetzt Vorwürfe machen, wenn offensichtlich so viele Spieler (mehr als 30%) das genau so wollen? Immerhin "feiern" genügend Spieler entsprechende Angebote, wenn z.B. (die überteuerten) GTA-Dollar günstig verkauft werden, durch solche Bonusangebote "rechtfertigen" sich die Käufer dann.
Ich sehe da also eine gewisse "Mitschuld" der Konsumenten, das vieles mittlerweile so sehr auf Ingame-Mikrotransaktionen ausgelegt wird, besonders weil ich doch innovative, mutige Konzepte der AA/AAA-Branche vermisse, werden die Gewinne in immerwieder gleiche Titel gesteckt, mit - zumindest noch - angenehmen Erfolg. Treibende Kraft dahinter sind Multiplayer und MMOs, Spiele also die von Konkurrenz(denken) leben bzw. indem gemeinsame PvP/ PvE-Aktivitäten im Vordergrund stehen. FIFA 17/ LoL sind da nochmals mit eSport
http://www.t-online.de/spiele/id_771549 ... ngeln.html
ein andere Nummer:
Fifa 16: EA's Cash-Cow gibt kräftig Milch
Wie Jorgensen auf einer Rede im Rahmen der "Morgan Stanley Technology, Media & Telekom Conference" in San Francisco erklärte, sind Mikrotransaktion - also mit echtem Geld im Spiel gekaufte digitale Items, Karten oder Spielmodi - für das Unternehmen extrem lohnenswert. Jährlich verdiene man mit Ingame-Selling und Season-Pass-Erweiterungen zirka 1,3 Milliarden US-Dollar. Davon würden zirka 650 Millionen Dollar auf das Konto von FUT-Verkäufen in Fifa-Spielen gehen.
Interessant dazu auch folgende
http://mag.shock2.info/kolumne-games-as ... deospiele/
Kolumne:
Die Industrie stellt also auf Service-Games um. Was bedeutet das konkret für Videospieler? Weniger Spiele und größere Spiele. Service-Games müssen groß sein, um zum langen Spielen anzuregen und sie müssen ständig supportet werden. Daher kann ein einzelner Publisher nicht viele Service-Games parallel anbieten. Auch wird die Industrie als Ganzes schnell begreifen, dass Spieler nicht genug Zeit für mehrere Service-Games haben. Das Problem kennt man seit den MMORPG-Tagen, in denen die meisten Spieler einfach World of Warcraft spielten, statt neue Spiele zu kaufen.
Der Blick für mich in diese Zukunft des Gamings ist erstmal eher düster geprägt. DLC und Mikrotransaktionen sind kein Teufelswerk, mitunter gebe ich da auch mal etwas Geld für aus, wenn der Entwickler es mit seiner Gier nicht übertreibt und ein Produkt anbietet, welches mich als Spieler nicht beleidigt oder für dumm verkauft. Aber all das ist erst der Anfang, da kommen noch Dinge auf uns zu, die wir uns heute nicht vorstellen können. Das sich z.B. Sony bezahlen lässt, das man mit der PS4 Online spielen darf, ist nur zu entschuldigen das die Kosten von PS+ überschaubar sind und weitere Extra wie Freispiele mitbringt. Man stelle sich vor Steam nimmt zukünftig 5 Euro im Monat, wenn man Multiplayer-Titel mit Freunden spielen möchte....
aber solche Dinge werden kommen, wenn wir Spieler immer jeden Trend mitmachen und noch unterstützen, "Games as a Service" - schon klar.
Über das Adventure-Genre kann man ja sagen was man möchte, altbackend soll es sein und technisch veraltet. Alles richtig, aber es ist wenigstens noch ehrlich...