Mikej hat geschrieben:'Shannara Chronicles' probiert, aber leider gefallen mir nur die Bilder und nach Episode eins war es das für mich. Die MTV-typische Kostümierung bzw. der offensichtliche Fokus auf Teenies ist eine Sache, aber v.a. das ständige Overacting und das in Summe suboptimale Casting schreckt mich ab. Da lässt die Regie für mein Gefühl zuviel durchgehen. Die Umsetzung der Story fühlt sich platt und überhastet an. M.M.n. besser bei den Büchern bleiben oder das alte Adventure-Spiel erneut durchspielen... schade.
Ich gucke auch gerade Shannara Chronicles. Und stimmt schon, es ist irgendwie recht "trashig". Das alleine würde mich aber nicht stören. Ich habe auch alle Staffeln von Xena im Regal stehen und fand Legend of the Seeker auch sehr unterhaltsam.
Terry Brooks Shannara-Bücher habe ich nie gelesen, was bestimmt ein Vorteil ist, weil man sich weniger über die Umsetzung ärgert. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er seine Figuren so flach und einfältig gestrickt hat. Einfältig im Sinne von dumm wie Selemer Sauerbrot, nicht einfältig im Sinn von "Dieser Charakter hat die Welt noch nicht gesehen und muss wachsen und lernen".
Die Dialoge sind fürchterlich. Okay, ich schaue mir die deutsche Synchro an, vielleicht liegt es ja daran. Aber sie klingen so, als würde ein Schulpraktikant sie schreiben.
Dabei finde ich die Geschichte gut. Es ist eben eine klassische Gut-gegen-Böse-Geschichte wie in Herr der Ringe. Es gibt also nicht die Komplexität wie in Game of Thrones, aber das ist ja auch okay. Ich finde, hier ist jedoch alles irgendwie zu nett, obwohl ganz schreckliche Dinge geschehen: Die Welt droht, von Dämonen überrannt zu werden, Sklaverei ist ein wiederkehrendes Thema, Figuren, die sich eigentlich nicht mögen, müssen zusammenarbeiten usw. Also, doch ganz gute Ansätze, um da gute Fantasy draus zu machen, sollte man meinen. Aber Hindernisse, die den Charakteren in den Weg gelegt werden, werden all zu leicht überwunden. Wirklich schwere Verletzungen beeinflussen die Helden kaum. Aus jeder Klemme kommen sie irgendwie wieder raus, allerdings nicht, weil sie sich einen pfiffigen Plan ausdenken, sondern weil sie entweder Hilfe erhalten oder auch einfach nur Glück haben. Ein Beispiel aus der heutigen Episode "Das Schwert des Dagda Mor" (unter Spoilertags, damit ich niemandem den Spaß verderbe, denn die Episode wird zur Hälfte verraten):
Spoiler:
Die Elfe Amberle und die Zigeunerin Eretria sind versehentlich mitten im Wald durch morsche Bretter eingebrochen und in einen verschütteten, längst vergessenen Raum gefallen. Zwar versuchen sie, dort wieder hinaus zu kommen, doch nichts gelingt. Zu allem Überfluss sind Elfenjäger hinter ihnen her, die sie dann auch schnell aufstöbern. Zwei Verfolger können Amberle und Eretria ausschalten, aber der dritte Jäger hat sie dann am Kragen. Natürlich werden sie von ihrem Freund Will in letzter Sekunde gerettet, der natürlich genau rechtzeitig eben jenes Loch im Waldboden gefunden hat, durch das die zwei gefallen sind. Okay, er wusste, in welche Richtung sie gegangen sind und er hing an einem Flugtier, um einen besseren Überblick zu haben ... aber ... ein verhältnismäßig kleines Loch im Boden in einem riesigen Wald aus der Luft zu entdecken ... naja. Eine der beiden schafft es dann aber doch nicht rechtzeitig aus dem Raum heraus und wird gefangen genommen, doch der Zuschauer weiß ohnehin schon, dass sie nächste Episode wieder frei kommt. Also, keine Überraschung.Spoiler können gelesen werden, indem man die Textbox mit der Maus markiert!
Andererseits gefallen mir die Landschaft, die Bauten, die Andeutungen auf unsere eigene Welt und wie gesagt, auch einige der Ansätze. Aber ich wünschte mir, die Macher würden mal "Butter bei die Fische" tun.
Buffy erzählt zum Beispiel auch die Geschichte einer Auserwählten. Es geht auch um Teenager, aber die Serie war so viel erwachsener, zum Teil düsterer und die Figuren mussten viel mehr ackern, um irgendwie Erfolg zu haben.