Serien-Freak - Seite 9

[Mikej]

Hab gestern mal wieder Fox verflucht bzw. Produzenten, die allen Ernstes glauben, eine Serie bei Fox unterbringen zu können. Grund: Hab mir auf Verdacht "Virtuality" gekauft, den Pilotfilm zu einer Serie, die nie realisiert wurde.

Ausgestrahlt wurde die Pilot-Folge von FOX ja durchaus. Allerdings ist Freitag im Juni, um 20 Uhr ein Todesurteil in den USA. Wobei man auch bedenken muss, dass es letztlich keine Eigenproduktion von FOX ist, die somit also weniger davon profitieren. Aber selbst für diesen Ausstrahlungstermin war das Desinteresse erstaunlich, wenn man sich die Zahlen bei tvbythenumbers so ansieht. Klar stellt sich bei so etwas aber auch die Frage, ob die Leute nicht geschaut haben, weil der Slot schon von vornherein aussichtslos schien, oder weil das Thema einfach nicht den Geschmack der Leute traf.

Viele TV-Alternativen für die Serie gab es bestimmt nicht. Laut us.imdb.com zählt NBC/Universal zu den Produzenten. Offensichtlich hatten die keinen Bock drauf, oder es gab vielleicht andere Hürden, womit Kabelsender wie USA Network und SyFy als Alternative wegfallen, die zur NBC-Kette gehören. Fürs The CW-Publikum hätte man vermutlich viele Dinge ändern und vereinfachen müssen und zu der Zeit war der Sender noch nicht so weit, wie heute. Tja und SciFi passt nicht besonders ins Beuteschema von CBS. Bleibt abgesehen von ABC (die m.M.n. nur wenig besser sind, als FOX) nur noch ein Kabelsender wie HBO, aber Virtuality scheint mir nicht die typische HBO-Serie zu sein. Angesichts dieser Überlegungen tippe ich, FOX war eher die letzte Hoffnung, als die erste Anlaufstelle.

Heute hätte man andere Wege probieren können (netflix, amazon etc.), aber mit so einer Vorgeschichte ist die Serie natürlich mausetot.

[Jehane]

Mich hat halt irritiert, dass jemand allen Ernstes mit fremdproduzierten Serien zu Fox geht, aber vielleicht war das wirklich der letzte Ausweg, weil alle anderen schon dankend abgelehnt hatten. Trotzdem. Fox hat Firefly abgesetzt (ja, ich bin deswegen noch immer grantig, nach all den Jahren) und ist berüchtigt dafür, neue Serien zu unmöglichen Zeiten auszustrahlen - insofern eh nicht verwunderlich, dass es "Virtuality" nicht geschafft hat. Vielleicht war auch das Thema zu wenig massentauglich. Ich find's halt schad, weil ich das Ganze durchaus spannend gefunden hab und auch gerne gesehen hätte, wie's weitergeht; am Ende gibt's zwar sowas wie eine Mini-Auflösung, aber die wirft halt auch mehr Fragen auf als sie beantwortet

[Mikej]

Ja, schwierig. Die US-Networks gehen meist primär nach Ratings. Und ein 0.5er Nielsen-Rating ist selbst für einen Freitag um 20 Uhr einfach mies, wenn es um eine brandneue Serie geht. Aber es stimmt schon, bei FOX und ABC bin ich auch besonders vorsichtig, denn die ziehen schnell mal einen Schlussstrich (egal wie offen die Serie endet), wenn ihnen was nicht passt, oder krempeln eine Serie radikal um (letzteres z.B. Human Target bei FOX).

Aber ich sag's mal so, rein von den Zahlen her war selbst das Ende von 'Firefly' absehbar. Für damalige Verhältnisse waren die Quoten durchwachen. Das sind die Schattenseiten der US-Quotenmentalität, wo alles sich um Werbeeinnahmen und dergleichen dreht. Aber ich schätze mal, wäre 'Serenity' ein Erfolg geworden, hätte man die Serie ohnehin längst fortgesetzt. War nur leider auch nicht der Fall.

[Jehane]

War's bei Firefly nicht auch so, dass das zeitweise ausgesetzt wurde, weil irgendein ultrawichtiges Sport-Event übertragen werden musste? In der falschen Reihenfolge wurden die Episoden ja außerdem ausgestrahlt - Pilotfilm am Ende, dafür "Train Job" als erstes o_O Das kann keine guten Quoten geben :/ Den Film fand ich insofern gut, als er doch ein paar Fragen beantwortet hat. Und es gibt ja noch die Comics. Außerdem - was wäre eine Joss Whedon-Serie, wenn sie nicht nach 1-2 Staffeln abgesetzt werden würde *g* Es wundert mich noch immer, dass er Buffy abschließen konnte, aber das ist wohl auch entsprechend gut angekommen.

[Mikej]

Ich glaube, Train Job wurde tatsächlich extra als Ersatz-Pilot geschrieben, um Fox zufrieden zu stimmen. Vermutlich wollte man beide Piloten deshalb nicht zu eng beisammen haben. Die Frage ist letztlich auch, ob der ursprüngliche Pilot tatsächlich besser geeignet gewesen wäre, um die Mehrheit der Seher zu fesseln und ein gutes Bild von der Serie zu vermitteln. Ich hab so meine Zweifel, ob das was in den USA geändert hätte. Denke das Timing von Firefly war nicht gut. Ein paar Jahre zu früh dran. Fürs Publikum und für den Sender.

Umstellungen bei der Reihenfolge passieren manchmal. Normalerweise bei Serien, wo das nicht so auffällt (z.B. Supergirl nach den Pariser Attentaten... wobei ich vermute, dass das in dem Fall nur vorgeschoben war, um Publicity zu bekommen). Auch Pausen wegen Sportübertragungen sind nichts Neues, die FOX die meiste Kohle durch Werbung bringen. Leider auch so Unarten, wie extrem unregelmässige Ausstrahlungs-Intervalle, was ich auf Dauer auch lästig finde und was v.a. bei hoher Unzufriedenheit mit den Quoten gerne passiert (oder die Episoden wäre möglichst schnell rausgeschleudert...). Ich sag nichts bei einer längeren Pause zur Halbzeit, aber ja, eine gewisse Regelmässigkeit braucht es schon. Aber gut, zu dem Zeitpunkt war Firefly wahrscheinlich auch schon Vergangenheit...

[Jehane]

Ganz ehrlich: So sehr ich Firefly auch liebe, ich glaub, weder der eigentliche Pilotfilm noch "Train Job" waren nicht geeignet, um das Publikum zu fesseln. Ich weiß noch, wie's mir selber gegangen ist. Ich hab mir die Serie auf gut Glück gekauft (und nachdem zwei meiner Freunde mich eine gefühlte Ewigkeit bequatscht hatten von wegen "Wenn du Buffy und Angel magst, wird dir das auch gefallen, kauf's einfach"), fand den eigentlichen Pilotfilm ziemlich spröde und "Train Job" hat mir gar nicht gefallen - ist bis heute die Firefly-Episode, die ich am wenigsten mag, keine Ahnung, warum. Ab der dritten Episode hab ich dann gemerkt, dass ich langsam drauf reinkippe, ab der 4. Episode war ich voll im Firefly-Fieber und hab mir den Rest sehr gut eingeteilt, weil ich gewusst hab, dass danach nichts mehr kommt. Den Film gab's zu dem Zeitpunkt noch nicht, die Comics auch nicht.

Möglich, dass die Serie ein paar Jahre zu früh dran war, aber das könnte man von Virtuality auch sagen - hat mich btw aus irgendeinem Grund sehr an eine Whedon-Serie erinnert, ich glaub auch, dass das Publikum ähnlich wäre. Egal. Ich find's halt schade, wenn gute Serien schon im Ansatz gekillt werden, weil unregelmäßig ausgestrahlt wird, weil die Reihenfolge der Episoden nicht stimmt (was bei einer nicht zusammenhängenden Geschichte noch eher wurscht ist), weil sich ein Sender einfach nicht traut aus Angst um die Quoten... und dann gibt's wieder Serien, die so viel Publicity bekommen, dass man weiß: Die wird nicht so schnell wieder verschwinden. Als es geheißen hat, dass Whedon Agents of S.H.I.E.L.D. machen würde, hab ich mir gedacht "Ok, da steht Marvel dahinter, die werden das pushen, das wird sicher nicht nach zwei Staffeln wieder abgesetzt". Mittlerweile gibt's immerhin schon drei Staffeln - so viele wie von Firefly und Dollhouse zusammen *g* Und ich häng noch immer bei Staffel 1 fest, irgendwie braucht die seeeeeeeehr lange, um in die Gänge zu kommen bzw. mich zu packen...

[Jehane]

Ha. Endlich hat Agents of S.H.I.E.L.D. bei mir gezündet. Ich komm zwar nach wie vor nur langsam voran, aber nachdem jetzt teilweise aufgedeckt wurde, was mit Caulson passiert ist, woher Sky kommt und sich abzeichnet, dass sich eine zusammenhängende Geschichte entwickelt, wird's allmählich spannender und ich schau auch lieber Bin zwar mit der ersten Staffel noch immer nicht durch und hänge irgendwo bei der Hälfte, aber es wird langsam

[Mikej]

Na, dann wirds ja langsam. Und wie gesagt, S.H.I.E.L.D. legt noch zwei Gänge zu .



Ich für meinen Teil gebe gerade der dritten Staffel von 'The 100' eine Chance. Ich kann nicht behaupten, dass ich die ersten beiden Staffeln gut fand. Nüchtern betrachtet ist die Serie Trash hoch 10. Aber irgendwie interessant, obwohl oder weil manches total fragwürdig ist, wenn nicht sogar ziemlich bedenklich. Normalerweise würde ein TV-Autor ja z.B. aus verschiedenen Gründen dafür sorgen, dass eine zur Führungsfigur empor erhobene Hauptfigur nicht dauernd Leute ähem scharenweise abmurkst. Nicht so 'The 100', was sich ja um 100 Teenies dreht, die lange nach einem Atomkrieg auf dem Planeten Erde ausgesetzt werden, um zu testen, ob man hier schon überleben kann und die sich dann behaupten müssen, denn klar sind sie nicht die einzigen hier...

Tja, mal sehen, wie die Drehbuchschreiber die ersten beiden Staffeln toppen wollen. Dazu müsste man vermutlich den Kontinent mittels Atombombe ausradieren oder so. Und vor allem bin ich neugierig, ob die Serie noch ein, zwei Staffeln dazu bekommt. Wie auch immer, bislang ist die dritte Staffel noch relativ gemäßigt...

[Jehane]

Ja, es wird langsam - mittlerweile macht's mir auch richtig Spaß, weil die Geschichte in die Gänge kommt, es noch mehr Geheimnisse rund um Caulsons Wiederbelebung gibt... und gestern hab ich eine Episode erwischt, in der Lady Sif einen Gastauftritt hatte

The 100 ist mir auf Pro7 untergekommen, genauer gesagt, der Trailer davon, aber der war irgendwie so gar nicht ansprechend. Das Problem haben's bei Pro7 aber öfter; die neue Serie Zoo wird auch mit einem seltsamen Trailer beworben, der bei mir eher ein "Och nö, da schau ich lieber was anderes" als ein "Jöööööö, sieht das spannend aus" hervorruft.

[TomsClan]

Mich hat die Serie "Hannibal" gerade in ihren Bann genommen (gibt es bei Netflix) - sehr sehr gut gespielt und empfehlenswert!

[Mikej]

Mich hat die Serie "Hannibal" gerade in ihren Bann genommen (gibt es bei Netflix) - sehr sehr gut gespielt und empfehlenswert!

Ja, gibt es auch z.B. bei Maxdome und ich glaube sogar bei Amazon Prime. Seit dem Aus der Serie bei NBC nach Staffel 3 (was letztlich vorherzusehen war) hat sich aber glaube ich nicht viel getan, oder?

[sinnFeiN]

außer die Gerüchte, dass ein anderer Sender - der ist mir gerade entfallen - übernimmt...

jetzt wieder Mal Zeit für eine Folge Walking Dead (S04E01) und Homeland (S03E01) geschafft... gefallen mir noch immer ganz gut, die zwei Serien.

[marenk]

'Shannara Chronicles' probiert, aber leider gefallen mir nur die Bilder und nach Episode eins war es das für mich. Die MTV-typische Kostümierung bzw. der offensichtliche Fokus auf Teenies ist eine Sache, aber v.a. das ständige Overacting und das in Summe suboptimale Casting schreckt mich ab. Da lässt die Regie für mein Gefühl zuviel durchgehen. Die Umsetzung der Story fühlt sich platt und überhastet an. M.M.n. besser bei den Büchern bleiben oder das alte Adventure-Spiel erneut durchspielen... schade.

Ich gucke auch gerade Shannara Chronicles. Und stimmt schon, es ist irgendwie recht "trashig". Das alleine würde mich aber nicht stören. Ich habe auch alle Staffeln von Xena im Regal stehen und fand Legend of the Seeker auch sehr unterhaltsam.

Terry Brooks Shannara-Bücher habe ich nie gelesen, was bestimmt ein Vorteil ist, weil man sich weniger über die Umsetzung ärgert. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er seine Figuren so flach und einfältig gestrickt hat. Einfältig im Sinne von dumm wie Selemer Sauerbrot, nicht einfältig im Sinn von "Dieser Charakter hat die Welt noch nicht gesehen und muss wachsen und lernen".

Die Dialoge sind fürchterlich. Okay, ich schaue mir die deutsche Synchro an, vielleicht liegt es ja daran. Aber sie klingen so, als würde ein Schulpraktikant sie schreiben.

Dabei finde ich die Geschichte gut. Es ist eben eine klassische Gut-gegen-Böse-Geschichte wie in Herr der Ringe. Es gibt also nicht die Komplexität wie in Game of Thrones, aber das ist ja auch okay. Ich finde, hier ist jedoch alles irgendwie zu nett, obwohl ganz schreckliche Dinge geschehen: Die Welt droht, von Dämonen überrannt zu werden, Sklaverei ist ein wiederkehrendes Thema, Figuren, die sich eigentlich nicht mögen, müssen zusammenarbeiten usw. Also, doch ganz gute Ansätze, um da gute Fantasy draus zu machen, sollte man meinen. Aber Hindernisse, die den Charakteren in den Weg gelegt werden, werden all zu leicht überwunden. Wirklich schwere Verletzungen beeinflussen die Helden kaum. Aus jeder Klemme kommen sie irgendwie wieder raus, allerdings nicht, weil sie sich einen pfiffigen Plan ausdenken, sondern weil sie entweder Hilfe erhalten oder auch einfach nur Glück haben. Ein Beispiel aus der heutigen Episode "Das Schwert des Dagda Mor" (unter Spoilertags, damit ich niemandem den Spaß verderbe, denn die Episode wird zur Hälfte verraten):

Spoiler:

Die Elfe Amberle und die Zigeunerin Eretria sind versehentlich mitten im Wald durch morsche Bretter eingebrochen und in einen verschütteten, längst vergessenen Raum gefallen. Zwar versuchen sie, dort wieder hinaus zu kommen, doch nichts gelingt. Zu allem Überfluss sind Elfenjäger hinter ihnen her, die sie dann auch schnell aufstöbern. Zwei Verfolger können Amberle und Eretria ausschalten, aber der dritte Jäger hat sie dann am Kragen. Natürlich werden sie von ihrem Freund Will in letzter Sekunde gerettet, der natürlich genau rechtzeitig eben jenes Loch im Waldboden gefunden hat, durch das die zwei gefallen sind. Okay, er wusste, in welche Richtung sie gegangen sind und er hing an einem Flugtier, um einen besseren Überblick zu haben ... aber ... ein verhältnismäßig kleines Loch im Boden in einem riesigen Wald aus der Luft zu entdecken ... naja. Eine der beiden schafft es dann aber doch nicht rechtzeitig aus dem Raum heraus und wird gefangen genommen, doch der Zuschauer weiß ohnehin schon, dass sie nächste Episode wieder frei kommt. Also, keine Überraschung.

Spoiler können gelesen werden, indem man die Textbox mit der Maus markiert!

Andererseits gefallen mir die Landschaft, die Bauten, die Andeutungen auf unsere eigene Welt und wie gesagt, auch einige der Ansätze. Aber ich wünschte mir, die Macher würden mal "Butter bei die Fische" tun.

Buffy erzählt zum Beispiel auch die Geschichte einer Auserwählten. Es geht auch um Teenager, aber die Serie war so viel erwachsener, zum Teil düsterer und die Figuren mussten viel mehr ackern, um irgendwie Erfolg zu haben.

[Mikej]

TV-Serie 'Salem': interessant, dass man hier fast durchwegs auf reine Gut-/Böse-Charakterisierungen verzichtet. Führt allerdings dazu, dass man sich schwer mit jemandem identifizieren kann. Warum das trotzdem gar nicht schlecht funktionieren kann, liegt wohl daran, dass v.a. Janet Montgomery ihre Rolle erstaunlich gut und facettenreich spielt! Hat was! Und auch so sind manche Rollen richtig gut besetzt. Z.B. Stephen Lang als Increase Mather. In inhaltlicher Hinsicht ist es dennoch sehr schwankend und manches erscheint mir willkürlich. Blutige Ekel-Momente wirken hin und wieder auch zu gezwungen.

[Digitalis.purpurea]

Ich bin jetzt mir der zweiten Staffel von *Rom* durch. Die ganzen historischen Ungenauigkeiten und Unkorrektheiten haben mich wie in der ersten Staffel durchdrehen lassen. Einfach pfui.

[marenk]

Die erste Staffel hatte ich auch mal geschaut, weil sie so über den grünen Klee gelobt wurde. Ich war dann aber etwas enttäuscht. Vielleicht zu hohe Erwartungen? Irgendwie fand ich die Serie langweilig, obwohl mich Geschichte interessiert. Ist die zweite Staffel besser?

[Digitalis.purpurea]

Ich fand sie so grottig, dass es anstrengend war, sie zu sehen. Und zwar deswegen, weil sie nicht historisch ungenau ist und alles komplett verzerrt. Ich kopiere meine Rezis einmal hier rein:

Staffel 1
Ich hatte die Serie als sehr gut und unterhaltsam in Erinnerung. Und ich hätte diese römische Seifenoper auch so im Gedächtnis behalten sollen.
– Ein einfacher Soldat ohne adeligen Hintergrund und ohne Vermögen wird Senator? Dafür war ein Vermögen von mindestens 1 Millionen Sesterzen erforderlich.
– Octavian, der spätere Kaiser Augustus, soll Sex mit seiner Schwester gehabt haben?
– Ein Magistrat springt in die Kampfarena, um seinem Freund beizustehen?
– Kleopatra nimmt einen stinkenden Soldaten als Deckhengst, um den Sohn Caesarion Caesar unterzuschieben?
– Bei der Ermordung Caesars fielen nicht die berühmten Worte: *Auch du, mein Sohn Brutus?*
– Cicero war mir zu tuntig dargestellt. Wo waren die großen Reden, für die er berühmt war? Sein Sklave Tiro, welcher ihm wie ein Schatten folgte, taucht gar nicht auf. (Ich gebe zu: Seit Harris Trilogie bin ich Cichero-Fan.)

Es gab sicherlich noch weitere Dinge, die mich störten, welche ich aber vergessen habe.


Fazit

Für die zweite Staffel brauche ich eine Erholungspause.


Staffel 2

Das Beste an der Serie ist, dass die Kulissen teilweise abgerissen und teilweise abgebrannt sind. Ein dritte Staffel bliebt der Welt also erspart.
Wie schon in der ersten Staffel, stimmt einfach gar nichts:

Cicero
wurde in Winter ermordet (im Film: Sommer), und zwar nicht in seinem Landhaus, sondern auf der Flucht. Auch der Name seines Mörders stimmt nicht. Pollux Verhalten während der Mordszene war einfach lächerlich, wenn er sein Opfer fragt, ob er sich ein paar Pfirsiche aus dem Garten mitnehmen darf.

Der Darsteller von Octavian

besaß die Mimik einer Marmorbüste. Wobei eine Büste wahrscheinlich mehr Darstellungsmöglichkeiten besitzt. Ob auf dem Schlachtfeld, bei Verrat oder während des Triumphzuges: Der Schauspieler kommt mit einem Gesichtsausdruck aus.

Octavia

galt im Alten Rom als vorbildliche, tugendhafte Frau, welche Markus Anton nie verleugnete oder sich durch halb Rom schlief. Im Gegensatz zum Film waren weder sie noch ihre Mutter je in Ägypten.

Titus und Lucius
reden als Bürger der Unterschicht immer noch mit Octavian über persönliche Probleme und gehen bei ihm und Mark Anton ein und aus, wie es ihnen beliebt.


Fazit

In der Serie stimmt gar nichts, sie geht nicht einmal mehr frei mit den historischen Fakten um. Sie ist einfach schlecht.

[sinnFeiN]

Schwer bei sowas ja oder nein zu sagen. Natürlich sollts halbwegs im historisch richtigen Rahmen sein, andererseits sollte sie einfach nur unterhalten... nicht mehr, nicht weniger. Mit der Treue in der Ehe ists ohnehin bei Herrschern in und außerhalb des alten Roms ähnlich schwierig wie mit normalen Menschen... Da weiß man wahrscheinlich weniger als wirklich möglich war.
War da auch lang ein Verfechter der historischen Richtigkeit, mittlerweile bin ich aber de Meinung, dass solche Sachen eher anregen sollten sich dann wirklich zu informieren und deswegen sollten Historiker und Althistoriker lesbare Texte verfassen (tun sie zum Großteil aber nicht, weil da würde der wissenschaftliche Standard darunter leiden - dass ich nicht lache)

bin eh gespannt... zu dem Thema Geschichte in Film/Spielen/Medien hab ich dieses Jahr ein paar Lehrveranstaltungen.

Prinzipiell würd ich aber einfach sagen: Serien sollen Unterhalten und die historischen Fakten stellen maximal den biegsamen Rahmen dar.
Dass getreue Darstellungen auch unterhaltsam sein können, ist klar... Ist aber auch ungleich schwieriger zu bewerkstelligen

Seh schon, hast mir Lust gemacht auch mal in Rome reinzuschauen. Bis jetzt hab ich so gut wie alle Serien mit historischem Vorbild gemieden (Tudors, Rome und Borgias) - trotz mancher Detailgenauigkeit, die durchaus Bewunderung zulässt (Kostüme in die Tudors sind beispielsweise extrem genau recherchiert und passen nahezu perfekt)


ansonsten: Mitte der dritten Staffel Homeland erreicht. Gefällt mir wieder besser als Staffel 2 - hübsch, endlich wieder in Richtung der Qualität der ersten Staffel. KÖnnte fast Tom Clancy davorstehen ;D. Dann wärs aber bissl mehr Stars and Stripes

[Digitalis.purpurea]

Ich war nur noch genervt. Wenn so Fehler über Fehler gezeigt werden, dann macht es keinen Spaß.

[Digitalis.purpurea]

Seh schon, hast mir Lust gemacht auch mal in Rome reinzuschauen. Bis jetzt hab ich so gut wie alle Serien mit historischem Vorbild gemieden (Tudors, Rome und Borgias) - trotz mancher Detailgenauigkeit, die durchaus Bewunderung zulässt (Kostüme in die Tudors sind beispielsweise extrem genau recherchiert und passen nahezu perfekt)

Wenn du mir die Versandkosten ersetzt, dann würde ich dir beide Staffeln umsonst überlassen. Edit: Anderen natürlich auch.

[Jehane]

Och, ich mochte Rom - hab allerdings auch nicht auf historische Feinheiten geachtet bzw. wären mir Fehler trotz Geschichte-Studiums nicht aufgefallen, weil ich den Schwerpunkt im Studium damals aufs Mittelalter gelegt und in Sachen Antike nur die Pflichtveranstaltungen gemacht hab. Da bleibt natürlich zu wenig hängen, als dass einem jeder einzelne Fehler auffallen könnte - Ausnahme war die Verfilmung der Ilias mit Brad Pitt, da saß ich im Kino und hab mich nur gegiftet. Mittlerweile hab ich mich mit dem Film arrangiert, finde aber nach wie vor, dass man den hätte besser machen können und dass Achilles viiiiiiiiiiiel zu nett dargestellt wird.

Bei solchen Serien, aber auch Filmen geh ich sonst grundsätzlich mit der Einstellung heran, dass ich unterhalten werden will, d.h. den Anspruch, dass es historisch korrekt ist, stelle ich gar nicht (mehr). Das gilt auch für Serien/Filme, die auf Mythen basieren. Ich liebe z.B. Disneys Hercules, obwohl der alle möglichen Mythen vermischt und mit der eigentlichen Herakles-Geschichte nur noch ganz am Rande zu tun hat. Aber der Film ist nett gemacht, toll synchronisiert und einfach unterhaltsam.

Was mich immer wieder irritiert, sind schauspielerische Fehlbesetzungen - also was die Optik betrifft. Bitte, wie kann man Heinrich VIII. mit so einem Schönling besetzen? Oder den Borgia-Papst mit dem großartigen, aber viel zu dünnen Jeremy Irons? Oder Joseph Fiennes als Martin Luther? Das sind historische Persönlichkeiten, von denen es Porträts gibt, an denen man sich orientieren kann. Klar, künstlerische Freiheit sollte auch gegeben sein, aber um die Borgias hab ich z.B. einen großen Bogen gemacht, weil ich Jeremy Irons zwar sehr mag, aber optisch für eine absolute Fehlbesetzung halte. Sowas irritiert mich mehr als eine Waffe, die in ein anderes Jahrhundert gehört (mein Mann kann sich z.B. bei Mittelalter-Filmen fürchterlich über diverse Belagerungswaffen aufregen, die im Sekundentakt nachgeladen werden, obwohl man weiß, dass das viel länger gedauert hat/die Waffe zu dem Zeitpunkt noch gar nicht existiert hat) oder dergleichen.

Zum Thema: Hab diese Woche angefangen, mir zum dritten Mal Lost anzusehen - das soll die Wartezeit bis Game of Thrones überbrücken Noch in der Pipeline: Black Books (hab ich von Freunden geschenkt bekommen, keine Ahnung, wie das ist), Vikings Staffel 2, The Man in the High Castle (bin mir allerdings nach Lektüre des Buches nicht mehr sicher, ob ich die Serie wirklich sehen will, die scheint stark abzuweichen), Mr Robot und die letzten beiden Staffeln von Downton Abbey sowie Star Trek: The Next Generation.

[Mikej]

Verfolgt eigentlich jemand die neue Staffel von Akte X? Irgendwie fehlt mir da der rote Faden, hm.

[sinnFeiN]

nein, ich werd die bald mal anfangen, aber mir fehlt auch noch Staffel 9 von den Alten

[Mikej]

Aus der Rubrik unnütze Verfilmungen die die Welt nicht braucht: die Dreharbeiten zum Spielfilm 'Baywatch' haben offenbar begonnen. Am 11. Mai 2017 soll der Streifen fertig sein.

13 Staffeln (2 Serien) und zumindest ein TV-Film waren offenbar nicht genug. Hoffentlich wird es kein Erfolg, sonst wittere ich eine neue Serie (das Original hatte damals ja schon Kultcharakter, aber der Story wegen haben das glaube ich nicht viele geschaut ).

[sinnFeiN]

poah... das könnte hart werden