Interview mit den Autoren von Säulen der Erde - zum Release der letzte Teil

Wir haben Matt Kempke und Kevin Mentz zu Säulen der Erde und der mittelalterlichen Story gefragt. Passend zum Release gibt es heute den dritten und letzten Teil des Interviews.

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24 Kommentare

k0SHiii (Gast) vor 6 Jahren
Danke für das schöne Interview.

Gerne hätte ihr kritisch den "Erfolg" von Buch 1 hinterfragen können, wie damit umgegangen wird und wie sich das auf Teil 2 (zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht mehr möglich) und auf Teil 3 auswirkt, oder ob man "stumpf" konsequent zuendeentwickelt.

Auch würde ich mir ein Interview mit Carsten wünschen, wie er die aktuelle Projektlage und Ausrichtung bei Daedalic sieht.
Wird es wieder Jahre mit klassischen Adventures geben, oder ist der Markt für DD nicht mehr interessant?
sinnFeiN vor 6 Jahren
Dankeschön für Lob und Input!
Ich glaube, dass der Aufruf am Ende sehr ernst gemeint ist und wenn wir, die Fans von Adventures, nicht jedes bessere Adventure unterstützen, wird das Genre für Entwickler uninteressant werden/sein.
FustelPustel vor 6 Jahren
Von mir auch danke für das Interview, das macht wenn man die Leute und Gedanken dahinter liest weniger uninteressant und unsympathisch.

Was mich auch interessiert und zum nachdenken bringt, wenn man genau weiß dass das Adventure Genre wieder weniger attraktiv wird, man weniger verdient dabei etc....warum macht man dann so ein Spiel das irgendwo dazwischen liegt, ohne wirkliches Gameplay, dessen Geschichte und Grafikstil dermassen aufwändig ist, wenn man schon mit Silence gemerkt hat, dass diese Art von Spiel nicht ankommt und noch dazu für Unmut bei klassischen Rätselspielern sorgt!? Erschließt sich mir nicht wie man damit dann allen Ernstes Geld einnehmen möchte!? (und noch dazu glaube ich nicht dass Adventures noch nie!! wirklich für Einnahmen gesorgt haben, klar ist reich wird man nicht aber mit welchem ehrlichen Job wird man das heutzutage?) :-D
k0SHiii (Gast) vor 6 Jahren
"Erschließt sich mir nicht"
Naja, man probiert halt neues, um endlich wieder Geld zu verdienen.
Die letzten klassischen Adventures von DD waren scheinbar auch keine Goldesel.
Somit versucht man sich an neuer Zielgruppe.
Silence und Säulen der Erde haben die aber wohl nicht erreichen können.
Andere Spiele aus anderen Genres bei DD laufen da aktuell deutlich besser.
Warten wir ab, wie sich das auf zukünftige Projekte auswirkt.

"wenn wir, die Fans von Adventures, nicht jedes bessere Adventure unterstützen"
Wo sind die denn? ;-)
realchrisunterwegs (Gast) vor 6 Jahren
Dazu müssen es erst einmal Adventures sein. Ich kann ja kein Adventure empfehlen, von dem nicht mehr viel Adventure vorhanden ist. :-) Das wäre eine sehr schlechte Empfehlung und ich habe den Ruf eines guten Empfehlers zu verlieren. :-)
sinnFeiN vor 6 Jahren
Wo ich wieder auf die letzte Aussage des Interviews zeige. Nicht dran zweifeln, ob es Adventures sind. Wenn nicht mal die moderneren Adventures unterstützt werden, war es das. :zaunpfahl:
Aber ich habs befürchtet, dass selbst jetzt noch Aussagen gegen das Genre kommen :cry:
FustelPustel vor 6 Jahren
Ja ich bin auch nicht dafür dass man solche Produkte dann ignoriert oder boykottiert.
Aber man muss sich nicht von einem Entwickler aufzwingen lassen was die glauben das man zu mögen hat, oder? Nur weil Daedalic jetzt so viele Mitarbeiter hat und es nicht mehr schafft Adventures zu produzieren in dem Rahmen dass man damit auch was einfährt!? Das ist jetzt schon das dritte Werk hintereinander in dieser Art und Weise?
Was erhofft man sich damit wenn die Masse der Leute trotzdem keine Adventurespieler werden?

Dann wars das eben mit Adventures bei Daedalic. Dann müssen sie eben andere Spiele entwickeln oder die Adventures anders nennen. Es gibt noch genug noch dazu klassische Adventures von Leuten die sich da rantrauen und auch überzeugt sind von ihrem Schaffen. Da ist man nicht auf Daedalic angewiesen, so schade das auch ist wenn ein deutscher Entwickler immer weniger Chancen im Adventurebereich sieht.

Allerdings glaube ich dass sie mit solchen interaktiven Erzählungen nicht viel Ruhm ernten werden.
realchrisunterwegs (Gast) vor 6 Jahren
"Aber ich habs befürchtet, dass selbst jetzt noch Aussagen gegen das Genre kommen :cry:"

Die wollen natürlich ihre Spiele verkaufen. Natürlich kommen sie mit solchen Sprüchen. Auch wenn sie versuchen, den Wind aus den Segeln zu nehmen, weht er immer noch. :-) Wir sind halt nicht so leicht zu manipulieren.

Wenn ich ein gutes Spiel abseits vom Adventure spielen will, dann gibt es da ganz andere Hausnummern auf dem Markt, die ich empfehlen würde. Ganz sicher nicht Säulen.
sinnFeiN vor 6 Jahren
Das sowohl bei den Spielern, die es gespielt haben, als auch bei Presse recht gut weg kommt (82 metacritiv, 94 Userscore). Dass Säulen der Erde schwierig zu verkaufen ist, ist logisch. Allein schon wegen der Thematik. Das ist ihnen auch nicht unbekannt. Aber alles nur verteufeln, nur weils nicht dem eigenen Geschmack passt, find ich schon ein wenig grenzwertig.

Man muss sich natürlich nichts von dem Entwickler aufzwingen lassen, aber selbst gut gemachte Adventures werden oft verschmäht, weil wir da einfach zu militant traditionell sind oder innovationsfeindlich :(

Das tut da mir persönlich halt weh, weil deutsche Adventures wirds nicht mehr so schnell geben. Das zahlt sich nicht aus. Selbst Ron Gilbert sieht eher schwarz.

Deswegen ist da meine Divise: Wenns nur halbwegs in meine Richtung Adventure geht, wirds unterstützt/gekauft. Sonst haben wir bald nichts mehr aus dem Genre zu spielen :cry:
k0SHiii (Gast) vor 6 Jahren
"Wenn nicht mal die moderneren Adventures unterstützt werden, war es das."
"Wenns nur halbwegs in meine Richtung Adventure geht, wirds unterstützt/gekauft."
Naja.. wenn jetzt plötzlich alle Adventure-nahe Projekte unterstützen wie blöd, warum sollten die Entwickler dann wieder reinrassige Adventures produzieren?
Am Ende ist es recht einfach - egal ob Überangebot oder nicht, wenn dein Spiel "gut ist", also seine Käuferschicht findet, wird es auch gekauft. Dann spielt auch das Genre oder Sub-Genre keine Rolle.
Mich sprechen diese Art von Spiele einfach nicht an, ich sehe sie auch nicht als Sub-Genre vom Adventure, da dort sonst wirklich alles rein kann, was eine Geschichte erzählt, egal wie interaktiv oder nicht.
Für mich gibt es im Story-Telling Adventure und Nicht-Adventure, die Nicht-Adventure ignoriere ich.
(Ziehe jetzt Shooter aufm PC oder Action-Adventure auf Konsolen nicht mit ein - die sprechen mich nach wie vor an)
realchris vor 6 Jahren
"Deswegen ist da meine Divise: Wenns nur halbwegs in meine Richtung Adventure geht, wirds unterstützt/gekauft. Sonst haben wir bald nichts mehr aus dem Genre zu spielen :cry:"

Deine Divise, nicht meine. Nur weil richtige Adventures selten geworden sind, werden meine Ansprüche nicht gesenkt. Es gibt auch gute Schleichspiele. Besonders in den letzten 2 Jahren auch wirklich gut geschrieben. Und auf den Metascore gebe ich ja mal sowas von gar nichts.
realchris vor 6 Jahren
"(Ziehe jetzt Shooter aufm PC oder Action-Adventure auf Konsolen nicht mit ein - die sprechen mich nach wie vor an)"

Die sind ja auch in den letzten Jahren auch richtig gut geworden. Wenn die Zeit des Adventures eben vorbei ist, ist sie vorbei. Ich kann auch Filme gucken oder andere Genres spielen. Aber so Klickiklickispiele reizen meine 134 einfach nicht genug aus und sind meist ("nicht immer") von der künstlerischen Seite nicht auf meinem Niveau.
realchris vor 6 Jahren
"(82 metacritiv, 94 Userscore)" Das waren ja auch die megaberühmten Spieleseiten. Ich erinnere an den Trailer und tollen 90% Wertungen :-). Kosh weiß, was ich meine. Wie viel User sind denn das gerade bei Steamspy, sind die irgendwie statistisch relevant?
realchris vor 6 Jahren
"Man muss sich natürlich nichts von dem Entwickler aufzwingen lassen, aber selbst gut gemachte Adventures werden oft verschmäht, weil wir da einfach zu militant traditionell sind oder innovationsfeindlich :("

Oder weil wir keine Ansprüche mehr haben und sie deswegen nicht mehr gefordert sind hohe Ansprüche zu erfüllen.
realchris vor 6 Jahren
Und diese "modernen " Adventures wird es in 2-3 Jahren auch nicht mehr geben, da die großen AAA+++-Genres hochwertiges Geschichtenerzählen assimiliert haben. Solche Sachen wie Firewatch und ähnliches haben kurzzeitig ein Bedürfnis gestillt, das durch den Anspruch, welchen Qualitätsserien in den letzten 15 Jahren in der Rezeptionskompetenz, -Fähigkeit und Qualitätserwartung auf das Genre Computerspiel übertragen haben. Ein hoher Verdienst liegt hier bei Telltale, die aber mittlerweile selbst überholt worden sind.

Und mit dazu beigetragen haben Seiten wie Eure, die, anstatt wirklich die Sparte zu bedienen, mit Tellerrand & Co Content gepusht haben, neben dem ein Adventure nicht bestehen kann. Und auch zur Verwässerung haben solche Seiten beigetragen.

Dieser Walkingsimulator-klickigame-Story-Trend ist aber eben nur ein Trend, dessen Zeit in 2-3 Jahren vorbei ist. Schon jetzt merkt man eine Ermüdung, weil eben die großen Anbieter mit ihrem Geld und ihren Drehbuchautoren das viel besser können. Das Bedürfnis, was in Kickstarter und Co befriedigt wurde, ist nun und wird nun befriedigt.

Der neue Trend sind Brettspiele. Die sind gerade ganz weit vorne beim CF.

Im Ergebnis hat die Verwässerung dazu geführt, dass Adventures quasi nicht mehr sichtbar sind und von diesen Pseudoadventures verdeckt wurden, die ihrerseits in ein paar Jahren keine mehr spielt, weil eben die Großen usw.

Ich denke, den Sargnagel haben die unsauberen Begrifflichkeiten eingetütet und das Genre als Genre, nicht als Label, wird sich auch nicht mehr erholen.
sinnFeiN vor 6 Jahren
finds ja lustig, dass das Thema irgendwie komplett faktenlos immer bearbeitet wird, drum äußer ich mich da jetzt auch net großartig dazu.

zu Shootern und Action-Adventures: sind Musterbeispiele, die funktionieren, weil sie sich eben gewaltig entwickelt haben und nicht stillgestanden sind.

Was Firewatch sein soll, wenn nicht ein Adventure, ist mir ebenso ein Rätsel.

Zwecks Qualität: Doch, wir haben gewaltige Ansprüche. Nicht nur Adventure-Spieler (da ists noch krasser: Nicht auf Deutsch, nicht klassisch, zu klassisch, zu arge Comicgrafik, mi Pixel mag ich nicht uvm.), sondern Spieler allgemein haben derzeit unglaublich hohe Ansprüche. MMOs sind gestorben, weil alle fertige Spiele mit allen Qualitätsfeatures von Beginn an haben wollten - ohne Content-Loch. AAA-Titel im 85er-90er Bereich werden kaum gekauft, obwohl sie gute Geschichten erzählen und auch spielmechanisch hervorragend sind. Dagegen ist im Multiplayer-Genre die Qualität wurscht, wie der Erfolg von Early-Access-Titeln und diversen jährlich aufgefrischten Titeln zeigen.

es bleibt: weniger Scheuklappen aufsetzen, mehr experimentieren und es gibt dann auch tolle Spiele. Wer sich auf fixe Genres mit fixen Rätseln, die vor 30 Jahren ausgearbeitet wurden, festläuft, hat irgendwann kaum mehr was zu spielen.
realchris vor 6 Jahren
Ich habe mega viele sehr gute Spiele zu spielen, nur eben keine Adventures.
realchris vor 6 Jahren
"weniger Scheuklappen aufsetzen, mehr experimentieren und es gibt dann auch tolle Spiele."

Es gibt doch tolle Spiele. Nur eben keine oder kaum tolle Adventures.
k0SHiii (Gast) vor 6 Jahren
"Wer sich auf fixe Genres mit fixen Rätseln, die vor 30 Jahren ausgearbeitet wurden, festläuft, hat irgendwann kaum mehr was zu spielen"
In dem Satz sind mindestens vier inhaltliche Fehler ;-)

"Es gibt doch tolle Spiele. Nur eben keine oder kaum tolle Adventures."
So ist es.
Tolle Adventures gibt es noch (Paradigm, Thimbleweed Park, Inner World 2, Journey Down Trology, Demetrois, Samorost 3) aber sie werden immer weniger und leider immer weniger beachtet.

Selbst wenn es keine neuen mehr geben sollte - was schade wäre - kann man sich immer noch gut von 198x bis heute durchspielen und bekommt alles geboten, was man sucht.
sinnFeiN vor 6 Jahren
finds echt interessant, wie eng man Adventure definieren kann :D. Dann gäbs genau einen Shooter: Wolfenstein II - selbst der hat Elemente, die Doom nicht hatte.

erklär mir die inhaltlichen Fehler bitte ;)

fixe Genres gibts laut realchris - in Adventures müssen somit FIX Rätsel drin sein. Die wurden von Amateuren willkürlich festgelegt, anno dazumals. Wenn du nur mehr solche SPiele spielst, hast du bald nix mehr zu spielen - mit Ausnahme von wenigen zweitklassigen Spielen und vielleicht eine Perle im Jahr. Das ist für mich nichts zu spielen - da kann ich gleich ein anderes Genre suchen :zaunpfahl:

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