Experience 112 - Review

Wenn ein neues Adventure aus dem Hause Lexis Numerique vor der Tür steht, kann man davon ausgehen, es mit einem ungewöhnlichen Produkt zu tun zu haben. Schon die virtuelle Mörderjagd in 'In Memoriam 1 und 2' sprengte gängige Genrekonventionen und nun folgt also das von Daedalic und Xider vertriebene 'Experience 112'. Ob Innovationen dabei automatisch mit hoher spielerischer Qualität gleichzusetzen sind und ob wir es hier wirklich mit einer Erfahrung der besonderen Art zu tun haben, versuchen wir in unserem Test zu beantworten.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 75%

Es fällt nicht leicht einem Spiel wie 'Experience 112' Wertungstechnisch gerecht zu werden. Das Gameplay fordert dem Spieler sehr viel Geduld und Zähigkeit ab. So spannend und brillant der Inhalt allerdings inszeniert ist, habe ich diese Geduld über lange Zeit sehr gerne aufgebracht. Stück für Stück erfahren wir Details über die Vorgänge und Experimente auf dem Schiff. Der Plot hatte mich viel zu sehr gepackt, als das ich mich über das anstrengende Gameplay großartig hätte aufregen können. Nur leider muss ich hier den Konjunktiv einbauen, denn umso mehr es auf das Ende zuging, desto hanebüchener wurde das Gameplay und mein Wille sich auf die Story einzulassen sank in beängstigend niedrige Regionen. Auch die Endsequenz verpasst die Chance, die über lange Zeit fantastische Story zu einem würdigen Abschluss zu bringen. So wird das Spiel sich am Ende leider selbst nicht mehr gerecht und das enorme Potenzial verpufft am Ende relativ belanglos. Die Steuerung des Spiels per Kameras und Lichtschaltern ist leider recht umständlich, bisweilen sehr unübersichtlich und dennoch gewöhnt man sich an sie.
Sobald es dann aber an die Tauchzellensequenz geht und wir auch mal direkt steuern können, wird es noch umständlicher und man fragt sich ob Lexis Numerique von ihren Kunden gewisse masochistische Tendenzen voraussetzen. Und dennoch ist 'Experience 112' für anspruchsvolle Spieler, die vollends bereits sind das Gameplay zu "ertragen" eine faszinierende Reise, die in der Form einmalig ist. Unschlüssige Spieler sollten unbedingt die Demo anspielen und sich vor dem Kauf mit dem Spielsystem auseinandersetzen, denn so begeistert der Eine sein mag, so entsetzt mag der Andere sein.
Was für mich bleibt ist ein Spiel, das mich inhaltlich über große Strecken sehr begeistert hat, über eine großartige Vertonung verfügt und das für mich ohne das schwache letzte Viertel und mit etwas weniger frustrierendem Gameplay, das Zeug zu einem Hit gehabt hätte!

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