Mass Effect Andromeda - Storyteller-Test

Die 'Mass Effect'-Trilogie zählt für viele Rollenspiel-Fans zu den Highlights von BioWare. Der erwartungsfrohe Rummel um den Nachfolger 'Mass Effect Andromeda' war im Vorfeld also wenig verwunderlich. Diesmal schlüpfen wir nicht in die Rolle von Shepard, sondern freunden uns mit Ryder an. Hunderte Jahre sind seit dem Krieg mit den Reapern verstrichen und eine neue Galaxie wartet für die Milchstraßen-Bewohner auf Erkundung. Natürlich gibt es auch dort nicht nur freundlich gesinnte Geschöpfe. Ob der Neuanfang geglückt ist, sehen wir uns in diesem Test unserer Storyteller-Rubrik an. Am Ende werfen wir zudem einen Blick auf den Multiplayer-Modus.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 79%

'Mass Effect Andromeda' ist in vielen Punkten ein zeitgemäßes Action-Rollenspiel mit grundsolider Hauptstory, das sich oft das Leben selbst schwer macht. In den ersten Stunden wird man von einem Gefecht ins nächste gejagt, oder mit Quests zugeschüttet. Kontinuierlich bessert sich das, auch in visueller Hinsicht. Gefallen hat mir die enorme Bandbreite an Dialogen und bei den Fähigkeitsbereichen im Kampf. Schade bloß, dass die meisten Feinde demselben Schema folgen und kaum Finesse erfordern. Unterm Strich bleibt 'Andromeda' für mich ein gutes Spiel mit viel Potenzial, bei dem weniger gesünder gewesen wäre – und dafür mehr Feinschliff im Detail. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Entwickler zuviel wollten und dieser Titel zu früh aus dem Ofen geholt wurde. Wer kein Problem mit dem auf Dauer etwas eintönigen Ballerkorsett hat und beispielsweise den Erkundungsaspekt von 'Dragon Age Inquisition' zu schätzen wusste, der sollte hier trotzdem voll auf die Kosten kommen. Mit der Zeit hatte ich mich sehr mit dieser Spielwelt und ihren Charakteren angefreundet und würde mich über weitere Geschichten freuen. Die Ausgangslage dafür ist nämlich wirklich spannend.

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3 Kommentare

stew2017 (Gast) vor 7 Jahren
Also ich hab's jetzt durchgespielt. Mit der obigen Wertung von 79% stimme ich voll überein. Bereits die vorherigen Teile (Mass Effect 1 bis 3) habe ich mehrfach durchgespielt. Ich weiß also, wovon ich spreche, wenn ich sage: Dieser Teil ist einfach anders. Dann gehe ich es mal Step by Step durch.

Grafik: 8 von 10 Punkten
Mit der neuen Frostbite-Engine macht die Optik einen überwiegend guten Eindruck. Hakelige Animationen wurden inzwischen verbessert. Manches wirkt sehr detailliert, anderes dann wieder zu grob geschnitzt (einige NPCs & deren Texturen).

Sound: 8/10 Punkten. Die Musik ist oft unauffällig u. wird kaum wahrgenommen, fällt aber auch nicht negativ auf, drängt sich in jedem Fall nicht in den Vordergrund. Im Gegensatz dazu habe ich die Stücke aus Teil 1 noch gut in Erinnerung. Geräusche soweit o. k. Sprache in der deutsche Version o. k. (bis auf einige wenige Sprecher).

Umfang: 9/10 Punkten.
Die Anzahl der Quest ist der Wahnsinn. Spielzeit bei mir zwischen 120 u. 150 Stunden. Viele Nebenquest sind auch sehr abwechslungsreich u. keineswegs so billig wie im ersten Teil (wirklich kein (!) Vergleich). Andererseits aber auch eine Menge Füll-Quest vom Typ: "Scanne diese 5 Kett-Geräte".

Atmosphäre: 8/10 Punkten. Jetzt kommen wir zum für mich zentralen Punkt. Eine super Atmo gab es z. B. damals bei KotoR 1 auf dem Wookie-Planeten Kashyyyk (am Fuße der riesigen Bäume). Ähnliches gibt es auch hier, z. B. der Dschungel auf dem Planeten Havarl. Auch die sogenannten Gewölbe sind sehr atmosphärisch, wiederholen sich aber im Laufe des Spiels zu oft (mit nur geringen Variationen).

Im Grunde gibt es also nichts worüber man sich beschweren könnte, oder?

Folgende Punkte haben mir nicht so gut gefallen (und führten neben den bereits o. g. Einschränkungen zu Abzügen):

- Bugs: z. B. ewig ladende Spielstände, nicht abschließbare Quests
- Viel ist nicht gleich gut = das waren für meinen Geschmack einfach zu viele Aufgaben, nämlich so viel, dass die Hauptstory zeitweise aus dem Blick geriet (u. einige davon waren eher langweilig u. aufgrund der Anzahl sehr anstrengend)
- die Story war insgesamt weniger mitreißend u. emotional; ich war bei ME 1 z. B. sehr von der Begegnung mit der Asari beeindruckt, die man vor dem Thorianer rettete ("Wir sind alle eins")
- Crafting: furchtbar aufwendig, nicht notwendig u. meine Geduld überstrapazierend (5 Wummen die man irgendwo findet oder käuflich erwerben kann hätten mir gereicht)
- die ständigen Kämpfe (hunderte, wenn nicht tausende); noch mehr Ballern als in ME 3; für meinen Geschmack lag darauf zu viel Betonung
- einige Kämpfe waren hingegen frustrierend schwer (Architekten)

Zusammengefasst hatte das Spiel, nicht zuletzt auch aufgrund der Open-World-Konstruktion, einen deutlich anderen Charakter, so dass mein Urteil lautet: GUT - aber: nicht mehr mein Mass Effect - schade!!!
Mikej vor 7 Jahren
Exakt, wenn man offen an den Teil herangeht, kann schon gut unterhalten werden. Es hat natürlich nicht dasselbe Flair von Meisterwerken wie z.B. ME2. Dass BioWare in eine andere Richtung gehen würde, war schon nach DA Inquisition stark zu vermuten.

Ich hoffe aber, dass es bald mal DLC-News gibt :). Ich würde gern ein bisschen den letzten Planeten erkunden und da nicht auf ein Sequel warten müssen.
sinnFeiN vor 7 Jahren
den Mass Effect Faktor hab ich eigentlich nicht vermisst, weil es für mich noch immer dieses typische ME-Feeling hat. Ich wüsste nicht mal, wie ich das definiere, aber von Planet zu Planet mit der Tempest fahren, dort erkunden, fühlt sich schon sehr nach ME an :).

Ballereien fand ich auch eigentlich nur in Havarl richtig nervig, weil man dort kaum auskommt (und ich ihn als ersten der beiden genommen habe). Später ist dank Kombos (und einem Fusions-Mod) bei mir alles, was nicht Boss-Kampf ist, eh nach wenigen Sekunden vorbei gewesen, denn dann hieß es Combos spammen bis alles tot ist. So muss ich sagen, dass das Spiel wieder mal anfangs relativ anspruchsvoll war (auf Hardcore) und später immer einfacher wird. Die in den ersten 10% so oft gestorben wie im Rest des Spiels. Deswegen war es dann für mich auch nicht schlimm ein wenig Action zu haben, weil es stets ein kurzes Intermezzos war. Dann wirkt die Geschichte und Atmosphäre auch gut.

Wären die Bugs und die optischen Mängel nicht, wärs für mich auf einer Stufe mit den alten Titeln. So steht der Teil knapp dahinter, bleibt aber immer noch einer meiner GOTY-Favoriten, weil ich das Universum einfach liebe :)

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