advfreak hat geschrieben:
Mann müßte solche Summen eigentlich schon auch mal ausdiskutieren was "gering" ist und was nicht. Wenn größenwahnsinnige Entwickler irgendwie von 500.000,- träumen auf KS in die Kasse zu spülen dann rolle ich eh nur mehr mit den Augen. Allerdings muss man schon auch mal sagen das 30.000,- Euro schon für viele Leute ein Jahresgehalt ist und man hier nicht mehr von "gering" sprechen sollte. Ich weiß ja nicht was ihr hier alle so verdient, aber dieses Projekt hier will nicht blos 3.000,- Euro sondern schon ein anständiges Sümmchen. Das mit der Übersetzung ist eindeutig ein Lock-Stretch-Goal und wird von mir so nicht unterstützt.
Ich suche gerade die Quelle, aber z. B. in den USA geht man davon aus, dass pro employee in der Spieleentwicklung jährlich 100.000 USD nötig sind. Bei uns, dank Lohnnebenkosten, Mieten usw. nicht viel weniger

. Steuerberater hat mir mal vorgerechnet, dass man als Selbstständiger (wenn man ein Büro mietet usw.) zumindest 50.000 € Umsatz jährlich bräuchte, um zu überleben. 30.000 € für ein Spiel wären möglich, wenn man das alleine oder zu zweit macht, kein Geld für Marketing ausgibt, idealerweise von zu Hause aus arbeitet, keine Grafiker engagiert und, wenn es geht, innerhalb ein bis zwei Jahren maximal fertig ist. Selbst dann ist ein Nebenjob schnell mal nötig.
Es gibt aber auch einige namhafte Personen in der deutschen Spielebranche, die es dringendst empfehlen, erfahrene Berater heranzuziehen, damit das Spiel auch was wird. Das kostet natürlich auch entsprechend

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Dazu kommt, dass in der Regel (zumindest mittlerweile) die Kickstarter-Summe nie das volständige Kapital der Firma ist. Investoren, mit Glück Publisher oder Förderungen sind da nur ein paar Aspekte

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Das ist übrigens die große Krux der Spieleindustrie. Spielepreise haben sich in den letzten 30 Jahren kaum geändert und sind eher tendenziell gesunken. Die Kosten sind aber immens gestiegen - über das heutzutage größere benötigte Know-how braucht man schon fast nicht reden. Wie Ron Gilbert schon schon einmal erwähnte, sind große Adventure-Projekte heutzutage kaum finanzierbar oder rentabel. Da war das Kickstarter-Geld sicherlich auch nicht das einzige Geld im Projekt

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