Wo sind die Adventurespieler hin? - Seite 2

Fachsimpeln über Adventures
Jehane
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

01.09.2020, 10:12
Unter Neuerungen - und den Begriff fasse ich hier sehr großzügig - fallen für mich z.B. Steuerungen abseits von Point and Click - also Tastatur und Controller, d.h. Steuerungsmöglichkeiten, die in anderen Genres (und auf anderen Plattformen als dem PC) schon lange selbstverständlich sind, im Adventure aber noch immer entweder skeptisch beäugt oder ganz klar abgelehnt werden, oft schon, bevor das fragliche Spiel überhaupt gezockt wurde. Dabei macht es durchaus Sinn, bei manchen Spielen auf eine Steuerung zu setzen, die an den Controller und damit an Konsolen angepasst ist, wie das z.B. beim letzten Sherlock Holmes der Fall war. Die Actionsequenzen in dem Spiel kann man sich mit der Maus aufmalen, das funktioniert nicht. Man kann's am PC mit Tastatur spielen, aber de facto funktioniert sowas wie die Verfolgungsjagd am Anfang mit Controller einfach besser.

Das ist dann auch der Knackpunkt: Es gibt Adventure-Spieler, die sich mit einer anderen Steuerung als P&C gar nicht erst befassen wollen, einfach aus Prinzip. Die wollen das, was sie "von früher" gewohnt sind und sind nicht bereit, sich mit etwas für sie Neuem zu beschäftigen. Da fehlt oft auch der berühmte Blick über den Tellerrand, d.h. in andere Genres. Wenn ich nix außer Adventures spiele, tue ich mich mit einem Controller unter Umständen etwas schwer oder wenn ich noch nie QTEs schaffen musste. Man kann sowas aber auch lernen, man muss allerdings auch bereit sein, sich auf etwas Neues einzulassen. Und z.T. hat die Auseinandersetzung mit neuen Spielmechaniken ja auch Vorteile, weil man dadurch besser werden kann und es quasi eine Lernkurve gibt. Seit ich mich durch die QTEs von Fahrenheit gekämpft habe, kosten mich QTEs in anderen Spielen nur noch ein müdes Lächeln.

Die Definition eines Adventures als Point and Click greift insofern aus meiner Sicht viel zu kurz, weil damit automatisch alle Spiele, die zwar Adventures sind, aber nicht mit der Maus gespielt werden, wegfallen. Oder solche, in denen Schieberätsel vorkommen, um bei deinem Beispiel zu bleiben. Wenn man den Maßstab so eng anlegt, muss man z.B. Black Mirror aus dem Genre werfen, weil es Schieberätsel gibt. NiBiRu detto. Wenn man die Steuerung als alleiniges Definitionsmerkmal annimmt, fliegen Spiele wie Baphomets Fluch 3 oder Dreamfall aus dem Genre, weil Tastatursteuerung. Wenn man Quick Time Events als nicht zum Adventure gehörig ansieht, fliegt Fahrenheit raus, obwohl das sehr viele Adventure-Elemente hat und sich auch als Adventure versteht. Nebenbei bemerkt ist das ein großartiges Spiel, wenn auch stellenweise gewöhnungsbedürftig.
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Ateyu
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

01.09.2020, 16:46
Warum verlangt man immer das Point and Click Adventures sich weiterentwicklen sollen? Das haben sie bereits mit Life is Strange, The Walking Dead und dem neu entstandenen Walking Simulator Genre getan. Trotzdem gibt es immer noch Fans, die auch die klassische Art mögen. Beides schließt sich nicht aus.

Selbiges gilt eigentlich für alle Genres, so gut wie jedes hat sich weiterentwickelt und trotzdem gibt es immer noch Leute, die es auf die alte Art mögen. Siehe Metroid, es kam 1986 raus und begründete damit das Metroidvania Genre, 34 Jahre später und es hat sich kein Stück weiterentwickelt. 99% der Spiele aus dem Genre sind immer noch in 2D und Pixeloptik. Das einzige was sich ändert ist die Story und die Fähigkeiten.

Es gibt mittlerweile auch ziemlich viele 2D SoulsLikes in Pixelgrafik wie Blasphemous, für die sich ja eigentlich niemanden interessieren sollte, wenn sie ja nur downgrades des 3D Vorbilds sind. Dasselbe mit CRPGs, warum sollte man heute noch ein Divinity Original Sin spielen, wenn man stattdessen eine wunderschöne 3D Welt in the Witcher 3 präsentiert bekommen kann? Warum sollte man ein Red Strings Club spielen, wenn man da nur lesen muss? Ganz einfach, weil diese Art von Spielen immer noch ihre Fans haben. Man muss nur akzeptieren, das man damit nicht die Massen eines Fifa oder Call of Duty erreicht.

Das heißt aber nicht, dass man sich als Entwickler jetzt auf die faule Haut legen kann. Auch klassiche Adventures müssen mit der Zeit gehen und können sich eine 0815 Story und langweilige Charaktere nicht mehr leisten. Life is Strange und The Walking Dead sind nicht so erfolgreich, weil sie in 3D sind oder eine tolle Grafik besitzen sondern weil die Story und Charaktere extrem gut sind. In keinem anderen Spiel oder Film haben ich je solch emotionale und spannende Geschichten erlebt.

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Joey
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

01.09.2020, 21:21
Jehane hat geschrieben:
01.09.2020, 10:12
Unter Neuerungen - und den Begriff fasse ich hier sehr großzügig - fallen für mich z.B. Steuerungen abseits von Point and Click - also Tastatur und Controller, d.h. Steuerungsmöglichkeiten, die in anderen Genres (und auf anderen Plattformen als dem PC) schon lange selbstverständlich sind, im Adventure aber noch immer entweder skeptisch beäugt oder ganz klar abgelehnt werden, oft schon, bevor das fragliche Spiel überhaupt gezockt wurde. Dabei macht es durchaus Sinn, bei manchen Spielen auf eine Steuerung zu setzen, die an den Controller und damit an Konsolen angepasst ist, wie das z.B. beim letzten Sherlock Holmes der Fall war. Die Actionsequenzen in dem Spiel kann man sich mit der Maus aufmalen, das funktioniert nicht. Man kann's am PC mit Tastatur spielen, aber de facto funktioniert sowas wie die Verfolgungsjagd am Anfang mit Controller einfach besser.
Ich habe den letzten Sherlock nicht gespielt, aber wenn es dort Actionsequenzen gibt, die man nicht einfach mit der Maus bewältigen kann, wäre das für mich auch kein klassisches Adventure mehr. Dann würde ich das eher als Action-Adventure bezeichnen, was für mich persönlich zumindest schlichtweg ein anderes Genre ist.
Das ist dann auch der Knackpunkt: Es gibt Adventure-Spieler, die sich mit einer anderen Steuerung als P&C gar nicht erst befassen wollen, einfach aus Prinzip. Die wollen das, was sie "von früher" gewohnt sind und sind nicht bereit, sich mit etwas für sie Neuem zu beschäftigen. Da fehlt oft auch der berühmte Blick über den Tellerrand, d.h. in andere Genres. Wenn ich nix außer Adventures spiele, tue ich mich mit einem Controller unter Umständen etwas schwer oder wenn ich noch nie QTEs schaffen musste. Man kann sowas aber auch lernen, man muss allerdings auch bereit sein, sich auf etwas Neues einzulassen. Und z.T. hat die Auseinandersetzung mit neuen Spielmechaniken ja auch Vorteile, weil man dadurch besser werden kann und es quasi eine Lernkurve gibt. Seit ich mich durch die QTEs von Fahrenheit gekämpft habe, kosten mich QTEs in anderen Spielen nur noch ein müdes Lächeln.
Ich finde es schon etwas krass bzw. sehr verallgemeinernd, davon auszugehen, daß die meisten Aventure-Spieler, die Controller ablehnen, dies tun, weil sie sie nicht gewohnt sind und sich nicht mit etwas für sie neuem auseinandersetzen wollen. Es gibt, und dazu gehöre ich auch, schlichtweg Spieler, für die Adventures untrennbar mit Point & Click verbunden sind. Einfach weil sie es so am Besten finden und eine andere Steuerung eben auch ein anderes Feeling mit sich bringt.
Wobei ich auch Fahrenheit nicht als Adventure bezeichnen würde. Es ist sogar eins meiner Lieblingsspiele, ich fand diese Farbdingse absolut super! Aber es ist für mich eben kein Adventure, sondern ein Action-Adventure, für das, für mich persönlich, ganz andere Regeln gelten, als für ein "klassisches Adventure".
Ich finde auch nicht, daß man das Spielern wie mir vorhalten kann. Denn wenn plötzlich jemand einen Ego-Shooter für die Konsole rausbringen würde, welcher sich mittels Maus steuert, würden sich die Shooter-Fans bestimmt auch beschweren. Und da käme wohl keiner auf den Gedanken, ihnen vorzuwerfen, daß sie ja nicht offen für alternative Steuerungsmöglichkeiten sind. Und keiner kommt auf die Idee zu sagen, daß doch die Steuerung auf Konsolen bei einem Shooter mehr den Gewohnheiten der PC- bzw. Adventurespielern angepaßt werden sollte. :wink:
Für mich hat sich eben Point & Click als Steuerung für Adventures bewährt. Da konnte mich bisher noch kein Controller überzeugen. Anders sieht es bei Action-Adventures aus. Auch wenn ich diese eher selten spiele, ist dafür ein Controller nach meiner Erfahrung die beste Steuerungsmöglichkeit.
Die Definition eines Adventures als Point and Click greift insofern aus meiner Sicht viel zu kurz, weil damit automatisch alle Spiele, die zwar Adventures sind, aber nicht mit der Maus gespielt werden, wegfallen.
Ich spreche da eher von "klassischen" Adventures im Gegensatz zu z.B. "Action-Adventures". Und mir fällt gerade kein klassisches Adventure, das auf der Story und dem Lösen von Rätseln beruht und ohne "Action-Sequenzen" auskommt, ein, bei dem nicht die Maus die nach meiner Meinung beste Steuerungsmöglichkeit gewesen wäre.
Oder solche, in denen Schieberätsel vorkommen, um bei deinem Beispiel zu bleiben. Wenn man den Maßstab so eng anlegt, muss man z.B. Black Mirror aus dem Genre werfen, weil es Schieberätsel gibt. NiBiRu detto.
Schieberätsel sind durchaus eine anerkannte Rätselart von Point & Click Adventures. Wobei man sie meiner Meinung nach durchaus daraus vebannen sollte. Aber es gibt halt immer mal eine Art von Rätseln, die einem persönlich nicht zusagt, aber trotzdem halt irgendwie dazugehört. Schieberätsel lassen sich meist auch wunderbar per Maus lösen. Also, falls man die überhaupt lösen kann, was bei mir meistens nicht so gut klappt. :rofl2:
Aber daran würde wohl auch eine Controllersteuerung nichts ändern.
Wenn man die Steuerung als alleiniges Definitionsmerkmal annimmt, fliegen Spiele wie Baphomets Fluch 3 oder Dreamfall aus dem Genre, weil Tastatursteuerung.
Klassische Adventures sind das für mich jedenfalls nicht. Fiele dann wieder in die Kategorie Action-Adventure.
Beide Arten haben ihre Daseinsberechtigung. Man sollte nur nicht versuchen, das eine unter dem Namen des anderen anzupreisen, weil dann immer diejenigen, die eben die entsprechende "Reinform" erwarten, enttäuscht werden.
Was wäre denn so schlimm daran, in "klassisches Adventure" und "Action-Adventure" und vielleicht noch andere Formen, die mir gerade nicht einfallen, zu unterscheiden? Man unterscheidet ja auch z.B. in First-Person und Third-Person Adventures. Der eine mag das eine lieber, der andere das andere. Da käme ja auch keiner auf die Idee, daß jetzt alle Adventures eine Mischform davon sein müssen.

Jehane
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

02.09.2020, 10:32
Beim letzten Sherlock waren die Grenzen zwischen einem klassischen Adventure und einem Action-Adventure ziemlich fließend, weil Elemente von beidem vorhanden waren. Insofern ist das schon mal schwieriger zu klassifizieren, weil es eben auch kein reines Action-Adventure ist. Dafür war der Actionanteil nicht hoch genug.

Die Bemerkungen zu Spielern, die sich mit einer anderen Steuerung nicht befassen wollen, hat sich natürlich nicht auf alle bezogen, sondern auf jene, die bei Neuerungen oder Änderungen sofort meckern. Die gibt's ja auch, und nur die hab ich gemeint. Dachte, das wäre klar gewesen. Solche Spieler gibt's übrigens in so ziemlich allen Genres. Es gibt z.B. immer wieder eingefleischte Shooter-Fans, die der Meinung sind, dass man einen Shooter am besten am PC mit Tastatur und Maus zockt. Die verachten dann jeden, der einen Shooter auf der Konsole spielt. Das finde ich persönlich auch ziemlich engstirnig. Man kann sowas ja zumindest mal ausprobieren anstatt gleich zu schimpfen, dass das nicht geht oder nicht zum Genre passt. Ich bin aber generell dafür, dass man Dinge, die man nicht kennt oder denen man skeptisch gegenübersteht, erst mal ausprobiert. Sonst kann man ja nicht drüber urteilen.

Ich geb dir absolut Recht, dass sich für die meisten Adventures die Maussteuerung bewährt hat, aber das heißt ja nicht, dass andere Möglichkeiten nicht auch funktionieren können - sie müssen halt ans Spiel angepasst sein. Das erste Baphomets Fluch funktioniert auf der Wii erstaunlich gut, aber das auch nur, weil bestimmte Szenen wie die mit der Ziege entschärft und vereinfacht wurden. Andere Aufgaben sind dafür ein kompletter Krampf, weil versucht wurde, die Steuerung der Wii bestmöglich zu nutzen - dann bewegt man das blöde Trumm seeehr langsam und seeehr vorsichtig nach links oder rechts, um einen Tresor zu knacken, nur um festzustellen, dass der Controller so sensibel reagiert, dass man permanent auf Anfang zurückgesetzt wird. Sowas kam zweimal vor und war total nervig, der Rest hat aber auch auf der Wii wirklich gut geklappt bzw. wurde das gut umgesetzt.

Bei BF3 und Dreamfall hab ich mich mit Controller deutlich leichter getan als mit der Tastatur, bei Fahrenheit wiederum hat mich geärgert, dass keiner meiner Controller sich für das Spiel konfigurieren hat lassen und ich es mit Tastatur spielen musste (dass das Keyboard das überhaupt überlebt hat, grenzt an ein Wunder). Ich würde diese Spiele trotz der Actioneinlagen auch als Adventures klassifizieren, wobei bei Fahrenheit die Grenzen zum Action Adventure schon sehr fließend sind, das stimmt. Da war einfach auch der Anteil an Actionelementen viel, viel höher als bei BF3 oder Dreamfall. BF3 und DF hätten außerdem theoretisch auch gut mit der Maus funktioniert, also bei Anpassung und Vereinfachung der Actionsequenzen. Bei Fahrenheit wäre das bei der hohen QTE-Dichte praktisch unmöglich gewesen. Ich mein, die arme Maus... :)

Das mit den Schieberätseln war ein Beispiel eines Vorposters, der sinngemäß gemeint hat, Schieberätsel gehören nicht in ein Point and Click-Adventure :) Auch wenn ich Schieberätsel nicht sonderlich mag, sehe ich das anders. Hin und wieder können die ja doch ganz spaßig sein, wenn sie sich nicht grade häufen oder das Spiel nach dem Lösen eines solchen Rätsels einfach abschmiert. Und irgendwie gehören sie für mich zu einem Adventure wie die berühmte Brechstange - letztere noch mehr als alles andere. Ich hab nix gegen Änderungen und Neuerungen, aber bei der Brechstange verstehe ich keinen Spaß :D

Ein Problem, das ich bei der Klassifizierung sehe, ist, dass die Grenzen zwischen den Genres und Subgenres immer mehr verschwimmen und es oft gar nicht möglich ist, ein Spiel eindeutig einem bestimmten Genre zuzuordnen, weil es Elemente aus mehreren Genres aufweist. Und subjektive Kriterien spielen ja auch immer eine Rolle - das sieht man ja schön an der unterschiedlichen Zuordnung von BF3 und DF :)
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

02.09.2020, 13:20
@all

Naja das muss ja nicht für jeden gelten, wie gesagt die Frage lautete ja wo die Adventurespieler hin sind und ich hab sie von meiner Seite aus beantwortet warum ICH fast keine klassischen Adventures mehr spiele. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen einem klassischen neuen Monkey Island in 2D oder einem Detroit 2 in High-End auf einer PS5 dann würde ich wohl letzteres bevorzugen.

Hab aber nix dagegen wenn weiterhin die 2D Comic Dinger kommen, freu mich auch schon sehr auf den neuen Larry und denke das der mit Sicherheit ein heißer Kandidat für das Corner Adventure des Jahres 2020 sein wird. 👍🏻😊
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Jehane
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

03.09.2020, 10:41
Für mich macht's die Abwechslung :) Ich mag 2D-Grafik, wenn sie zum Spiel passt, ich mag Point and Click, spiel aber auch sehr gerne die Telltale-Geschichten, weil die meistens einfach gut erzählt sind (spielerisch komplett anspruchslos, aber mei). Ich hab noch jede Menge ältere Adventures daheim, die ich noch gar nicht gezockt hab oder nur angespielt, aber nicht beendet habe - BouT 2 z.B., aber auch Dead Reefs, irgendwo kugelt Die Kunst des Mordens herum, Memento Mori detto (das wollte ab Kapitel 3 nicht mehr), Sanitarium, Kyrandia 2 und 3... aber auch Detroit auf der PS4. Überhaupt hab ich viel zu viele ungespielte Spiele, fällt mir grade auf :D
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

03.09.2020, 11:07
Jehane hat geschrieben:
03.09.2020, 10:41
Überhaupt hab ich viel zu viele ungespielte Spiele, fällt mir grade auf :D
Ja aber echt! 8o :rofl2:

Schau das du vielleicht irgendwo noch das Telltale Guardian of the Galaxy bekommst, das ist echt total super und cool. :zaunpfahl:

Ich bin ja mal gespannt wanns endlich Neuigkeiten zum The Wolf Among Us 2 gibt, es ist irgendwie so verdächtig ruhig. ;(
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Mikej
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

03.09.2020, 11:36
Guardians of the Galaxy hat sie zum Release eh getestet 😀

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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

03.09.2020, 12:22
Mikej hat geschrieben:
03.09.2020, 11:36
Guardians of the Galaxy hat sie zum Release eh getestet 😀
WIAKLICH 😱 😱 😱

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Jehane
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

04.09.2020, 10:11
Yep, hab ich und für sehr gut befunden :) Ich halte das nach wie vor für eines der besten Telltale-Spiele, dicht gefolgt vom Wolf und den beiden Batman-Spielen. Game of Thrones war... naja. Eh.

Ich Depp hab btw die Liste meiner ungespielten Spiele vorgestern mehr oder weniger zufällig erweitert - beim Libro gab's Red Dead Redemption II für die PS4 um 50% reduziert, also um 30 Euro. Argh :D
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

04.09.2020, 11:10
Game of Thrones hat mir eigentlich gefallen obwohl ich bis heute noch keine einzige Folge davon im TV gesehen habe. Allerdings ist das offene Ende total unbefriedigend und ärgerlich, also das kann ich leider niemanden empfehlen ob wohl die Story an sich schon sehr gelungen ist und vor allem spannend. :cry:

Ich mochte auch Borderlands total, leider auch hier wieder das Problem mit dem Cliffhanger am Ende der vermutlich nie mehr aufgelöst wird. Allerdings da bei weitem nicht so schlimm wie bei GOT. Das kann man sich gerne nochmal ansehen.

Schönes Wochenende! :beer: :love:
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

06.09.2020, 13:30
Die Adventure-Fans sind noch da!

Das Leben ist dazwischen gekommen und ein schlechtes Gewissen kommt auf, wenn ich daran denke, ein paar Stunden für mich vor dem PC zu verbringen. Ab und zu spiele ich aber auf dem iPad - mein Lieblinge der letzten Jahre war ganz klar Syberia und Lumino City.

Ich bin aber ein absoluter Fan von klassischen Point & Click Adventures und hoffe, dass ich bald wieder Zeit dafür finde. Allerdings muss ich mich zuerst auf den neuesten Stand der Technik bringen, denn die heutigen Games brauchen mehr Leistung als ich zur Zeit bieten kann...

Jehane
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

07.09.2020, 14:25
advfreak hat geschrieben:
04.09.2020, 11:10
Game of Thrones hat mir eigentlich gefallen obwohl ich bis heute noch keine einzige Folge davon im TV gesehen habe. Allerdings ist das offene Ende total unbefriedigend und ärgerlich, also das kann ich leider niemanden empfehlen ob wohl die Story an sich schon sehr gelungen ist und vor allem spannend. :cry:
Das offene Ende war echt ärgerlich, noch dazu kam das zu einem Zeitpunkt, als ich das Ganze endlich spannender gefunden hab - manche Episoden waren ja sehr durchwachsen, und ich mochte auch die Forresters nicht sonderlich. Zu sehr Stark 2.0. Dafür hat mir gut gefallen, dass einige Charaktere von den Schauspielern vertont wurden :) Manche Dinge in dem Spiel machen außerdem mehr Sinn, wenn man die Serie kennt, weil es da ein paar Querverbindungen gibt - grade der Anfang ist eigentlich ein massiver Spoiler im Hinblick auf die Serie.
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Nachtstern
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

21.11.2020, 05:26
Spiele nach wie vor Adventures, alte wie neue, neuere Spiele auch mal gerne oder andere Genres aber Adventures immer noch das wird sich auch nie ändern bei mir.

burchi
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

17.04.2021, 11:32
Für meinen Geschmack gibt es einfach nicht mehr die Art von Adventure, die mich überhaupt erst zum Spielen gebracht haben und die ich nach wie vor schätze.

Nachdem ich "RIVEN" gespielt hatte, war ich infiziert und wollte weitere Spiele mit Render oder überhaupt schöner Grafik, "eingebauten" realen Personen und Ego-perspektive. So kam ich dann zu "Zork Nemesis", "Master Lu", "Lighthouse", "Black Dahlia", den beiden "Shivers-Spielen" "Byzantine" und ähnlichem. Damals gab es auch noch die französischen Spielefirmen, die "Amerzone" und "Dracula" und vieles mehr produzierten. Oder The Adventure Company.

Für meine Begriffe gab es damals eine ganz andere Art von Adventures, dessen Richtung heute nur noch von Cyan, Augustin Cordes und Boaks/Clark hochgehalten werden.

Strichmännchen- Pixel- oder Comicstyle-Grafik interessiert mich überhaupt nicht, und so bleibt eben nicht mehr viel für mich übrig, weshalb ich gezwungenermaßen lieber meine "alten" Spiele zum wiederholten Male spiele. Und wenn ich neue Spiele nicht kenne, kann ich mich in entsprechenden Foren auch nicht an Diskussionen darüber beteiligen. ( Ich war bisher nur bei "Adventure-Treff" angemeldet. Habe hier aber auch öfter mal reingeschaut.) Und ich denke, dass es anderen auch oft so geht. Das hat zumindest bei mir nichts mit "zu viel Familie oder Beruf" zu tun, sondern mit dem Mangel an Spielen, die mich interessieren.

Hegelkant
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

20.05.2021, 14:09
Ich denke auch, dass hier verschiedene Punkte zusammenkommen, die Steuerung zähle ich allerdings nur am Rande dazu.
Zum einen denke ich auch, dass Adventurespieler, die in den 80ern und 90ern mit dem Genre "aufgewachsen" sind, heute altersbedingt weniger Zeit haben (Beruf, Familie etc.) und daher weniger spielen.
Zudem wäre meine Einschätzung - und da würde ich einigen Vorrednern widersprechen - dass Adventures im Allgemeinen eigentlich recht gut altern, sprich: dass man auch heute viele alte Spiele noch sehr gut spielen kann. Das heißt, es herrscht keine Knappheit an guten Adventures, denn die alten gehen nicht so schnell wieder weg. Das verkleinert natürlich den Markt für neue Adventures.
Was ich aber auch glaube, ist, dass die Spielerschaft sich verändert hat. Adventures erfordern in der Regel Hartnäckigkeit, Fokus und Geduld - Eigenschaften, die in der "Generation Smartphone" nachweislich nachlassen. Viele Menschen haben einfach weniger Lust, sich in ein Puzzle richtig zu verbeißen.

Cuthbert34
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

26.05.2021, 17:20
Hallo in die Runde.

Ein interessantes Thema. Ich bin wie ihr mit Adventurespielen groß geworden. Einmal weil mich das Erleben von Geschichten und das Verlieren in einer virtuellen Welt immer fasziniert haben. Was habe ich die Sonntagnachmittage geliebt, wenn ich mit Kakao, Dominosteinen (die Dingen zum Essen) vor dem PC saß und mit Indy, Guybrush oder George Rätsel gelöst habe.

Heute bin ich über die 40 drüber und habe weniger Zeit. Alles gut und nicht schlimm, wenn da nicht etwas wäre, was mich manchmal traurig stimmt. Meine Frau und ich haben 3 Kinder: 15, 8 und 6. Der Älteste spielt keine Adventure. Er mag Resident Evil und Fortnite und was weiß ich... aber Adventure? Nö. Zu langatmig, die Rätsel sind doof, oder aber warum sollte man stundenlang rätseln? Da passiert doch gar nix.

Die "Kleinen"... sie spielen gern Minecraft und sie haben ein Adventure wirklich mit Begeisterung durchgespielt. Das hieß Winterfest. War sogar kostenfrei und hat den Anspruch auch die Bildung nicht zu vernachlässigen. Einfache Texte, alles gesprochen. Jederzeit konnte man sich den Text nochmal anhören. Sie brauchten manchmal Hilfe, weil die Rätsel (vor allem Deutsch und Mathematik) teilweise für Kindergarten und Grundschule 2. Klasse zu knifflig waren, aber Bedienung und Konzeption alles auf die Kleinen ausgerichtet.

Was ich sagen möchte: in meinen Augen fehlt der Nachwuchs. Unsere Generation kommt immer mal wieder zurück zu den Wurzeln, aber unsere Kinder... heute sind diese durch TV und andere Spiele ganz anders geprägt. Wenn Story dann bitte gut inszeniert und eher Richtung konsumieren als das man noch hin und her klickt und sich das erarbeiten muss.

Ich werden weiter versuchen unsere "Kleinen" an das Thema heranzuführen. Leider habe ich bis heute kaum passende Spiele gefunden. Entweder ist die Bedienung zu kompliziert oder aber sie verstehen nicht, was das Spiel von ihnen will.

Für Tipps wäre ich dankbar. Gern würde ich es sehen, wenn meine Kinder in 10 oder 20 Jahren auch auf Seiten wie dieser hier unterwegs sind und der Begriff "Adventurespiele" in ihrem Wortschatz eine Bedeutung hat.

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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

26.05.2021, 19:38
Ich glaube fast, dass der Nachwuchs schon Interesse hat. Je nachdem, wie Mainstream der ist oder wie Mainstream sich der bewegt :) .

Narrative Spiele wie Layers of Fear oder The Medium kommen da schon ganz gut an. Deponia kam ebenso auch bei jüngeren richtig gut an.

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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

29.05.2021, 08:27
Das Interesse an Adventures ist ungebrochen. Aber es ändert sich nun Mal einiges im Leben. Ich habe inzwischen einen Job der viel abverlangt, eine Frau und ein Kind. Die wenige Freizeit, die man hat, möchte man dann mit der Familie verbringen. Ich sitze schon beruflich den ganzen Tag vor einem Monitor. Das betrifft aber nicht nur Adventures. Mein letztes Spiel ist schon eine ganze Weile her. Nicht, weil ich keine Lust hätte. Aber es gibt entweder Dinge, die mir in dem Moment wichtiger sind, oder es fehlt schlicht die Zeit 🤷🏻‍♂️

Falls meine Tochter aber irgendwann Mal selbst etwas spielen möchte, dann werden wir sie sicher in die Welt der Adventures entführen. Dafür schlägt nicht nur mein Herz, sondern auch das meiner Frau.

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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

24.06.2021, 09:14
Jehane hat geschrieben:
02.09.2020, 10:32
Ein Problem, das ich bei der Klassifizierung sehe, ist, dass die Grenzen zwischen den Genres und Subgenres immer mehr verschwimmen und es oft gar nicht möglich ist, ein Spiel eindeutig einem bestimmten Genre zuzuordnen, weil es Elemente aus mehreren Genres aufweist.
Das die (Sub-)Genres verschmelzen, trifft ja auch auf so ziemlich alle Kategoerien von Spielen zu. Ich bin da einer der Befürworter, meine das aber nicht im Kontext, verstaubte Spielprinzipien aufzubrechen, sondern weil es einfach meiner Spielausrichtung entspricht.

Wenn entsprechende Spiele wie vielleicht ein Call of Cthulhu zwar Kämpfe hat, aber optionale Lösungswege (Rätsel statt Kampf), ist das erstmal gutes Spieldesign, oder Disco Elysium, de facto zwar ein Rollenspiel, aber gänzlich ohne Kämpfe, dafür viele Dialoge und Skillbäume. All das passt zusammen, um eben ein Adventure-Genre-Mix zu erhalten, welches für mich aber eben die Voraussetzungen erfüllt, noch als Adventure bezeichnet zu werden. Klassisch ist das nicht, muss und soll es aber auch nicht. Aber genau diese Designelemente wären für mich Kaufentscheidungen (Story, Thematik müssen natürlich auch passen).

Actionbetontes Gameplay ist für mich in Adventures am unwichtigsten, wenn ich an Adventures denke, möchte ich intelligentes Gameplay, welches mir Zeit gibt, die Spielwelt, die NPCs und die Handlung zu entdecken. Exploration ist da ganz wichtig, also braucht es eine (semi-)offene Umgebung (z.B. ähnlich wie bei GK3). Gerne dann aber auch "Stressmomente" (QTE), wenn diese nicht aufgesetzt wirken und in Maßen eingesetzt werden, Details (Charakter kann div. Kleidung tragen) um Immersion zu erzeugen. Grundsätzlich geht es schon in die entsprechende Richtung, aber da wäre noch viel mehr möglich...

Jehane
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

24.06.2021, 14:51
Teilweise ist es halt leider sehr unausgewogen - QTEs sind z.B. für mich gar kein Problem, wenn sie sinnvoll und an den passenden Stellen eingesetzt werden. "Fahrenheit" war diesbezüglich echt schlimm. Ein QTE nach dem anderen, noch dazu teilweise unglaublich frustrierend. Das hat einen dauernd aus der an sich guten Story rausgerissen. Mich wundert bis heute, dass mein damaliges Keyboard das überlebt hat. Der einzige Vorteil: Ich bin seither bei QTEs echt gut :D

Ich find ja, dass das letzte Sherlock-Spiel die Balance zwischen Adventure und Action weitgehend gut hingekriegt hat - die Verfolgungsjagd am Anfang war zwar megastressig, hat aber gleichzeitig echt Sinn gemacht. Oder Schleicheinlagen. Dafür fand ich das Kamin-Putzen komplett sinnlos, weil es zumindest für mich keinen spielerischen Mehrwert hatte und auch nicht unbedingt zur Story beigetragen hat.

Im Grunde kann ich mit so ziemlich jedem Gameplay-Element leben, wenn es zur Geschichte passt, die erzählt wird. Und wenn es nicht überstrapaziert wird. Wenn ich in einem Sherlock-Spiel auch mal kämpfen muss, passt das für mich ebenso wie die eigentliche Detektivarbeit oder Schleicheinlagen. Wenn das zur Story beiträgt bzw. passt - gerne. Oder wenn Gameplay-Elemente dazu beitragen, dass die Welt lebendiger und greifbarer wird - her damit. Darum hab ich persönlich z.B. überhaupt kein Problem mit ausufernden Dialogen und/oder jeder Menge Texte in Spielen, weil die oft der jeweiligen Welt bzw. den Charakteren mehr Kontur geben.

Unterm Strich ist es für mich aber wichtig, dass die Geschichte gut ist, wurscht ob Adventure oder Rollenspiel. Wenn mich die Geschichte langweilt, ist das in der Regel der Todesstoß für ein Spiel. In manchen Fällen hat mich auch das Gameplay dermaßen abgeschreckt, dass ich's gelassen hab - ist aber eher die Ausnahme. Wenn mir eine Geschichte gefällt, beiße ich mich normalerweise auch durch so Dinge wie gefühlt 100.000 QTEs :)
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

24.06.2021, 15:04
Wäre es am Schluss nicht so kampflastig, würde auch A Plague Tale: Innocence als Adventure mit Action-Einlagen durchgehen.
Die meisten Kämpfe sind nicht zeitkritisch und eher Mini-Rätsel. am Ende wirds dann halt plötzlich doch ein Action-Spiel mit rudimentärer Steuerung.

Unheard
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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

25.06.2021, 08:23
Zur Frage im Betreff: Hier ist einer. Hallo! :beer:

Ich will auch kurz einwerfen, dass ich als Angehöriger einer Minderheit (das ist mir absolut klar, muss man nicht drüber reden) 1. oder 3. Person Perspektive, Controller-Steuerung und Action-Sequenzen nicht als Weiterentwicklung empfinde, sondern als Hürde. Adventures sind oder waren Teil des Wochenendprogramms. Während andere sich irgendeinen Film angesehen haben, haben meine Freundin und ich uns halt das Laptop ins Wohnzimmer genommen und bei Tee und Kuchen ein paar Stunden gespielt. Im Grunde funktioniert da innerhalb des Genres nichts anderes als das klassische P&C-Adventure.

Dieses Szenario ist aber viel zu begrenzt, um eine größere Produktion für uns wenige anzuschieben. Ich denke, das ist klar. Warum aber funktionieren keine 2000 EUR Ultralow-Budget Kampagnien? Ich für meinen Teile backe Sachen, wenn die Grafik einen gewissen Mindeststandard hat, sie die Atmosphäre der Story tragen kann, und es eine Vertonung, möglichst in deutsch, gibt. Nette Musik ist ein Plus. Und da sind dann eben viele Projekte nicht mehr interessant.

Trüberbrook wurde hier ziemlich verrissen - wir fanden das endgeil. Das ist schon ein offensichtlicher Bruch, der sich selbst durch die Gemeinde zieht. Leider mit uns als dem kleinsten Bruchstück :cry: .

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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

25.06.2021, 11:29
Jehane hat geschrieben:
24.06.2021, 14:51
Im Grunde kann ich mit so ziemlich jedem Gameplay-Element leben, wenn es zur Geschichte passt, die erzählt wird.
und
Unheard hat geschrieben:
25.06.2021, 08:23
1. oder 3. Person Perspektive, Controller-Steuerung und Action-Sequenzen nicht als Weiterentwicklung empfinde, sondern als Hürde.
Möchte man es negativ ausdrücken, sind all die Elemente in Adventures wie QTE, Actionpassagen, Schiebepuzzles und selbst klassische Rätsel nur Funktionen, die den Spielfortschritt ausbremsen bzw. die Spielzeit verlängern sollen. Nicht selten wirken sie deplatziert, aufgesetzt und unlogisch nachvollziebar, eben (nervige) Hürden. Positiv gesehen sind es Gameplayauflockerungen und bringen so mehr Abwechselung ins Spiel.

Ausgenommen sind Dialoge mit NPCs, da solche Gespräche nicht nur für den Spielfortschritt wichtig sein können, sondern auch eine gewisse Lebendigkeit und damit Immersion erzeugen, die zumindest mir immer wichtig ist.

Wenn man dem klassischen P&C (aber auch anderen Genres) etwas vorwerfen kann, ist es vor allem mangelnder Weltenbau. Z.B. Gesprächsoptionen die nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben oder lesbare Dokumente (Aushänge, Flyer, Schriften Life ist Strange z.B. macht das großartig), die einfach ein Gefühl für die Spielwelt vermitteln und so wesentlich mehr zur Atmosphäre beitragen, als ein Schieberätsel es je könnte. Damit geht natürlich Spielmechanik und Struktur für Spielerinnen verloren, aber hinzu kommt die eigene individuelle Wahrnehmung als Spielerlebnis.

Klassische Adventures sind mir da tatsächlich oft zu statisch, nicht nur im Weltenbau, sondern auch im meist streng linearen Spielablauf.
Unheard hat geschrieben:
25.06.2021, 08:23
Während andere sich irgendeinen Film angesehen haben, haben meine Freundin und ich uns halt das Laptop ins Wohnzimmer genommen und bei Tee und Kuchen ein paar Stunden gespielt. Im Grunde funktioniert da innerhalb des Genres nichts anderes als das klassische P&C-Adventure.
Sehr cool, erinnert bestimmt nicht nur an meine Jugend, in der wir Adventures wie Maniac Mansion oder Zak McKracken zusammen vorm Bildschirm gespielt haben. Das ist auch heute noch eine sehr schöne Spielerfahrung, wenn man Adventures z.B. durch einen Playthrough zusammen erleben und besprechen kann. Aber das geht auch mit anderen Genres, wie z.B. dieser Artikel
https://mein-mmo.de/hit-disco-elysium-steam-rpg/
bei "Mein MMO" erzählt.
Zuletzt geändert von Albaster am 25.06.2021, 11:32, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Wo sind die Adventurespieler hin?

25.06.2021, 11:29
Bei derart Ultralow-Kampagnen im Bereich von 2.000 Euro bleibt nur leider fast nichts mehr fürs Spiel bzw. den Entwickler über. Selbst das Erstellen einer Crowdfunding-Kampagne kostet nicht selten Geld und v.a. viel Zeit. Oft werden dann auch noch Boxen gefordert oder es gibt irgendwelche physikalischen Pledge-Levels die zusätzlich kosten. Die Versandkosten summieren sich in so einem Fall manchmal auch noch.

Sowas ist häufig mit ein Grund warum die Spielentwicklung immer länger dauert (der Entwickler muss nebenbei Geld verdienen mit anderen Jobs...) oder mittendrin abgebrochen wird. Auch die vielen Burnout-Fälle bei kleineren Kickstarter-Projekten sind echt kein Zufall. Deshalb bin ich kein Freund von Ultralow-Kampagnen. Selbst bei 10.000-30.000 muss ich den Entwickler schon etwas besser kennen, um einschätzen zu können ob das was wird. Oder das Projekt hat auch schon einen Publisher, der für zusätzlichen Support sorgt. Spielentwicklung ist einfach sehr komplex und zeitaufwändig. Da braucht es mMn auch eine vernünftige Basis um über viele Monate hinweg an einem Spiel zu werkeln.

Und ja, wie gesagt in der Redaktion mochten wir Trüberbrook alle gern. Es hatte in einigen Punkten sicher noch Luft nach oben, aber wir hatten Spaß damit.

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