Wow, Vorsicht, von AC 1 auf 2 hat sich eine Menge (mit großem M) verändert. Die Entwickler haben sich genau die Kritik zu Herzen genommen, die Spieler am Ersten Teil geübt haben, also zu wenig Abwechslung, zu wenig Sidemissions. Das Core- Gameplay hat aber den meisten Leuten viel Spaß gemacht, so dass sie daran wenig geändert hatten. Es kamen diverse Erkundungsmissionen in geschichtsträchtigen Orten hinzu, illustre Nebencharaktere, traumhaft detaillierte Schauplätze (die Rekreation von Venedig ist nach wie vor eines der schönsten Level, die ich jemals gesehen habe), weniger schnödes Flaggensammeln, ein Wirtschaftssystem, etc. Also die Aussage, es habe sich nicht viel getan, ist einfach nur falsch. (Sorry)
Dass sich an der Grafik wenig geändert hat, ist natürlich richtig, mehr oder weniger, Italien in der Renaissance hat natürlich einen ganz anderen Look als Jerusalem oder Damaskus während der Kreuzzüge. Denk es dir eher wie eine Serie, die auch einen distinkten Grafikstil hat und den natürlich von Staffel zu Staffel nicht von Grund auf ändern.
Ob man das mag oder nicht, ist wieder eine ganz andere Sache. Ein wenig Geschichts-affin muss man schon sein und ich würde heute jedem raten, die Serie mit Teil 2 zu beginnen. Das ist wirklich eine Sache dessen, ob man bereit ist, sich darauf einzulassen (sicher doppelt schwer, wenn man an AC1 keinen Spaß hatte), aber rein objektiv ist AC2 und in Folge auch Brotherhood und Revelationen eine wirklich großartige Serie und wirklich phänomenal in der Hinsicht auf die Progression, die seit dem Release von AC1 stattgefunden hat.
Ebenso Sykrim, im Enteffekt ist es sicherlich Geschmackssache, ob man lieber frei von allen Zwängen (zum Beispiel aufgrund einer koherenten Storyline) durch eine weite, offene Welt wandelt und vor sich hin rödelt, oder ob man sich mit den Einschränkunen, die mit etwas straffer erzählten Geschichten einhergehen anfreunden kann.
Ich persönlich konnte mit Oblivion und Fallout nichts anfangen, habe beide Spiele nach wenigen Stunden abgebrochen, weil ich mich zu Tode gelangweilt habe. Wenn ich alleine durch die Wildnis streifen will, setz ich mich ins Auto und fahre in den Harz
. Da hab ich eine ähnliche Vegetation und brauche mir keine Gedanken um irgendwelche störenden Viecher machen
. Bei Skyrim bin ich allerdings noch von der Welt fasziniert, auch wenn die landschaftlich jetzt ungefähr so spannend ist, wie der Harz (20 min Autofahrt). Aber ich ärgere mich konstant über dieselben Designschnitzer, die mich schon an anderen Bethesda- Titeln tierisch genervt haben.
Noch eine Anmerkung zu den Mikrorucklern des Witcher, du darfst auch nicht vergessen, dass CD Project Red ungefähr 1/100stel des Budgets, der Manpower und der Erfahrung von Bethesda haben. Gerade technische Unzulänglichkeiten finde ich in dem Kontext absolut verschmerzbar. Vor allem weil sie da auch konstant dran weiter arbeiten. Der Witcher kam 2007, damals noch auf der Neverwinter Engine von BioWare, das war deren Debut- Titel. Das braucht man jetzt nicht als Rechtfertigung aufzufassen, ich bleib dabei, der Witcher 2 ist grafisch nicht nur ein bisschen, sondern deutlich ansprechender als Skyrim. Die Schönheit liegt vielleicht eher in der Liebe zum Detail als in der Bombasterei, aber letzteres hat nichts mit Ästhetik zu tun. Dann könnte man auch sagen Michael Bay Filme seien optisch ansprechend, weil er so viele tolle Explosionen einbaut.