Adventures noch einmal spielen...

[Digitalis.purpurea]

Geht es euch auch so, dass ihr oft enttäuscht seid, wenn ihr ein Adventure noch einmal spielt?
Mir geht es immer so: Ich habe das Spiel als absolut großartig in Erinnerung. Als bombastisch.

Und dann spielt man es noch einmal und entdeckt fast nur Unstimmigkeiten. Als Beispiel sei ein Pub genannt, der sich für zu traditionell für ein Telefon hält und laut Speisekarte Maki serviert.

Oder schlecht designte Rätsel, bei denen man sich fragt, wie irgendjemand irgendwann einmal die richtige Lösung rausgefunden hat.

So gruselig, wie man das Spiel in Erinnerung hatte, ist es eigentlich gar nicht... .

Habt ihr schon ähnliche Entäuschungen beim wiederholten Spielen erlebt?

[AachenerPrinte]

Also da muss ich dir voll zustimmen.
Gerade erst bin ich dabei die komplette Baphomets Fluch Reihe von 1-5 erneut durch zu spielen, und bin gerade bei Mitte Teil 2, und gerade der Anfang von Teil 2 bei den Schiffdocks hatte ich viel interessanter und stimmungsvoller in Erinnerung. Es ist für mich immer noch überdurchschnittlich gut, aber so gut wie in der Erinnerung als ich es das erste mal gespielt habe war es bei weitem nicht. Vielleicht liegt es wirklich daran das die Grafik der neuen Games weiter voran schreitet und dann das ältere altbacken und weniger stimmungsvoll rüber kommt, oder auch daran das es beim ersten mal durch spielen einfach neu ist und man es einfach noch nicht kennt. Aber trotzdem ist es bei mir wirklich so wie bei dir auch schönen Gruß

[autotoxicus]

Weniger gruselig ist ja klar wenn man schon weiß was passieren wird. Das ist bei richtigen Horror-Spielen kein bisschen anders.

[Digitalis.purpurea]

Weniger gruselig ist ja klar wenn man schon weiß was passieren wird. Das ist bei richtigen Horror-Spielen kein bisschen anders.

Ich zucke durchaus an den gewünschten Stellen zusammen. Aber die durchgehende Spannung von damals ist weg.

[Digitalis.purpurea]

Also da muss ich dir voll zustimmen.
Gerade erst bin ich dabei die komplette Baphomets Fluch Reihe von 1-5 erneut durch zu spielen, und bin gerade bei Mitte Teil 2, und gerade der Anfang von Teil 2 bei den Schiffdocks hatte ich viel interessanter und stimmungsvoller in Erinnerung. Es ist für mich immer noch überdurchschnittlich gut, aber so gut wie in der Erinnerung als ich es das erste mal gespielt habe war es bei weitem nicht. Vielleicht liegt es wirklich daran das die Grafik der neuen Games weiter voran schreitet und dann das ältere altbacken und weniger stimmungsvoll rüber kommt, oder auch daran das es beim ersten mal durch spielen einfach neu ist und man es einfach noch nicht kennt. Aber trotzdem ist es bei mir wirklich so wie bei dir auch schönen Gruß

Ich habe das ganz allgemein. Bei Baphomets Fluch 1, bei Black Mirror, bei Syberia fiel mir, soweit mich die komplett verbuggte GoG-Version gelassen hat, die miese Synchro auf. ich traue mich schon gar nicht mehr, ein Spiel noch einmal zu spielen.

[Indiana]

Das geht mir zum Teil auch so. Die Grafik stört mich allerdings nicht in solchen Spielen wie den richtigen Klassikern (also vor der Windows-Zeit), sondern eher bei Spielen, die das Genre "wiederbelebt" haben, wie das schon angesprochene Black Mirror.
Und dann gibt es auch immer wieder Spiele, bei denen ich mich echt frage, was ich damals daran gefunden habe. Da sinds nicht mal unbedingt die Rätsel, sondern oft auch der Spielkomfort, bei dem Adventures inzwischen deutlich besser geworden sind. Sei es die Hotspot-Taste oder die Möglichkeit, den Charakter rennen zu lassen.

[Jehane]

Kommt aufs Spiel an. Ich hab vor ein paar Monaten bei einem Black Mirror-Playthrough mitgemacht, wir haben alle drei Spiele hintereinander gezockt. War ziemlich cool, grade Teil 1 hat noch immer super gewirkt, während Teil 2 besser war als ich ihn in Erinnerung hatte und Teil 3 genauso cheesy, wie ich das im Gedächtnis hatte. Es gibt halt auch nur wenige Spiele, die ich mir ein zweites oder drittes Mal antue, rein schon aus Zeitgründen. Das erste Baphomets Fluch hab ich glaub ich sechsmal durchgespielt und jedes Mal toll gefunden, auch wenn ich gewusst hab, was passiert. Bei Gabriel Knight ging's mir ähnlich. Oder bei Phantasmagoria. Fand ich jedes Mal super, wobei bei Phantasmagoria die Spannung schon weg war - trotzdem hat's Spaß gemacht, auch wenn ich beim dritten Mal Durchspielen wieder den doofen Fehler gemacht hab, nicht in der Gruft nachzuschauen und von dort eine Brosche mitzunehmen, die man aber fürs Abschlussritual braucht. Gemeinerweise hat man an dem Punkt aber keine Möglichkeit mehr, an das blöde Ding zu kommen, und dann holt einen der Dämon

Ansonsten hab ich mir selten die Mühe gemacht, ein Adventure noch mal zu zocken, weil ich so viele ungespielte Spiele rumliegen hab, dass die vorgereiht werden

[Nachtstern]

Geht es euch auch so, dass ihr oft enttäuscht seid, wenn ihr ein Adventure noch einmal spielt?
Mir geht es immer so: Ich habe das Spiel als absolut großartig in Erinnerung. Als bombastisch.

Und dann spielt man es noch einmal und entdeckt fast nur Unstimmigkeiten. Als Beispiel sei ein Pub genannt, der sich für zu traditionell für ein Telefon hält und laut Speisekarte Maki serviert.

Oder schlecht designte Rätsel, bei denen man sich fragt, wie irgendjemand irgendwann einmal die richtige Lösung rausgefunden hat.

So gruselig, wie man das Spiel in Erinnerung hatte, ist es eigentlich gar nicht... .

Habt ihr schon ähnliche Entäuschungen beim wiederholten Spielen erlebt?

Eig nicht nein, was mir einmal Freude bereitet hat grade als Spiel tut es das immer wieder.
Wenn mir ein Spiel richtig gut gefällt bleibt das so, und die Freude es erneut spielen zu können, ist da wenn ich es dann erneut spiele.
Ebenso hilft da ein Trick wenn man gelangweilt ist wenn man alles vom Spiel her schon in und auswendig kennt, folgender:
Rührt das Spiel einfach verdammt lange nicht an, nicht ein paar Monate mindestens 1-2 Jahre nicht.
Danach werdet ihr großteils nicht alles aber viele kleine Details die im Spiel man gesehen, erlebt hat vergessen haben, und es wird dann so sein, als würdet ihr das Spiel komplett neu erkunden.
Mir hat dieser Trick oft geholfen, wenn ich ein Spiel schon zu sehr kannte.
Es gibt einiges an Spielfreude wieder zurück, weil man alles erneut entdecken kann.

[Digitalis.purpurea]

Was ich nie wieder spielen kann, ist wahrscheinlich Sherlock Holmes vs. Jack the Ripper. Ganz einfach, weil es so gut und beeindruckend war. Weil es sich so penibel an die bekannten Faken hält und die gängigen Theorien eingearbeitet hat.

[sinnFeiN]

aber trotzdem leider ein richtig schwaches Spiel war

ne, im Ernst jetzt...
meistens nicht, spiele auch durchaus hie und da mal einen Klassiker aus den 80ern/90ern... da meist aber wirklich nur jene Spiele, die ich damals geliebt habe
Mir kommt nur dann oft so vor, dass es früher irgendwie länger gedauert hat (*hust* Police Quest 3 *hust*)

ansonsten spiel ich mittlerweile aber kaum mehr Spiele noch einmal durch...bei 95% der Spiele bleibts bei einem Mal, bei wenigen ists öfter, da dann auch ganz ohne Enttäuschung
Bei Online-Spielen ists nochmal ein Stück anders, weil ich da gern in alten Erinnerungen schwelge... einige Shooter/Rollenspiele einfach über Jahre gespielt, da kommt einiges zusammen

[Digitalis.purpurea]

aber trotzdem leider ein richtig schwaches Spiel war

Ich mochte es sehr und war war richtiggehend faziniert. Ich war auf einem JtR-Trip und auch in diversen Foren unterwegs. Da war es schon spannend, wie exakt jede bekannte Kleinigkeit eingearbeitet wurde und wie mit den verschiedenen Theorien gespielt wurde.

Aber genau deswegen, weil ich so beeindruckt war und ich das Spiel so aufgesogen habe, werde ich es wohl nicht mehr spielen.

Das ist wie mit dem beeindruckensten Buch, welches ich je gelesen habe, *Das Gleichgewicht der Welt*. Wahrscheinlich werde ich es deswegen nie wieder lesen, gerade weil ich hingerissen war.

[Mikej]

Ja, Sherlock Holmes vs Jack the Ripper war sehr gelungen. Davor mochte ich die Frogwares Krimis ja eigentlich nie so besonders.

[Albaster]

Was ich nie wieder spielen kann, ist wahrscheinlich Sherlock Holmes vs. Jack the Ripper. Ganz einfach, weil es so gut und beeindruckend war. Weil es sich so penibel an die bekannten Faken hält und die gängigen Theorien eingearbeitet hat.

und

Ich mochte es sehr und war war richtiggehend faziniert. Ich war auf einem JtR-Trip und auch in diversen Foren unterwegs. Da war es schon spannend, wie exakt jede bekannte Kleinigkeit eingearbeitet wurde und wie mit den verschiedenen Theorien gespielt wurde.

Wenn einem ein Spiel so einsaugt, ist das schon was tolles. Ich bin ja auch ein Freund von "Offlinegaming", lese also sehr gerne entsprechende Literatur oder Foren zur Thematik/ zum Setting eines Spiels, wenn dieses es hergibt. Besonders historische Ereignisse, egal ob wahr und belegt oder als Mysterium, oder gar zusammen verknüpft, geben da viel Stoff zur Diskussion, welche dem Spiel zusätzlichen Mehrwert (und letztendlich eine Spielzeitverlängerung) geben können. Aber ich glaube ich wiederhole mich hier ständig, also ein kleines sorry wenn ich begeistert über bestimmte Dinge mehrfach schreibe...

Zum Topic: Ich habe noch kein Spiel mehrfach gespielt, wenn man mal von Dailies in MMOs oder - die dann aber ganz bewusst und mit Freude - geniale, spannende Missionen in The Secret World. Ich war immer ein Befürworter von modularen Quests (also z.B. unterschiedliche Enden oder Lösungswege) auch in MMOs, wie sie in Singleplayer-RPG ständig anzutreffen sind. Leider bietet auch TSW so etwas nicht.

[sinnFeiN]

kein stress, ich weiß gar nicht wie oft ich mich wiederhole
in letzter Zeit spiel ich auch wenige Singleplayer Spiele mehrfach. Schade eigentlich :/

[Digitalis.purpurea]

Was ich nie wieder spielen kann, ist wahrscheinlich Sherlock Holmes vs. Jack the Ripper. Ganz einfach, weil es so gut und beeindruckend war. Weil es sich so penibel an die bekannten Faken hält und die gängigen Theorien eingearbeitet hat.

und

Ich mochte es sehr und war war richtiggehend faziniert. Ich war auf einem JtR-Trip und auch in diversen Foren unterwegs. Da war es schon spannend, wie exakt jede bekannte Kleinigkeit eingearbeitet wurde und wie mit den verschiedenen Theorien gespielt wurde.

Wenn einem ein Spiel so einsaugt, ist das schon was tolles. Ich bin ja auch ein Freund von "Offlinegaming", lese also sehr gerne entsprechende Literatur oder Foren zur Thematik/ zum Setting eines Spiels, wenn dieses es hergibt. Besonders historische Ereignisse, egal ob wahr und belegt oder als Mysterium, oder gar zusammen verknüpft, geben da viel Stoff zur Diskussion, welche dem Spiel zusätzlichen Mehrwert (und letztendlich eine Spielzeitverlängerung) geben können. Aber ich glaube ich wiederhole mich hier ständig, also ein kleines sorry wenn ich begeistert über bestimmte Dinge mehrfach schreibe...

Ich hatte damals eine regelgerechte Jack the Ripper - Phase, schon bevor ich das Spiel entdeckte. Dementsprechend war es natürlich großartig, wie sorgfältig die historischen Hinweise, wie z.B. Sickerts Frankreichaufenthalt eingearbeitet wurden. MinispoilerEr kann nicht der Ripper sein, wie oft behauptet, da er zu einem großen der Zeit gar nicht in Frankreich gewesen ist. Auch andere Verdächtige, Theorien und Hinweise rund um JtR wurden sorgfältig eingearbeitet, bis ins kleinste bekannte Detail. Die Entwickler haben sich wirklich intensiv mit den den Theorien um JtR auseinandergesetzt und nicht einfach nur ein Spiel hingeklatscht..

Zum Topic: Ich habe noch kein Spiel mehrfach gespielt, wenn man mal von Dailies in MMOs oder - die dann aber ganz bewusst und mit Freude - geniale, spannende Missionen in The Secret World. Ich war immer ein Befürworter von modularen Quests (also z.B. unterschiedliche Enden oder Lösungswege) auch in MMOs, wie sie in Singleplayer-RPG ständig anzutreffen sind. Leider bietet auch TSW so etwas nicht.

*The Lost Crown* dürfte bei mir mit 3-4 Durchgängen führen. Baphomets Fluch folgt mit 2-3 Durchgängen folgen, wenn man das Remake mitrechnet. Das war es dann aber auch.

kein stress, ich weiß gar nicht wie oft ich mich wiederhole
in letzter Zeit spiel ich auch wenige Singleplayer Spiele mehrfach. Schade eigentlich :/

Liegt vielleicht auch an den Spielen. Obwohl ich mit *Nevermind* noch nicht durch bin, ist mir jetzt schon klar, dass ich es irgendwann noch mal spielen werden.

Bei *The Raven*, gerade gespielt, bin ich unschlüssig. Zwar kann man die Figuren besser verstehen, wenn man die Auflösung kennt, und die Geschichte anders genießen, andererseits ist es eben ein richtiges Krimi-Adventure. Und der Witz an einem Krimi ist eben die Auflösung.

[sinnFeiN]

nach nochmaligem Nachdenken führt glaub ich Monkey Island 2 bei mir, müsste 4-5x durch sein... sonst Blade Runner mit ein paar Mal
außerhalb des Adventure-Genres definitiv Max Payne (1) mit 12 Durchläufen inkl. Schwierigkeitsgrad ohne Crosshair

[Albaster]

*The Lost Crown* dürfte bei mir mit 3-4 Durchgängen führen. Baphomets Fluch folgt mit 2-3 Durchgängen folgen, wenn man das Remake mitrechnet. Das war es dann aber auch.

Von The Lost Crown habe ich viel gutes gehört, es soll eines der Spiele sein, wo man bei mehrmaligen durchspielen immer noch ein paar Details und Ansichten hinzu gewinnen kann. Steht bei mir mit ganz oben auf meiner Playlist.