So, einiges wurde geschrieben, auf das ich noch mal eingehen möchte:
Digitalis.purpurea hat geschrieben:Und da haben die BF-Teil halt so gar nichts zu bieten. BF 1 ist zwar interessant zu spielen, hat aber nur eine *Held rettet die Welt* - Geschichte.
und
Digitalis.purpurea hat geschrieben:Ich meine hochwertig nicht in dem Sinne, dass es dich nicht unterhalten kann, das ist sicherlich Geschmackssache. Ich bewerte das (in diesem Thread) rein danach, ob das Spiel einen (jenseits der Rätsel) zum Rätsel zum Nachdenken bringt. Ob es mich anregt, mich mit einer Problematik zu beschäftigen.
Held rettet die Welt - Geschichte, und schon sind - keine Ahnung - 90% der Computer-RPG (und andere Genres) erklärt, überspitzt formuliert.
Tatsächlich unterhalten viele dieser Heldengeschichten (im Grunde war GK3, da es so schön greifbar ist, auch nichts anderes) auch vorzüglich, es ist eben wirklich Geschmackssache, wie schon oft geschrieben und hat viel mit der Geschichte zu tun, welche erzählt wird.
Wer nichts mit Mythen und Verschwörungen anfangen kann, wird auch TSW nicht weiter interessieren, Liebhaber solcher Themen werden es mögen, kommt man noch mit Komplexität und Kampfsystem klar, wird man TSW vergöttern. So einfach ist das und absolut subjektiv. Ein DA - Inquisition z.B. mag tolle Charaktere haben und eine spannende Story, ich würde es nicht spielen, da es Mechaniken besitzt, die ich mir nicht (mehr) aussetzen würde.
"Hochwertige" Geschichten also definieren sich für mich auch auf mehrere Arten. Einmal wenn Handlung stimmt und ich darin immersiv eintauchen kann (z.B. Life is Strange) und da könnten bestimmte Gameplay-Elemente stören und dann, wenn mich die Handlung inspiriert und ich mehr wissen will. TSW (ich weiß ich nerve
) hat mich über Heisenberg lesen lassen, und über den wahren Nikolaus. Ich bin versunken in Lovecraft-Geschichten und habe mich über Mozarts Zauberflöte informiert, all das wäre nur eine kleine Auswahl von zusätzlichem Outgame-Content, wenn man so will.
Joey hat geschrieben:Was tiefgründige Stories angeht, fällt mir da noch The Cat Lady ein. Das ist aber schon teils heftiger Stoff und nicht für empfindsame Gemüter geeignet.
Cat Lady befindet sich auch bei mir in der Bibliothek. Und, wenig überraschend, handelt es sich um ein Indie.
Stand heute steht bei mir die Handlung, die geschriebene Lore an oberster Stelle eines Spiels. Natürlich haben auch andere Faktoren Wichtigkeit: Immersion als Gesamtpaket, wie ich in eine Spielwelt eintauchen kann. Technik und Gameplay sind es nicht zwingend.
marenk hat geschrieben:Wo ich einfach noch mehr Nachholbedarf sehe, ist generell mehr homosexuelle Charaktere in Spiele einzubauen. Mein Eindruck ist, dass sich da noch immer viele Firmen vor scheuen, um eventuelle Kunden nicht abzuschrecken. Selbst, wenn BioWare keine perfekt entwickelten/geschriebenen Figuren hat, versuchen sie doch zumindest, eine gewisse Vielfalt zu bieten. Und die Charaktere in Dragon Age Inquisition haben mir ganz gut gefallen.
Vielleicht kam es so rüber, dass ich Dragon Age nicht besonders mag - aber das Gegenteil ist der Fall, ich habe Origins sehr gerne gespielt und halte es noch immer für eines der besten Rollenspiele. Teil 2 habe ich noch liegen und Bücher habe ich auch gelesen, ich mag die düstere Welt sehr. Mir gefallen auch die Begleiter und ihre eigenen Quests. Aber was Marenk schreibt, sagt es doch wieder aus: Sie bieten Vielfalt. Wie in einer amerikanischen Fernsehserie wollen sie irgendwie alle Menschentypen (weiß, farbig, homosexuell, Macho, ...) einfangen und für sie interessant machen. Das hat schon was mit Marketing zu tun, in meinen Augen und die Aussage "politisch korrekt" ist hier auch schon irgendwo gefallen.
Ich bleibe daher bei meiner Meinung: Bioware hat sicher etwas geleistet und wenn es allein die wichtigen Diskussionen darüber in den Foren sind, ist ihr Verdienst. Aber in ihren Spielen (Inquisition kenne ich jetzt nicht) sind homosexuelle Charaktere und ihre dadurch resultierenden Probleme nur Randnotizen. Mehr homosexuelle Chars einbauen - klar, aber was auf der Strecke bleibt sind doch ihre alltäglichen Probleme und Ängste, es gibt sicher einige Quests, die das thematisieren, aber all das geschieht im Kontext einer Fantasiewelt, weder schwule Elfen noch Zwergenmörder lassen sich in die echte Welt transferieren.
Was Bioware aber gut macht, ist z.B. das Thema Rassismus. In Origins gibt es ja die Elfenviertel und der Hass der Elfen gegenüber den Menschen wird gut eingefangen und im Spiel storytechnisch eingebunden.