'Darkestville Castle' ist ein Point-and-Click Adventure von Epic LLama Games, einem kleinen argentinischen Indie-Entwicklerstudio. Hernan Lopez ist sowohl für die Story, als auch für das Design zuständig. Insbesondere 'The Curse of Monkey Island' hat ihn offenbar inspiriert, ein Spiel mit modernem 90er-Jahre-Flair zu entwickeln. Wir haben es für euch getestet.
Der Dämon von Darkestville
Es war einmal eine Stadt namens Darkestville. Eines Nachts stürzte dort ein Komet vom Himmel herab. Zugleich landete damit ein kleines Baby auf diesem Fleckchen Erde: ein Dämonenbaby. Diese seltsame Kreatur wurde Cid genannt und lebte fortan in Darkestville. Doch die Dorfbewohner vermochten das Böse einfach nicht zu vertreiben, und so treibt Cid seither Nacht für Nacht sein Unwesen in Darkestville.
Lasst uns Böses tun
In 'Darkestville Castle' steuern wir den erwachsenen Cid. Wie jeden Abend, erwachen wir und planen schreckliche und böse Dinge. Wie so oft werden wir dabei von Ted gestört, einem Dorfbewohner, der uns loswerden möchte und der uns auch heute Nacht wieder mit einem entsprechenden Plan auf die Nerven geht. Mit Hilfe der Falltür vor unserer Haustür werden wir das Problem allerdings schnell los und können uns unserem Haustier Domingo widmen, dem geliebten Riesenpiranha.
Danach machen wir uns auf den Weg in die Stadt und treffen auf die Romeo Brothers, eine Gruppe berüchtigter Dämonenjäger, die Ted uns auf den Hals gehetzt hat. Wir können die Dämonenjäger überzeugen, dass wir selber Ted sind und schicken die drei in unser Schloss, um den Dämon (den echten Ted) zu entsorgen. Leider kommt uns das Schicksal in die Quere. Wir bemerken zu spät, dass die Dämonenjäger nicht Ted, sondern unseren geliebten Domingo mitgenommen haben. Und den wollen wir unbedingt zurückhaben! Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten.
Klassisch (dämonisches) Gameplay & SVGA-Comicgrafik
'Darkestville Castle' ist eindeutig inspiriert vom Klassiker 'Curse of Moneky Island'. Damit ist nicht so sehr die Story gemeint, sondern vielmehr das Gamedesign, die Steuerung und die visuelle Machart des Point-and-Click-Adventures. Der Comicstil erinnert jedenfalls sehr an die revolutionäre SVGA-Grafik des dritten Teils der Affeninsel-Reihe und die Musik untermalt stimmungsvoll das Setting.
Mit der Maus steuern wir Cid. Am oberen rechten Bildschirmrand finden wir eine praktische Hotspot-Taste. Unser Inventar wird uns in Form einer Truhe am unteren linken Bildschirmrand angezeigt. Per Linksklick auf ein Objekt unserer Wahl, öffnet sich das Interaktions-Menü. Wir können mit Gegenständen/Personen interagieren, sie betrachten oder mit ihnen reden. Die Steuerung ist klassisch gehalten und stellt weder für alte Hasen des Genres noch für Neulinge eine Herausforderung dar. Die Hotspot-Taste funktioniert auch für die Übersichtskarte. Diese erreichen wir, sobald wir einen Ort verlassen.
Leider sind die Rätsel hauptsächlich auf einfache Interaktionen beschränkt: Wir sammeln Dinge, die wir wiederum mit Gegenständen kombinieren oder Personen geben können. Oftmals besitzen wir die gesuchten Gegenstände schon oder wissen direkt, wo wir sie finden können. Großartige Herausforderungen erwarten uns in 'Darkestville Castle' nicht. Auch Genre-Neulinge dürften nicht überfordert sein.
Die Story ist unterm Strich nett gemacht, doch selbst in diesem Bereich fehlt es an Überraschungen und verzwickten Wendungen. Man kann das Adventure problemlos nebenbei spielen, der leichte Schwierigkeitsgrad ist dennoch ein echter Minuspunkt und die Geschichte ist vorhersehbar. Positiv hervorzuheben ist aber, dass 'Darkestville Castle' ohne Pornografie, Gewalt, Blut und Kraftausdrücke jeder Art auskommt. Das trägt zum sympathischen Charme des Spiels bei. Deutsche Untertitel gibt es inzwischen, sie wurden jedoch erst nach Testveröffentlichung nachgereicht.
Zwar versprechen die Entwickler rund sieben Stunden Gameplay, doch die Praxis fällt in der Regel kürzer aus. Da Gameplay, Rätsel und Story weder tückisch noch unberechenbar sind, kommen Spieler eher nur auf rund vier Stunden, wobei immerhin nette Abwechslung geboten wird. Das Ende kommt jedoch etwas plötzlich und unerwartet. Der Geschichte fehlt leider ein Epilog.
'Darkestville Castle' ist grundsätzlich eine charmante Hommage an 'The Curse of Monkey Island' und lässt sich problemlos in vier Stunden durchspielen. Die Story ist nett und einfallsreich, aber leider auch vorhersehbar und kurz. Gameplay und Rätsel sind wiederum klassisch gehalten, stellen jedoch keine Herausforderung dar. Cids Abenteuer lassen sich locker ohne Blick in die Komplettlösung durchspielen. Für Genre-Fans ist es eher nur eine kleine Zwischenmahlzeit. Stark ausbaufähig ist obendrein das überhastete Ende. Da das Adventure völlig ohne Gewalt und Anzüglichkeiten auskommt, ist es durchaus für eine jüngere Zielgruppe geeignet, die Spaß an Cids Abenteuern haben könnte.
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Darkestville Castle
- Entwickler
- EPIC LLama
- Publisher
- Buka Entertainment
- Release
- 21. September 2017
- Spielzeit
- 5 Stunden
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
- Darkestville Castle im Humble Store kaufen (Affiliate-Link)
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