'Bear With Me' erzählt eine humorvoll orientierte Noir-Krimi-Story, die sich um ein zehnjähriges Mädchen und ihren investigativ begabten Teddybär dreht. Eine seltsame Gestalt sorgt für Angst und Schrecken in Paper City und sämtliche Hoffnungen ruhen auf der kleinen Amber und ihrem haarigen Freund. Episode eins dieses 2D-Point&Click-Adventures von Exordium Games ist bereits erhältlich, weshalb wir nun im Test einen Blick darauf werfen. Unsere Wertung folgt wie gewohnt erst, sobald 'Bear With Me' komplett ist.

Der letzte Fall...
Eines Nachts erwacht die erst zehnjährige Amber aus einem Albtraum und findet sich in ihrem Zimmer wieder. Das Erwachen hat mit einem ihrer geliebten Spielzeuge zu tun. Die schon etwas gebrechliche Giraffe Millie möchte sie nämlich vor einem Mann in Rot warnen, der damit begonnen hat, Paper City in Brand zu stecken. Die komplette Stadt befindet sich im Ausnahmezustand. Niemand darf hinein, niemand hinaus. Es kommt noch schlimmer, denn eben diese Gestalt interessiert sich vor allem für die kleine Amber und dürfte mit dem Verschwinden ihres Bruders in Zusammenhang stehen...
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Teddy reagiert nicht sonderlich begeistert über Ambers Besuch |
Das junge Mädchen will dem auf den Grund gehen. Allein wäre das zu riskant, weshalb sie widerwillig auf die Hilfe des routinierten Privatschnüfflers Teddy Ted. I. Bär spekuliert. Leichter gesagt als getan, denn mit dem alten Brummbär ging sie nicht unbedingt im Guten auseinander. Noch dazu wiegt er sich schon im Ruhestand und will in seinem Büro, im Kleiderschrank des Kinderzimmers, lieber ungestört seinen Fruchtsaft genießen. Trotzdem erkennt er den Ernst der Lage, schließlich ist er kein Unbär. Er willigt also ein, wohl wissend, dass letzte Fälle selten gut für einen Detektiv im Ruhestand ausgehen...
Noir-Parodie aus der Perspektive eines Mädchens
In narrativer Hinsicht lässt sich dieses Adventure schwer beurteilen, zumal Episode eins nach etwas mehr als 90 Minuten offen endet, ohne echte Antworten zu bieten. Immerhin sind die Charaktere bislang unterhaltsam. An Anspielungen auf das Noir-Genre mangelt es nicht. Wer hingegen auf Grusel-Momente hofft, ist mit 'Fran Bow' besser bedient. 'Bear With Me' vermittelt noch nicht das Gefühl, als sei Horror die Stärke der kroatischen Entwickler, die Humor und Noir-Elementen besser handhaben, wenngleich die mitunter ausschweifende Erzählweise manche Gags vernebelt.
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Die paar Grusel-Elemente sind noch nicht gruselig |
Fraglich bleibt zum aktuellen Zeitpunkt, ob man Amber diese Affinität zum Noir-Genre und diese Art von Humor überhaupt zutrauen kann, zumal ein solches Hobby nicht unbedingt typisch für diese Altersgruppe ist und die Vermutung nahe liegt, dass die Geschichte ihrer Fantasie entspringt. Womöglich ergibt dieses Fragezeichen am Ende der Staffel mehr Sinn, weshalb wir kein vorschnelles Urteil fällen wollen. Ungeachtet dessen ist 'Bear With Me' durchaus unterhaltsam, auch da die Point&Click-Aspekte zufriedenstellend umgesetzt wurden.
Klassische Point&Click-Kost
Der Stil der 2D-Schwarzweiß-Grafik wird konsequent durchgezogen und trägt zu einer interessanten Stimmung bei. Auch die Comic-Zwischensequenzen sind hübsch anzusehen und die englische Sprachausgabe ist zufriedenstellend, wobei auch deutsche Untertitel zur Auswahl stehen.
In spielerischer Hinsicht wird gewohnte Genre-Kost geboten: Objekte können betrachtet, teilweise benutzt werden und es gibt ein Inventar für kombinatorische Experimente. Schwer werden diese Rätsel nie, zumal die im Inventar verfügbaren Items die Lösung nicht selten gleich vermuten lassen. Ein Problem, das viele klassisch orientierte Adventures teilen. Das Spiel ist ansonsten sehr bequem via Maus zu bedienen und es gibt sowohl automatische, wie auch manuell wählbare Speicherpunkte. Bei der Suche nach relevanten Hotspots kann man sich ansonsten mit der optionalen Hotspot-Anzeige behelfen. Positiv ist zu bemerken, dass zahlreiche Objekte betrachtbar sind und oft mit netten Bemerkungen versehen wurden. Schade ist wiederum, dass das Spiel oft mit nützlichen Beschreibungen geizt.
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An der Steuerung gibt es wenig auszusetzen |
Beispielsweise wird man in der Dunkelkammer kaum darüber informiert, ob ein relevanter Behälter denn nun voll ist oder nicht. Zuweilen mangelt es 'Bear With Me' zudem an Flexibilität, u.a. wenn es darum geht, zwei Gegenstände zusammenzukleben, der Klebstoff aber nur mit einem der beiden Gegenstände benutzbar ist (ohne Feedback der Spielfigur), oder bei einem Safe, der nicht sofort benutzbar ist, obwohl man den Code längst kennt. Die von den Machern versprochene Nichtlinearität fühlt man aus der ersten Episode noch nicht heraus. Auch der Wechsel zwischen den Spielfiguren ist bislang noch nicht wirklich frei wählbar. Noch fällt das angesichts der kurzen Spielzeit kaum ins Gewicht und jedes Rätsel sollte trotzdem lösbar sein.
Episode eins von 'Bear with Me' bietet bislang eine sehr nette Atmosphäre, liebenswerte Charaktere, sowie alles in allem zufriedenstellende Point&Click-Kost, ohne in einem Bereich wirklich zu überragen. Immerhin mangelt es nicht an Gags und obgleich diese manchmal etwas zu ausschweifend sind, lädt das Spiel doch einige Male zum Schmunzeln ein. Wir sind in jedem Fall gespannt, wie es mit Amber und dem mürrischen Teddybär weitergeht.
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Bear With Me
- Entwickler
- Exordium Games
- Publisher
- Exordium Games
- Release
- 5. Oktober 2017
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.bearwithmegame.com/
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- Stichwörter
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