Gold Rush! Anniversary - Review

1989 veröffentlichte Sierra das Adventure 'Gold Rush!', in dem Spieler sich zusammen mit dem Reporter Jerrod auf den Weg machen, um im Westen der USA nach dem eigenen Bruder und Gold zu suchen. Programmiert von Doug und Ken MacNeill, zählt das per Texteingabe gesteuerte Spiel zu den schwersten Adventures überhaupt. Die Neuauflage vom Kölner Entwicklerstudio Sunlight Games soll 'Gold Rush!' nun auf einen aktuellen Stand bringen. Dafür setzt das Team auf neue Grafik, Point - & Click-Steuerung, Sprachausgabe und nicht zuletzt auf das Ausbessern einiger Sackgassen. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, verraten wir in unserem Test.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 54%

Bereits beim 'Gabriel Knight'-Remake stellte sich die Frage, ob Neuauflagen Sinn machen, wenn sie das Original nicht ausreichend verbessern, um mit aktuellen Titeln mithalten zu können. Mit 'Gold Rush! Anniversary' liegt nun ein weiterer solcher Fall vor. Sicher wurden Sackgassen entschärft und Held Jerrod stirbt nicht mehr so häufig. Dennoch muss man dem Spiel vorwerfen, dass es viele der offensichtlichen Logiklöcher nicht schließt. Hin und wieder wären auch etwas mehr Hinweise (besonders beim Goldschürfen) wichtig gewesen. Ansonsten wirkt der Titel unfertig: Die neue Point- & Click-Steuerung funktioniert nicht richtig und sorgt für Sackgassen, die nur durch Wechsel zur Texteingabe umschifft werden können. Hin und wieder landet man auch im falschen Screen. Texte wurden nicht oder falsch übersetzt. Dass minutenlange Zwischensequenzen nur mit wenigen Sekunden langen Musikschnipseln untermalt werden, lässt das Spiel ebenfalls in keinem guten Licht erstrahlen. Ebenso wie die Tatsache, dass zuvor mehrfach versprochene Features (z.B. deutsche Sprachausgabe) kommentarlos weggelassen wurden. Trotzdem merkt man dem Spiel an, dass es den Entwicklern am Herzen gelegen hat. Nur leider ist das eben nicht alles und dürfte für so ziemlich jedes andere Spiel auch gelten. So ist 'Gold Rush! Anniversary' eher etwas für Fans, die schon den Klassiker mochten oder die Geschichte kennenlernen wollen, ohne sich das noch schwerere Original antun zu müssen.

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6 Kommentare

Dolgsthrasir vor 9 Jahren
Heiliger Scheiß, sieht das Jesus aus. Ne, anders herum.
simi (Gast) vor 9 Jahren
Da wart ihr aber noch ziemlich gnädig meine Herren!

Schleierhaft warum man diesen Mist nochmal hat verschlimmbessern müssen.
anonym (Gast) vor 9 Jahren
Im Gegensatz zu "Gabriel Knight" habe ich den Namen "Gold Rush!" vorher noch nie gehört. Von daher muss ich mir dieses Remake wohl auch nicht antun, um eine Wissenslücke zu schließen.
Electron (Gast) vor 9 Jahren
Das Original war einfach grandios, ist hierzulande aber leider kaum beachtet worden. Ich habe selten ein Spiel intensiver erlebt als Gold Rush. Das Teil hatte einen unglaublichen Tiefgang, die verschiedenen Lösungswege haben zum mehrmaligem Durchapielen animiert. Was daraus im Remake gemacht wurde, ist allerdings Murks hoch fünf. Vollkommen unverständlich, dass man so einen Titel auf den Markt bringt.
Streela (Gast) vor 8 Jahren
Bei mir friert die Mausbedienung vor allem bei Gesprächen mit bestimmten Leuten ein: mit dem Polizisten, wenn man ihn nach einer Ermahnung nochmal anspricht, mit dem Makler, wenn man vor dem Haus steht und er einen Preis dafür anbietet. Ich hatte von dem Spiel erwartet, dass es zumindest spielbar ist ... sowas hab ich noch nicht erlebt, das war wohl rausgeschmissenes Geld.
Jeremy (Gast) vor 5 Jahren
Also ich habe mir vor kurzem dieses Spiel gekauft... auch bei mir war es voller fehler. Spaß gemacht hat es trotzdem. Ich konnte gewissermaßen viele lücken des Spiels entdecken, so konnte ich mit dem Geld vom Konto und vom Hausverkauf zwei Verschiedene Fahrkarten Kaufen (Kutsche und Cape Horn). Geht man nun zum kleinen Mann, kommt dieser mit der Schiffsfahrkarte im Inventar völlig durcheinander. Wählte man ihn an um ihm die Kutschfahrkarte zu zeigen, forderte er mich auf, zum Hafen zu gehen, da er damit nichts anfangen konnte. In manchen Momenten ist schon von Spielbeginn an kein Schiff im Hafen. Die Matrosen und der Kapitän sind trotzdem anwesend und laufen durch die Luft. Jerrod kann immer wieder in der Bank seinen Job "nochmals" kündigen. Hat man Bereits die Aufgabe mit dem Hotelzimmer abgeschlossen und geht danach zu Jakes Mine, speichert dort und geht zum Hotel zurück und sagt dem Rezeptionisten, dass man ein Zimmer mieten möchte, hängt sich das Spiel im Dialog an der stelle auf, an der der Rezeptionist Antworten sollte. Das Spiel läuft zwar weiter, aber man kann keine befehle mehr ausführen. Auf dem Schiff lässt sich die Büroklammer in der Kapitänskajüte nicht mehr aufheben, wenn man diese während des Sturmes nicht genommen hat. Man kann schon zu anfang die Splitter am Schiffsmotor aufheben. Jedoch verschwinden sie wieder durch den Ballastabwurf aus dem Inventar. Geht Jerrod zum Maultierhändler um ihm ein Tier abzukaufen, ist es möglich, dass dieser einem garkein Tier gibt, sondern man noch ein zweites oder drittes mal ein Maultier kaufen muss bevor dieser an das Tor geht. Dialoge und Auswahltexte können unter 1024 x 768 auflösung beim Anklicken versetzt sein, möchte man eine Fahrkarte kaufen, muss man auf die Antwort UNTER dem Satz klicken, den man eigentlich auswählen wollte. Will Jerrod eine Fahrkarte kaufen, muss man aufgrund dieser Versetzung auf "nein" klicken, damit Jerrod bejahend eine Karte kaufen kann. Wählt man die unterste Antwort an, muss man die leere Fläche darunter anklicken. Im Dschungel kann es vorkommen, dass Jerrod nicht in die nächste Szene gehen kann.

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