Eselmir and the five magical gifts - Review

Ein klassisches Point-and-Click-Adventure im Fantasy-Setting, mehr als 170 handgezeichnete Hintergründe, dazu eine Fülle von Charakteren und eine überdurchschnittliche Spielzeit: Das Schweizer Entwicklerstudio Stelex Software hat sich für sein erstes Adventure 'Eselmir and the five magical gifts' eine ganze Menge vorgenommen. Das Spiel basiert auf den Erzählungen des Schweizer Autors Sebastiano B. Brocchi, der mit 'Pirin' eine bislang dreiteilige Fantasy-Saga erschaffen hat. Ob uns das Adventure verzaubern konnte, erfahrt Ihr in unserem Test.

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Fazit

Wertungs-Lupe 77%

Geduld ist nicht nur die herausragende Tugend von Titelheld Eselmir. Auch dem Spieler wird ein gehöriges Maß dieser Eigenschaft abverlangt: Über 20 Stunden Spielzeit - laut Steam habe ich 29 Stunden mit Eselmir verbracht - sind für ein Indie-Adventure mehr als ordentlich, und die durchdachten, oftmals sehr langen Dialoge können bisweilen die Geduld strapazieren. Speziell im letzten Kapitel scheint jeder Gegenstand seine eigene, langwierige Geschichte zu haben, die unbedingt erzählt werden muss, wobei aber jede Geschichte ineinandergreift und sich am Ende ein großes Ganzes ergibt.

Durchhaltevermögen zahlt sich daher angesichts der abwechslungsreichen Geschichte rund um den sympathischen Priester Eselmir und sein Schicksal aus. Die gewöhnungsbedürftige eigenwillige Grafik versprüht mit der Zeit so viel Charme, dass man sich ihr kaum noch entziehen kann. Auch der hervorragend gelungene Soundtrack und das abwechslungsreiche Aufgabendesign tragen ihren Teil dazu bei, dass 'Eselmir and the five magical gifts' unterm Strich ein sehr solides Spiel ist, das seit der Behebung der technischen Mängel auch richtig Spaß macht und definitiv einen Blick wert ist.

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23 Kommentare

Lebostein vor 6 Jahren
Ist das nicht ein bisschen hart, nur wegen technischer Probleme 52 % zu vergeben? Wenn man den Text dieser Review liest, und mal den technischen Aspekt auslässt, dann würde man bei den vielen positiven Bemerkungen und wenigen Abstrichen eigentlich eine 70 - 80 Prozent erwarten.
sinnFeiN vor 6 Jahren
wenn es wegen den technischen Problemen aber fast nicht spielbar ist und nur für Frust sorgt, kann das beste Spiel auch nichts mehr retten :(
Jehane vor 6 Jahren
Normalerweise hätte ich dem Spiel auch mindestens 75 gegeben, aber es war zeitweise einfach nicht spielbar. Ich hab im Minutentakt speichern müssen - teilweise sah das so aus, dass ich eine kurze Aktion durchgeführt hab, z.B. irgendwas untersuchen, und dann sofort gespeichert hab, weil ich nicht gewusst hab, wie lange das Spiel stabil läuft. Der längste Zeitraum, über den es ohne Probleme funktioniert hat, war glaub ich eine Dreiviertelstunde, und das bei einer Spielzeit von weit über 20 Stunden.

Nach längeren Sequenzen ist es immer wieder zu Abstürzen gekommen, sodass ich alles noch mal spielen musste, und das mehr als einmal. Manche Abschnitte hab ich vier-, fünfmal spielen müssen, weil das Spiel abgestürzt ist oder sich nicht starten ließ oder zwischendurch einfach mal zum Desktop zurückgekehrt ist, ehe ich speichern konnte.
Teilweise ist es beim Laden oder Speichern abgestürzt, oft genug waren wie beschrieben auch Datum und Uhrzeit bei den Saves weg. Man konnte die dann zwar laden, aber dafür waren dann alle Charaktere und das Inventar futsch, und das mehr als einmal. Im letzten Abschnitt gab es im Minutentakt Abstürze - ein Klick auf einen Gegenstand, Absturz, neu starten (teils mehrmals, weil's nicht immer beim ersten Mal funktioniert hat), alles noch mal spielen, ganz schnell speichern, wieder auf was Neues klicken, Absturz und so weiter. Das ist wahnsinnig nervig und frustrierend. Das kann man auch nicht mit "Es sind noch ein paar kleine Bugs im Spiel" abtun.

Hätte ich nicht den Test schreiben müssen, hätte ich vermutlich nicht mal das erste Kapitel beendet und das Spiel ohne Umschweife wieder von meiner Festplatte geputzt. Schaut man ins Steam-Forum, dann zeigt sich, dass diese Probleme noch immer vorhanden sind und das Spiel bei einem Teil der Leute gar nicht erst spielbar ist, sich nicht starten lässt, schon zu Beginn abstürzt... das kann man einfach nicht schönreden. Das reißt auch die gute Story nicht raus.
Lebostein vor 6 Jahren
@Jehane: Ich sehe gerade, dass du für den Test eine Vorabversion gespielt hast, deren Bugs in der Release-Version vermutlich behoben wurden (http://steamcommunity.com/app/677850/di ... 262195766/). Bisher konnte ich beim Spielen der Release-Version jedenfalls keinerlei Probleme feststellen (weder Abstürze noch Probleme beim Speichern).
Jehane vor 6 Jahren
Dachte ich auch, dass das eine Vorabversion ist, weil das auch die vielen technischen Probleme erklärt hätte. Ich hab das Spiel in dem Glauben beendet, eine Testversion vor mir zu haben und bin davon ausgegangen, dass es automatisch auf die fertige Version aktualisiert wird, sobald diese raus ist. Tat es nicht. Also hab ich mit den Entwicklern Kontakt aufgenommen - ich wollte nicht werten, ohne die fertige Version angespielt zu haben, der Plan war, das gesamte erste Kapitel noch mal zu spielen und zu schauen, ob die technischen Mängel weg sind. Normalerweise kann man unter Steam, wenn es eine Beta ist, selbige deaktivieren und quasi auf die Release-Version umschalten. Das war in dem Fall nicht möglich, weil ich, wie sich rausgestellt hat, bereits die fertige Version hatte. Unten rechts im Hauptmenü steht "v1.0.1" - das ist laut Devs nur in der fertigen Version so. Wäre es die Testversion gewesen, hätte dort v1.0.0 stehen müssen.

Auf Anraten der Devs hab ich alles deinstalliert, dann noch mal neu installiert und erneut gestartet. Dieses Mal hatte ich zwar in der Eröffnungssequenz Figuren am Bildschirm, aber das Spiel hat sich noch vor dem ersten Dialog aufgehängt. Das war dann auch mit ausschlaggebend für die Wertung, weil ich zu dem Zeitpunkt wusste: Das ist das fertige Spiel. Und sowas geht einfach nicht. Mag sein, dass es von der Zusammensetzung des eigenen Computers abhängt, ob das Spiel funktioniert oder nicht - unter XP hat es besser geklappt als unter Win8.1 -, aber das sollte eigentlich auch nicht passieren.

Du bist der Erste, von dem ich höre, dass es einwandfrei hinhaut :)
Thurgor vor 6 Jahren
Einerseits kann ich's ja verstehen, dass man ein Spiel nicht wirklich hoch bewerten kann, wenn es so gravierende, scheinbar aber sehr systemabhängige Bugs aufweist. Ich erinnere mich, dass auch einige der hochbewerteten Daedalic-Spiele anfangs überaus kuriose Bugs bei mir zeitigten - z.B. verschwanden bei A New Beginning auch mal gerne Figuren und das Spiel stürzte ab (möglicherweise eine Engine-spezifische Schwachstelle - Esemir nutzt ja dieselbe Engine, oder?). 52 Prozent finde ich offen gestanden schon etwas sehr happig, weil sie, wenn ich den Test lese, wohl wirklich fast ausschliesslich den technischen Problemen geschuldet sind. Persönlich würde ich in so einem Fall gar keine numerische Wertung vergeben, aber deutlich auf die technischen Mängel verweisen. Durch die fast stigmatisierende und vermeintlich objektive Zahl schreckt das wohl schon manchen ab, der dann nicht einmal mehr einen Test liest. Das finde ich gerade für einen winzigen Indie-Entwickler schade. Wenn er sich ins Zeug legt und nachbessert, hoffe ich, dass das honoriert wird. Ansonsten ein sehr gut und stilistisch angenehm geschriebener Test! Ich werde mir das Spiel wohl bald holen - ich wurde ja gewarnt. ;)
Jehane vor 6 Jahren
Die Überlegung, auf eine Wertung zu verzichten, stand tatsächlich im Raum, weil es mir auch nicht leicht fällt, schlecht zu werten, grade, wenn ich merke: Da hat sich jemand viel Mühe gemacht und sehr viel Herzblut und Liebe ins Spiel gesteckt. Und das kann man den Entwicklern ja nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie sich nicht beide Haxen ausgerissen haben. Ich hoffe auch, dass da noch nachgebessert wird, weil's echt schade wäre, wenn das Spiel wegen technischer Probleme komplett untergehen würde. Es hat zwar auch abseits der technischen Probleme ein paar nervige Momente - ich fand das Kampfsystem grausam, hab aber generell keine Freude mit solchen Gameplayelementen, die nur auf Reaktion und Schnelligkeit gehen -, aber die Geschichte ist durchdacht und wird gut erzählt, wenn auch manchmal etwas gar langatmig. An einer Stelle hab ich den Monitor gefragt, ob jetzt wirklich jeder Stein seine eigene Geschichte bekommt - nur um dann zwei, drei Stunden später festzustellen, dass das durchaus Sinn hatte. Man hätte manche Dialoge unter Umständen etwas abkürzen können, aber das ist dann wohl auch Geschmacksache.

Das mit der Engine ist ein spannender Hinweis; ich hatte ganz verdrängt, dass 'A New Beginning' zeitweise ähnliche Probleme hatte, wenn auch nicht ganz so schlimm. Das ist mir - auf demselben Rechner, auf dem ich Eselmir gespielt hab - zwei-, dreimal abgestürzt, und etwa ebenso oft waren die Charaktere weg. Ich hätte da ehrlich gesagt gar keinen Zusammenhang hergestellt, aber ich befasse mich auch selten damit, welche Engine verwendet wird *ahem* In dem Fall wäre das aber durchaus eine mögliche Fehlerquelle.

Ich würde dem Spiel an deiner Stelle auch eine Chance geben, wenn's dir von der Geschichte und der Optik her zusagt - ich halt die Daumen, dass es funktioniert :)
Indiana vor 6 Jahren
Nur mal kurz eingeworfen, weil es damals auch irgendwo kritisiert wurde (ich finde den Eintrag grad nicht wieder) und jetzt auch wieder angesprochen wird: Beim Test zu 'A New Beginning' hatte ich kein einziges Problem. Die Animationen und Figuren waren da, das Spiel ist nicht so ohne Weiteres abgestürzt (wenn ich mich richtig erinnere nur beim Benutzen des Task-Managers, das war damals "Standard").
Thurgor vor 6 Jahren
@ Jehane
Ja, das Kampfsystem klingt für mich auch nicht gerade toll... ich mag das in der Regel auch nicht. Solche Stellen haben mich z.B. auch bei Pillars of the Earth richtig gestört (da hat's ja eine ganz ähnlich primitive Klick-Mechanik), weil das so richtig aufgesetzt wirkt und überhaupt keinen Gewinn für das Spielerlebnis bietet. Wär's ein halbwegs spielbares rundenbasiertes System, könnte ich mehr damit anfangen, aber in einem Adventure mag ich es nicht, wenn meine Reaktion getestet wird. Ich hoffe, dieses "Feature" ist nicht ausurfernd oft eingesetzt?
Hingegen gefällt mir die Grafik wirklich gut - ich habe ein Faible für solche handgemachten Sachen. Das muss für mich gar nicht perfekt aussehen, wenn es einen eigenen Stil transportieren kann. :) Interessant, dass Du bei ANB auch diese Fehler hattest. Ich erinnere mich jetzt, da Du ja von der schwachen Performance schreibst, dass ich das bei einigen auf der Visionaire Engine basierenden Daedalic-Spielen ebenfalls hatte. Kann es sein, dass die Engine für komplexere Spiele zu schmalbrüstig ist bzw. viele optimiererische Kniffe und Tricks braucht?

@Indiana
Möglicherweise war das sogar meiner einer, der das damals kritisiert hat. ;) Klar, bei vielen lief ANB ohne Probleme. Gerade weil mir die Fehler so bekannt vorkommen, meine ich, dass es womöglich Schwächen der Engine sind, die hier je nach Systemkonfiguration auftreten oder auch nicht.
Na wie auch immer, ich berichte dann, ob's bei mir fehlerfrei läuft (oder tobe und keife wie ein verhutzeltes Waschweib, wenn dem nicht so ist ;) ).
Jehane vor 6 Jahren
Das Kampfsystem ist auch nicht toll. Es wird jetzt zwar nicht permanent eingesetzt, aber doch öfter, als mir lieb war. Ich schätze, dass überhaupt gekämpft werden musste, liegt daran, dass die Pirin als extrem gute Kämpfer dargestellt werden - vermutlich geht das auf den Autor der Romanvorlage zurück. Und wenn das so ein wichtiges Element dieses Volkes ist, muss man das halt auch einbauen. Die Lösung, die Stelex gefunden hat, war vermutlich noch die einfachste; ein komplexes Kampfsystem wäre echt ein bissl viel verlangt gewesen. Aber ich mag in Adventures auch nicht kämpfen, weil es selten dazu passt und auch nicht wirklich ein tolles Spielerlebnis bietet. Wenn ich mich virtuell prügeln will, spiele ich Assassin's Creed oder etwas in der Art :)

Hm. Das mit der Engine klingt sehr plausibel. Man müsste dem direkt mal nachgehen und schauen, ob die dauernd solche Zicken macht oder ob das nur bei bestimmten Spielen vorkommt. Bei anderen Daedalic-Spielen hatte ich solche Probleme nicht, das ist mir nur von A New Beginning in Erinnerung. Oder ich hab's verdrängt :D

Ja, berichte mal, ob das Spiel bei dir gut läuft - bei Lebostein scheint's zu funktionieren, ich drück die Daumen, dass es bei dir auch klappt :)
Lebostein vor 6 Jahren
Als damals Daedalic begonnen hatte, Visionaire zu benutzen ("The Whispered World" 2009, "A New Beginning" 2010 usw.), war die Engine tatsächlich sehr träge, speicherhungrig und fehleranfällig. Sei der Version 4 (ab Mitte 2014) läuft sie aber wie geschmiert, da die Engine komplett neu geschrieben wurde. Daedalic haben daraufhin sukzessive JEDES ihrer Spiele auf Visionaire 4 geupdated (der Prozess hat sich über mehrere Jahre hingezogen). Seit dem hatte ich auch nie wieder einen Absturz eines Visionaire-Spiels.

Edit: Kann durchaus sein, dass der Entwickler von Eselmir noch die alte Visionaire-Version 3.7 nutzt (die ist von 2012!). Das würde natürlich einiges erklären (die Probleme mit Windows 10, auch die relativ langen Ladezeiten beim Speichern und Laden). Jedenfalls deuten aktuelle Forenbeiträge eines Nutzers mit Eselmir-Icon "smac96" (Stefano Maccarinelli?) darauf hin. Hier wird auf ein Problem in Verbindung mit Visionaire 3.7 und Windows 10 hingewiesen:
https://www.visionaire-studio.net/forum ... crc-error/

PS: Hier findet man übrigens eine Liste mit (fast) allen Visionaire-Spielen:
https://wiki.visionaire-tracker.net/wik ... ire_Studio
Thurgor vor 6 Jahren
Tadellose Detektivarbeit, Lebostein! Daran scheint's wohl zu liegen. Ich hoffe, dass der Entwickler das Spiel trotz der Aussagen im Thread (von wegen der Inkompatibilität mit den Savegames - wobei ich persönlich ein Spiel gerne noch einmal von vorne beginne, wenn ich weiss, dass es dafür stabil läuft) dennoch auf die aktuelle Version der Engine updated.
Lebostein vor 6 Jahren
Eselmir wurde gestern Abend noch auf Visionaire 4.25 gepatcht (unter Beta, erstmal nur für Windows). Jetzt sollte es deutlich flotter und fehlerfrei laufen. Leider sind nach dem Update die alten Spielstände nicht mehr zu gebrauchen.
Jehane vor 6 Jahren
Coole Sache, dass da so rasch nachgebessert wird :)
Lebostein vor 6 Jahren
Der Entwickler hat gerade geschrieben: "Alright. We played from start to finish on different machines and we had no errors at all. The size of the game is now halved, everything goes very smooth and the framerate is great! Let's hope that all issues are solved now so we can set this version from beta to public. Unfortunately I think that now is too late to make change the bad review vote"
sinnFeiN vor 6 Jahren
wenns so "einfach" ging, frag ich mich wirklich, warum sie das nicht vor Release getan haben... Erinnert mich an die technische Katastrophe von Syberia 3... kanns ja doch irgendwie nicht sein.
Mikej vor 6 Jahren
Jup, wäre klüger gewesen, das vor dem Release zu machen, bzw. notfalls den Release zu verschieben, wenn man eh schon merkt, dass noch nicht alles rund läuft...

Ist ja auch echt total schade ums Spiel, wenn man durch sowas den Spaß trübt ...
Lebostein vor 6 Jahren
Ich denke das Problem war, dass es auf bestimmten Konfigurationen unter Windows 10 Probleme gemacht hat. Und das betraf nur sehr wenige Nutzer. Man hatte wohl das Spiel auf verschiedenen Rechnern getestet und keine Probleme festgestellt. Natürlich hätte man mal auf die Idee kommen sollen, die aktuelle Version der verwendeten Engine zu testen...
sinnFeiN vor 6 Jahren
Hat ja im Test auch Win 8 und XP betroffen, wenn ich das jetzt richtig im Kopf hab. Da wurde wahrscheinlicih nur auf den eigenen Rechnern getestet und das wars.
Jehane vor 6 Jahren
Stimmt, ich hab's auf Win8 und XP getestet. Laut Abspann gab es fünf Beta-Tester. Das ist ein bissl wenig. Ich find's aber gut, dass sie auf die Probleme reagieren und nachbessern.

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