Wie in jedem Jahr gab es in der Redaktion auch zum letzten Jahreswechsel wieder heftige Diskussionen, Grabenkämpfe und Duelle im Beleidigungsfechten um die Wahl zum Spiel des Jahres. Dabei stellten wir fest, dass für jeden von uns andere Aspekte für ein Spiel des Jahres wichtig sind. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, neben dem offiziellen Titel "Spiel des Jahres" auch eine ganz persönliche und in höchstem Maße subjektive Wahl zum Spiel des Jahres zu veranstalten. Auf dieser Seite könnt Ihr das Ergebnis bewundern, wenn die einzelnen Redakteure Ihr ganz persönliches Highlight des Jahres vorstellen. Dabei geht es quer durch die Genres, denn natürlich spielen auch wir nicht den ganzen Tag nur Adventures.

Andreas Baumann: Skyrim
Dovahkiin, Dragonborn. Nicht erklang dieses Jahr öfter über meine Boxen als dieser eine Name. 2011 war ein tolles Jahr für Rollenspiel-Fans, und ganz besonders für Anhänger der 'Elder Scrolls'-Reihe. Nach einem eher müden 'Oblivion' schickt uns Bethesda dieses Mal nach Himmelsrand und zeigt dabei, dass Drachen doch noch nicht vollkommen ausgelutscht sind. Nicht nur bietet das Spiel einen nahezu unglaublichen Spielumfang, auch eine vollkommen offene, lebendige und stimmige Welt wartet in 'Skyrim' darauf, erkundet zu werden. Gerne verzeihe ich kleinere Schwächen, denn direkt fühle ich mich wieder zu Hause, im geliebten Tamriel, das ich mit meinem diebischen Argonier nach Belieben unsicher machen kann. Und selbst nach über 100 Stunden Spielzeit bedeutet das Erklingen des wundervollen Soundtracks nur eines: Abenteuer, ich komme! Wer ebenso die Freiheit von Open-World-Rollenspielen liebt, der wird um 'Skyrim' wohl kaum herumkommen.
Hendrik Busse: Trine 2
Das Spiel des Jahres kam spät aber nicht zu spät. Eigentlich gerade rechtzeitig um es mit zwei Freunden in magischen Koop-Sessions unter dem leuchtenden Weihnachtsbaum zocken zu können. 'Trine 2' erschien kurz vor der Jahreswende auf der Xbox 360 und der Playstation 3 als Download Titel und hat mich sofort verzaubert. Die Story ist dabei fast nebensächlich und wird nur am Rande durch Bucheinträge erzählt. Bei 'Trine 2' steht das Gameplay komplett im Vordergrund. Allein zu zweit oder zu dritt kämpft, hüpft und rätselt man sich durch eine 2D-Welt die derart atemberaubend schön ist, dass man nicht glauben kann hier einen Downloadtitel vor sich zu haben. Man spielt entweder einen Ritter, eine Diebin oder einen Magier. Jeder der Charaktere hat verschiedene Fähigkeiten, die man zur Lösung der vielen kleinen und größeren Rätsel braucht. Spielt man es alleine, wechselt man per Knopfdruck durch die Charaktere und wählt denjenigen aus, den man gerade braucht. Richtig gut wird es allerdings erst, wenn man mit zwei Freunden zusammen rätselt und kämpft. Dann entstehen schnell mal Dialoge wie: "Magier, heb mich doch mal da hoch. Komm mit Ritter, da vorne sind Orks!" 'Trine 2' ist ein Pflichttitel für jeden der Freunde zum Daddeln hat, für jeden der ein gepflegtes Rätsel-Jump and Run liebt und... für alle anderen eigentlich auch.
Maren Keitel: Sword & Sworcery
Look. Listen. Touch. Believe. In Superbrothers Adventure 'Sword & Sworcery' schlüpft man in die Rolle einer Heldin, die es in das westliche Kaukasusgebiet verschlägt. Hier soll sie das sagenumwobene Buch „Megatome“ aufspüren, wobei sie ihr Weg an mystische Orte führt. Die pixelige Retro-Optik zaubert wunderschöne Bilder mit viel Liebe zum Detail auf den Bildschirm, die noch viel Freiraum für Fantasie lassen. Dazu gibt es stimmige Musik von Jim Gurthie zu hören, die das Spiel zu einem wahren (Hör-)Genuss macht. Gesteuert wird die Figur durch Berührung, da 'Sword & Sworcery' für iOS-Systeme entwickelt wurde. Gerade die gut gelungene Kombination aus Bild, Sound und Berührung macht das Spiel so einzigartig. Gute Englischkenntnisse sind allerdings unabdingbar, da es keine deutsche Übersetzung gibt. Fazit: Hinsetzen. Entspannen. Genießen.
Martin Letzel: Portal 2
Ich spiele jetzt seit fast zwei Jahrzehnten Genre übergreifend Videospiele und habe schon einige unterschiedliche Titel gezockt. Obwohl heute viele Gameplayelemente nur mit aufgehübschter Technik wiederholt werden, ist es umso beruhigender, dass hin und wieder ein Spiel herauskommt, bei dem einfach alles stimmt und das vor allem noch überraschen kann. 'Portal 2' ist 2011 so ein Titel gewesen. An dem Spiel stimmt einfach alles. Das Gameplay ist motivierend, kniffelig, aber nie überfordernd, die Steuerung eingängig, Story und Charaktere toll geschrieben und der Koopmodus überzeugt selbst Multiplayer Muffel wie mich, insbesondere lokal. Valve zeigt mit 'Portal 2' nicht nur, dass Ego Shooter und Puzzle Spiel eine wunderbare Symbiose bilden können, sondern wie kreativ das Medium Videospiel auch heute noch sein kann.
Tobias Maack: Stacking
Das Konsolenspiel 'Stacking' von Tim Schafers Firma Double Fine ist kein klassischer Genrevertreter mit Inventar- oder Dialogrätseln, geht aber trotzdem als Adventure durch. Die kleine Matrjoschka-Puppe Charlie will seine Geschwister aus den Fängen des bösen Barons befreien, der alle Kinder zur Arbeit zwingt. Die Geschichte um die liebevoll gestalteten Figuren ist zwar nicht sehr spannend. Dafür zeichnet sich das Gameplay durch Innovation aus: Alle Matrjoschkas haben besondere Fähigkeiten, die sich Charlie zu eigen machen kann, indem er in größere Puppen schlüpft. 'Stacking' spielt sich einfach, macht massig Spaß und bietet mit seinen verschiedenen Lösungswegen genug Futter für die grauen Zellen. Mich hat es so schnell nicht wieder losgelassen.
Simone Riecke: Black Mirror 3
Dieses Jahr fand die Geschichte über den Fluch der Gordons endlich ihr für mich gelungenes Ende. Schon 2010 fieberte ich dem Treffen mit Publisher dtp entgegen, die uns Redakteuren einen Blick auf 'Black Mirror 3' gewährten. Schon da hatten mich die ersten Eindrücke und die Einführung in die Story durch Anne von Vaszary völlig gefesselt und überzeugt. Ab diesem Zeitpunkt hieß es nur noch warten und die Erinnerungslücken mit dem Spielen der ersten beiden Teile zu überbrücken.
Ulrika Tegtmeier: The Witcher 2
Mein Lieblingstitel 2011 ist gleichzeitig auch der Titel, der mich 2011 am meisten überrascht hat: 'The Witcher 2', das mich mit seiner brillant erzählten und fantastisch inszenierten Story, dem außergewöhnlichen Design und dem temporeichen Gameplay fesseln konnte. Und das nicht nur ein- sondern direkt dreimal. Nachdem mich der erste Teil der Saga um Geralt den Hexer eher kalt gelassen hat, war ich umso überraschter, wie sehr mich diese Welt voller Schmutz, voller handfester Probleme und dreidimensionaler Charaktere gefangen nehmen und nicht mehr loslassen konnte. Das Design der Geschichte als wirklich non-linear war sehr mutig und mit zahlreichen kostenfreien DLC's haben die Jungs von CD Projekt bewusst einen Schritt in eine vollkommen andere Richtung gewagt und den "Großen" gezeigt, dass es eben doch anders geht.

Hendrik Busse: Trine 2

Maren Keitel: Sword & Sworcery

Martin Letzel: Portal 2

Tobias Maack: Stacking

Simone Riecke: Black Mirror 3

Ulrika Tegtmeier: The Witcher 2

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