Princess Tomato in the Salad Kingdom - Klassiker-Test

Guybrush Threepwood ist ein Pirat, Simon ist ein Zauberer. Beide üben damit einen Beruf aus, der sie fast schon dazu prädestiniert, Abenteurer zu werden. Roger Wilco ist zwar nur ein einfacher Putzmann, hat dafür aber auf einem Weltraumkreuzer angeheuert und Bernhard Bernouille ist lediglich Gewinner des Eierkopfpreises, aber er hat einen verrückten Professor als „Freund“. Diesen beiden ist der Abenteurer zwar nicht ins Gesicht geschrieben, aber ihr besonderes Umfeld macht ihr Leben interessant und damit ihre Erlebnisse für den Spieler amüsant und spannend. Denke ich mir also ein Adventure aus, sollte eine der ersten Fragen lauten: Wer ist mein Protagonist und was macht ihn interessant? Was für Fragen sich die kreativen Köpfe hinter 'Princess Tomato in the Salad Kingdom' gestellt haben, wenn es denn jemals zu diesem Prozess kam, ist für den Durchschnittsspieler nicht so einfach nachzuvollziehen. 1984 erschien das kauzige Adventure von Hudson Soft erstmals auf japanischen Heimcomputern. Sieben Jahre später wurde es dann zusammen mit anderen Grafik-Adventures wie 'Shadow Gate' oder 'Uninvited' für den amerikanischen Softwaremarkt des NES übersetzt und portiert. Ganze 19 Jahre später bekommt der Titel eine zweite Chance – als Teil des Virtual Console-Ensembles auf der Wii. Wir haben tief gegraben, um die Wurzeln dieses Sonderlings zu ergründen.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 6 / 10

'Princess Tomato in the Salad Kingdom' ist ein skurriles Adventure, welches seit dem Erblühen der Emulator-Szene eine kleine Kult-Anhängerschaft um sich geschart hat. Auf den japanischen Heimcomputern sehr beliebt und oft portiert, folgte die Umsetzung als Konsolenspiel zunächst 1988 auf dem japanischen FamiCom und drei Jahre später dann auf dessen amerikanischen Pendant. Verkaufszahlen und Erfolg waren damals allerdings nicht berauschend, was auch der Grund ist, warum man das Spiel heutzutage trotz gestiegener Popularität relativ günstig bei ebay schießen kann. Während die Art des Adventures für den NES nichts besonderes ist, denn mit anderen Spielen wie 'Shadowgate' oder 'Deja Vu' gab es ein ganzes Line-Up von Abenteuer-Spielen mit identischer Steuerung, ist das Set-Up des Spiels schon einzigartig und entschuldigt viele (aber nicht alle) der Unzulänglichkeiten, die den Spieler bei der Befreiung von Prinzessin Tomate piesacken. Vor einigen Monaten ist das Spiel auf dem amerikanischen Virtual-Console Markt für die Wii erschienen und auch ein Release in Europa steht bevor. Die Chance auf eine deutsche Version ist aber wohl dennoch gleich null. Wer nun vom Gemüsefieber gepackt ist und einen Gang durch Saladoria wagen will, der sollte sich im Klaren darüber sein, dass das Spiel 26 Jahre auf dem Buckel hat und leider nicht in Würde gereift ist. Fans der späten Textadventure, werden in Sir Gurkes Mission ein solides Spiel erkennen, das nicht alles richtig macht, aber unterhält. Und allen anderen: für ein entgeistertes Kopfschütteln und einen Lachanfall bei jedem neuen erntereifen Früchtchen das einem begegnet ist der Titel allemal gut.

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