von Albaster » 05.10.2018, 16:45
rcatcorner hat geschrieben:Wenn Du nur ein wenig der belesene Typ bist oder Filme analysierst. Ich meine ernsthaft. Dann bist Du mit dem, was Dir Computerspiele, auch heute noch bieten, intellektuell unterfordert.
Nun, Filme analysiere ich selten, dafür schaue ich auch viel zu wenig. Aber mich persönlich reizt ein interaktives Medium weit mehr, da ich eine, wenn auch limitierte oder auch nur vorgetäuschte, Möglichkeit besitze, in die Handlung einzugreifen und Szenen durchlebe, die mir kein Film bieten könnte. Es ist eben was anderes wenn ich in Walking Dead S2 mit Clementine den Arm nähe, also Rambo dabei im Film zuzusehen.
Ich gebe dir auch gerne recht, wenn du schreibst das Spiele heute noch (viel) zu wenig aus ihren Möglichkeiten machen, da bin ich sicher auch nicht kritisch genug, es ist nämlich noch viel mehr möglich, viel mehr als Bücher und Filme es könnten. Aber - je nach eigenem Anspruch (und deiner ist scheinbar immens) - gibt es Spiele, die unheimlich viel Outgame bieten können, vielleicht mehr als offensichtlich. Passend zur Thematik fängt das mit einem Roman an und hört mit Diskussionen in Fachforen auf. Missionen in "The Secret World" haben mich z.B. so fasziniert, das ich mich mit Heisenberg oder Wegener beschäftigt habe oder für ein Fanzine eigene Missionen kreiert habe. TSW war da eh großartig, Neugier auf Wissen zu vermitteln.
Aktuell bin ich in "The Lost Crown" vernarrt, es lässt mich mit allerlei realen Orten in Südengland beschäftigen, entsprechenden geschichtlichen Ereignissen und Personen, da es mich neugierig auf diese Region gemacht hat. Nebenbei lese ich Kurzgeschichten von Poe oder James und erarbeite 50-seitige Worddateien mit Merkmalen, Vergleichen und Spekulationen von TLC, der Barrow Hill und Dark Fall-Serien. Mittlerweile sicher mehr Stunden als ich das Adventure selbst gespielt habe (aktuell 20 Stunden). Warum das Spiele bei mir schaffen und Filme/ Bücher eher nicht? Weil ich im Spiel (natürlich muss das ein Spiel auch bieten) Zeitungsartikel, Notizen, Werbung oder Geschichten mit realen Bezügen selbstständig lesen und nachgehen kann und die Umgebung aus meiner Sicht erkunde. Jedes englische Dorf hat seine eigene Geistergeschichte oder eine Burgruine. Filme wie "The Sixth Sense", der durchaus auch analytisch ein kann, z.B. die Vermischung von zwei Handlungssträngen, schaffen es nicht, mich mit Geistern oder anderen Phänomenen in Philadelphia zu beschäftigen. Kommt dann natürlich auch auf eigene Vorlieben an, ich bin halt eher der Archäologie, Geschichte und dem Paranormalen zugetan, aber auch immer offen für religiöse, psychologische und philosophische Bezüge und Fragestellungen (Life is Strange ist hier potenziell geeigneter). Natürlich sind letztere auch die anspruchsvolleren Themen, aber ich denke ich habe mich jetzt genug erklärt. Wenn all das deinen Ansprüchen und intellektuellen Freuden nicht genügt, herzlichen Glückwunsch, denkst du halt in einer anderen Liga. Ich hingegen sehe mich mit meinem Spielstil und Gedanken dazu sogar noch als Ausnahme im Gaming...
Mikej hat geschrieben:Entweder du willst gezielt provozieren, oder dir ist einfach nicht bewusst, wie das auf andere wirken könnte.
Bewusstes provozieren, kontroverse Wortgefechte all das wäre ja in Ordnung, die Meinung, Gedanken oder gesteckte Rahmen der Anderen nicht zu akzeptieren, ist dann letztlich ignorant und wenig reflektierend. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum es eine, bzw. genau die "eine" Definition von Adventures geben muss und nicht jeder für sich das Recht hat, aus den gegebenen Attributen, welches ein Spiel besitzt, ein Genre zu formulieren....
[quote="rcatcorner"]Wenn Du nur ein wenig der belesene Typ bist oder Filme analysierst. Ich meine ernsthaft. Dann bist Du mit dem, was Dir Computerspiele, auch heute noch bieten, intellektuell unterfordert.[/quote]
Nun, Filme analysiere ich selten, dafür schaue ich auch viel zu wenig. Aber mich persönlich reizt ein interaktives Medium weit mehr, da ich eine, wenn auch limitierte oder auch nur vorgetäuschte, Möglichkeit besitze, in die Handlung einzugreifen und Szenen durchlebe, die mir kein Film bieten könnte. Es ist eben was anderes wenn ich in Walking Dead S2 mit Clementine den Arm nähe, also Rambo dabei im Film zuzusehen.
Ich gebe dir auch gerne recht, wenn du schreibst das Spiele heute noch (viel) zu wenig aus ihren Möglichkeiten machen, da bin ich sicher auch nicht kritisch genug, es ist nämlich noch viel mehr möglich, viel mehr als Bücher und Filme es könnten. Aber - je nach eigenem Anspruch (und deiner ist scheinbar immens) - gibt es Spiele, die unheimlich viel Outgame bieten können, vielleicht mehr als offensichtlich. Passend zur Thematik fängt das mit einem Roman an und hört mit Diskussionen in Fachforen auf. Missionen in "The Secret World" haben mich z.B. so fasziniert, das ich mich mit Heisenberg oder Wegener beschäftigt habe oder für ein Fanzine eigene Missionen kreiert habe. TSW war da eh großartig, Neugier auf Wissen zu vermitteln.
Aktuell bin ich in "The Lost Crown" vernarrt, es lässt mich mit allerlei realen Orten in Südengland beschäftigen, entsprechenden geschichtlichen Ereignissen und Personen, da es mich neugierig auf diese Region gemacht hat. Nebenbei lese ich Kurzgeschichten von Poe oder James und erarbeite 50-seitige Worddateien mit Merkmalen, Vergleichen und Spekulationen von TLC, der Barrow Hill und Dark Fall-Serien. Mittlerweile sicher mehr Stunden als ich das Adventure selbst gespielt habe (aktuell 20 Stunden). Warum das Spiele bei mir schaffen und Filme/ Bücher eher nicht? Weil ich im Spiel (natürlich muss das ein Spiel auch bieten) Zeitungsartikel, Notizen, Werbung oder Geschichten mit realen Bezügen selbstständig lesen und nachgehen kann und die Umgebung aus meiner Sicht erkunde. Jedes englische Dorf hat seine eigene Geistergeschichte oder eine Burgruine. Filme wie "The Sixth Sense", der durchaus auch analytisch ein kann, z.B. die Vermischung von zwei Handlungssträngen, schaffen es nicht, mich mit Geistern oder anderen Phänomenen in Philadelphia zu beschäftigen. Kommt dann natürlich auch auf eigene Vorlieben an, ich bin halt eher der Archäologie, Geschichte und dem Paranormalen zugetan, aber auch immer offen für religiöse, psychologische und philosophische Bezüge und Fragestellungen (Life is Strange ist hier potenziell geeigneter). Natürlich sind letztere auch die anspruchsvolleren Themen, aber ich denke ich habe mich jetzt genug erklärt. Wenn all das deinen Ansprüchen und intellektuellen Freuden nicht genügt, herzlichen Glückwunsch, denkst du halt in einer anderen Liga. Ich hingegen sehe mich mit meinem Spielstil und Gedanken dazu sogar noch als Ausnahme im Gaming...
[quote="Mikej"]Entweder du willst gezielt provozieren, oder dir ist einfach nicht bewusst, wie das auf andere wirken könnte.[/quote]
Bewusstes provozieren, kontroverse Wortgefechte all das wäre ja in Ordnung, die Meinung, Gedanken oder gesteckte Rahmen der Anderen nicht zu akzeptieren, ist dann letztlich ignorant und wenig reflektierend. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum es eine, bzw. genau die "eine" Definition von Adventures geben muss und nicht jeder für sich das Recht hat, aus den gegebenen Attributen, welches ein Spiel besitzt, ein Genre zu formulieren....