Hochwertige Geschichten in Adventures? - Seite 5

Fachsimpeln über Adventures
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Niedlinger
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Re: Hochwertige Geschichten in Adventures?

12.01.2024, 17:31
Albaster hat geschrieben:
03.06.2016, 20:06
Ein sehr komplexes und spannendes Thema, bei welchem es keine Lösung für alle Sichtweisen geben kann. Der oben genannte Artikel der "Zeit" ist interessant, mehr aber auch nicht. Es gibt weitaus bessere Lektüre im Internet, welche sich mit diesen end - und ziellosen Vergleichen der drei Medien Buch, Film und Computerspiel bemühen.

Ein Buch ist ein aktives Medium, ein Film ein inaktives (klar, man muss den TV einschalten können...), ein Spiel hätte nun den großen Vorteil, beide Medien zu verbinden. Das funktioniert aber daher nicht, weil Spiele von Gamedesigner gemacht werden, nicht von Autoren. Biowares Mass Effekt und Dragon Age werden da ja gerne als Positivbeispiel genannt, aber Storytelling ist das in meinen Augen nicht, sie sollen gut unterhalten und sie sind sicher ausgezeichnete (RP-)Spiele. Games, die Berufsautoren an Bord haben, werden sicher auffallen, wobei das meist auch nur drittklassische Romanautoren wären.

Nur selten fällt ein Spiel durch überdurchschnittliche Autorenqualität auf. Sunless Sea wird da im Zusammenhang gerne erwähnt und ein TSW wischt mit einem Dragon Age (und nebenbei gemerkt fast jedes andere vergleichbare Spiel) den Boden auf. Nun glänzen beide Beispiele aber besonders mit ihren Texten und da geht es schon los, welcher Spieler (die Mehrzahl halte ich für generell ungeduldig, was Spielausrichtung, Einarbeitung und Erfolge betreffen) liest schon gerne längere Textpassagen? Also fällt der Vergleich mit Büchern schon mal weg. Zunehmend werden Filmsequenzen und Cutscenes gezeigt, was eine Verbindung zum Film suggeriert. Aber Spieler wollen halt - spielen und sich nicht zum Zuschauer verdammen lassen. Das Spiel hat es also schwerer als andere Medien, weil es eben ein "Zwitter" ist. Nur wenige Spieler werden anspruchsvolle Autorenarbeit anerkennen. Begriffe wie Narration, Immersion und Kunst im Zusammenhang mit Spiele werden oft sehr unterschiedlich und kontrovers aufgefasst, diskutiert und wahrgenommen. Außerdem gibt es für ("gute") Autoren immer noch viele Grenzen, um in Spielen ihre volle Stärke zu zeigen...
Jehane hat geschrieben:Das kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen. Bin mit dem Spiel zwar noch nicht durch, aber Life is Strange mit dem unpackbaren Walking Dead zu vergleichen, ist schon... speziell. Das Spiel hat der Serie nämlich etwas Entscheidendes voraus: sehr gut ausgearbeitet Charaktere, wobei vor allem die Hauptfiguren extrem gut gelungen sind.
Kann ich nur bestätigen: LiS ist ein positives Beispiel, das auch Spiele wie Filme durch Bildgewalt erzählen können. Ich zumindest kenne kein anderes Spiel, welches das derart wohlig inszeniert, wo kann sich der Spieler eine Gitarre schnappen und einfach nur so da sitzen, während die Protagonistin ihre Gedanken freien Lauf lässt. Für das Medium Spiel große Klasse. Die heir erwähnten Spiele sind vielleicht erst ein Anfang, was Spiele überhaupt könnten...

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Digitalis.purpurea hat geschrieben:Wenn man die Spiele rein über die Geschichte bewertet, sind >90% Schrott.
Stimmt (wobei das Attribut jeder anders definieren wird) und damit sicher eine ähnliche Quote wie bei Romanen und Filmen...
Digitalis.purpurea hat geschrieben:Es nützen aber das beste Setting, die beste Umsetzung und die gelungensten Charaktere nichts, wenn der Plot nicht stimmt.
Das aber muss schließlich jeder für sich selber bestimmen. Somit wäre Dragon Age kein gutes Spiel, da der Plot 0815-Fantasy und damit beinahe belanglos ist. Dennoch gilt DA-O als eines der besten RPG aller Zeiten (genau wie Baldurs Gate)...
Hallo zusammen,

Ich stimme Ihnen zu, dass die Frage, ob Computerspiele als Kunstform betrachtet werden können, ein sehr komplexes und interessantes Thema ist. Es sind viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen und es gibt keine einfachen Antworten.

Ich finde Ihre Argumente sehr interessant. Sie haben Recht, dass Computerspiele von Spieledesignern und nicht von Autoren erstellt werden. Dies bedeutet, dass sie in erster Linie der Unterhaltung und nicht der Unterhaltung dienen. Das ist natürlich nicht unbedingt eine schlechte Sache, aber es bedeutet, dass Computerspiele im Allgemeinen nicht den gleichen Anspruch an das Erzählen von Geschichten haben wie Bücher oder Filme.

Sie haben auch Recht, dass viele Spieler ungeduldig sind und keine langen Textpassagen lesen möchten. Das macht es natürlich schwieriger, komplexe Geschichten in Computerspielen zu erzählen.

Ich glaube, dass Computerspiele durchaus das Potenzial haben, Kunst zu werden. Es gibt Spiele, die in puncto Storytelling wirklich überragend sind, wie The Last of Us oder BioShock Infinite. Allerdings sind auch diese Spiele eine Ausnahme. Computerspiele sind in der Regel eher ein Unterhaltungsprodukt als ein Kunstwerk.

Ich denke, das könnte sich in Zukunft ändern. Da Computerspiele immer komplexer und anspruchsvoller werden, stellen sie auch höhere Anforderungen an die Kunst des Geschichtenerzählens. Wenn mehr Entwickler an der Spieleentwicklung arbeiten, könnte dies dazu führen, dass Computerspiele irgendwann als vollwertige Kunstform anerkannt werden.

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