Nach einer zweitägigen Pause, geht es direkt weiter mit Remedys "psychologischem Action- Thriller" rund um Autor und Namensgeber 'Alan Wake'. Seitdem 'Alan Wake' bereits 2005 angekündigt wurde, war es lange still die sympathischen Finnen. Doch auf der E3 2009 war es dann soweit und den reservierten Journalisten, die 'Alan Wake' auf die 'Duke Nukem' Schiene schieben wollten, stockte der Atem. Denn obwohl sich seit der Ankündigung damals auch technisch einiges getan hatte, konnte der Action- Thriller mit Grafik und vor allem einer wahnsinnig intensiven Atmosphäre direkt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wir konnten uns auf der Gamescom einen Eindruck verschaffen und, soviel mal vorweg genommen: auch tagsüber in einer Halle voller Menschen kriecht einem der Grusel mit kalten Fingern den Rücken hinauf.

Exposition
Die Story kreist sich, wie bereits in Remedys Mega- Erfolg 'Max Payne' um Titelheld Alan, einem Bestsellerautor, der ziemliche Probleme mit Burnout und Schreibblockade hat. Um ihm etwas Erholung zu verschaffen, entführt ihn seine Frau Alice auf einen Trip ins abgelegene, idyllische und ruhige Brightfalls. Dass das mächtig nach hinten losgeht, wird spätestens klar, als Alice spurlos verschwindet und Alan sich aufmachen muss, sie zu suchen. Noch merkwürdiger wird das ganze, als einzelne Manuskriptseiten auftauchen, die zweierlei Problem mit sich bringen: 1. erinnert sich Alan nicht daran, sie geschrieben zu haben und 2. werden die mysteriösen Szenarien vor seinen Augen bittere Realität.
Das ganze soll in einer Art Serienformat erzählt werden, so dass das gesamte Spiel ähnlich einer Staffel 'Lost' aus einer Sammlung Episoden (in anderen Spielen nennt man das wohl Kapitel), die jeweils mit einem Cliffhanger enden. In der Tat schon eine ungewöhnliche Erzählweise, aber schon bei 'Alone in the Dark' kam das ja gut an. Hoffen wir mal, dass sich der Erzählstil auch mit der Story verträgt. Übrigens wurde letzterer von Remedy als "erwachsen und intelligent" auf der Gamescom bezeichnet, das lässt doch hoffen.
Spielt sich wie...
Auch wenn das im ersten Moment nicht wirklich zum intensiven Erzählstil zu passen scheint, featured 'Alan Wake' eine Art Sandbox- Gameplay, die an das der z.B. 'GTA' Titel angelehnt ist. Na gut. Da es sich um einen Action- Shooter handelt, ist der Griff zum schweren Geschütz nicht weit, aber, so Remedy, wichtigstes Element im Kampf gegen das "Dunkle" ist und bleibt immer das Licht, so dass der geschickte Einsatz von Lichtquellen wie z.B. einer Taschenlampe oder einer Leuchtrakete oder auch der Umgebung immer wichtiger und Erfolg versprechender ist, als der Einsatz von Schusswaffen. Da sich das "Böse" neben Menschen und Tieren auch von unbelebten Objekten, wie z.B. Baggern Besitz ergreifen kann, bleibt Alan auch manchmal nur der Weg nach hinten, so dass Flucht dann die beste Option ist. Ein nettes Feature: Alans Gesundheit läd sich über die Zeit selbstständig wieder auf, so dass der lästige Griff zum Allheil- Erste- Hilfe- Kasten entfällt.
Dunkel wars, der Mond schien helle
Ursprünglich als einer der Referenztitel für DirectX10 angekündigt, ließ Remedy verlauten, dass eine PC- Version zunächst auf Eis liege und zur Zeit noch ungewiss sei, zunächst soll 'Alan Wake' erst einmal XBox- 360- Spieler in Angst und Schrecken versetzen. Die grafischen Ambitionen in punkto Realismus und einer beinahe extrem wirkenden Atmosphäre geprägt von Lichtspielen und Physik- Effekten waren damals in aller Munde, aber auch 4 Jahre später hat Remedys neuester Streich nichts, aber auch gar nichts eingebüßt. Alan und seine Mitstreiter sehen gut aus wie eh und je und die Effekte rund um das essentielle Spielelement Licht wirken intensiv und sehr atmosphärisch. Besonders die Wetter- und Beleuchtungseffekte machen eine Menge her. Auch die für Story und Atmosphäre wichtige Dualität aus gemütlicher Hinterwäldler- Idylle und andererseits klaustrophobischer Enge, verstärkt durch die riesigen Berge, die Brightfalls von der Zivilisation abzuschneiden scheinen.
Resolution - Conclusion
Ich war damals, 2005, bereits nach Erscheinen der ersten Screenshots total angefixt, die schicke Grafik, die Story, nicht zwingend Argumente, die einen entspannt auf ein kommendes Release warten ließen. Leider war es bis zur E3 2009 ja sehr, sehr, sehr ruhig um 'Alan Wake' so dass sich im Magen bereits ein flaues Gefühl breit machte und die ersten Zweifel aufkamen, ob Alan überhaupt noch kommen würde, der Hype war abgeflaut. Aber mit dem fulminanten Material das uns die Jungs von Remedy auf der Gamescom in Köln bei Publisher Microsoft präsentierten, war die Vorfreude nahezu schlagartig wieder da. Sicherlich gibt es noch eine Menge offene Fragen, denn wie immer spielt natürlich auch die Homogenität der einzelnen Elemente eine große Rolle und die entfaltet sich in der Regel erst beim Spielen selbst.
Wie bereits erwähnt erscheint Alan Wake weltweit als XBox 360 exklusiver Titel und soll auch hierzulande im Frühjahr 2010 erscheinen. Wir wünschen den Jungs von Remedy auf jeden Fall viel Glück und genug Zeit zum Polishing, niemand wünscht 'Alan Wake' ein ähnliches Schicksal wie 'Alone in the Dark', das dummerweise auch thematisch noch recht nah verwandt scheint. Wir drücken also die Daumen und warten mit zerbissenen Fingernägeln aufs Frühjahr 2010.


Spielt sich wie...

Dunkel wars, der Mond schien helle

Resolution - Conclusion


5 Kommentare
http://www.ilkkavilli.com/ Dieser schmucke junge Mann hat Alan übrigens sein Antlitz verliehen. Gut getroffen, find ich.