'Heavy Rain', das neueste Werk der 'Fahrenheit'-Macher Quantic Dream zählt seit seiner Ankündigung sicherlich zu den interessantesten Titeln, die in der nahen Zukunft erscheinen werden. Erste Eindrücke bezeugen, dass hier wohl erstmals ein richtiger Spiel-Film auf uns zukommt, noch dazu mit einer Geschichte, die sich speziell an Erwachsene richtet. Auf der diesjährigen GamesCom haben wir einen Blick auf das Spiel werfen können. Viel war noch nicht zu sehen - Quantic Dream und Sony machen aus der Geschichte des Spiels ein großes Geheimnis. Immerhin konnten wir aber zwei spielbare Charaktere durch verschiedene Situationen steuern.

Es regnet…
… und die Stimmung in der Stadt ist alles andere als gut. Ein Serienmörder hält die Einwohner in Atem. Mit den vier verschiedenen Charakteren Madison, Norman, Scott und Eaton versuchen wir nun, hinter die Mordserie zu kommen, bei der bei jedem Opfer eine Origami-Orchidee gefunden wird. Zuerst treffen wir den FBI-Ermitter Norman Jayden auf einem Schrottplatz. Dorthin hat ihn die Spur eines Chevrolet geführt, mit dem der Origami-Killer unterwegs gewesen sein soll. Dort treffen wir auf den Bulldozerfahrer, dem wir einige erste Fragen stellen können. Er ist zwar nicht besonders hilfsbereit und wendet sich wieder seiner Arbeit zu. Immerhin dürfen wir den Schrottplatz aber nach Spuren untersuchen. Norman hat dafür das modernste CSI-Werkzeug am Start, nämlich einen Handschuh und eine Brille, die alle Spuren im aktuellen Bildschirm anzeigt. Schnell finden wir so einige Reifenspuren, die natürlich zu dem gesuchten Fahrzeug passen. Nachdem wir nun den gesamten Schrottplatz untersucht und alle wichtigen Spuren gefunden haben, machen wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Doch der Bulldozerfahrer versperrt uns den Weg. Wir haben jetzt einige unterschiedliche Möglichkeiten, wie Norman reagieren soll. Er kann Beispielsweise versuchen, den Bulldozerfahrer mit Worten zur Kooperation zu bewegen oder ihn angreifen. Egal, wie wir uns entscheiden: Früher oder Später findet sich Norman in einer Rangelei wieder, die je nach Geschicklichkeit des Spielers schnell vorbei ist, etwas länger dauert oder gar mit dem Tod von Norman enden kann. Generell bietet 'Heavy Rain' immer verschiedene Möglichkeiten für die Aktionen an, was auch das andere Beispiel zeigt.
Es regnet…
… und wir begeben uns als Privatdetektiv Scott in das Geschäft von Hassan. Dessen Sohn ist dem Origami-Killer bereits zum Opfer gefallen und Scott hofft, von Hassan einige Informationen über das Verbrechen zu erhalten. Doch Hassan möchte lieber seine Ruhe haben und versucht, den tragischen Verlust zu vergessen. Also schlendern wir ein wenig durch den Laden und sehen uns um. Plötzlich stürmt ein bewaffneter Mann ins Geschäft und bedroht den Inhaber mit einer Waffe. Wieder haben wir die Möglichkeit, zwischen vier Alternativen zu entscheiden: Versuchen wir mit Worten, den Mann von seiner Tat abzubringen? Schlagen wir ihn einfach nieder? Verstecken wir uns und beobachten, was geschieht? Oder gehen wir einfach aus dem Laden und überlassen Hassan seinem Schicksal? Wie es in der Geschichte weitergeht, hängt auch ein wenig von unserer Entscheidung ab und auch hier kann der Hauptcharakter sterben. Im Idealfall jedoch retten wir die Situation und ein dankbarer Hassan gibt uns die benötigten Informationen. Quantic Dream teilt solche Aktionen in unterschiedliche Kategorien ein: Entweder hat die Aktion gar keine Konsequenzen. Oder der Ausgang der aktuell gespielten Szene wird verändert. Dann gibt es noch solche Aktionen, die das große Ganze, die Geschichte von 'Heavy Rain' verändern. Zu welcher Kategorie die aktuell mögliche Aktion gehört und wie sich dadurch die Geschichte entwickelt, wissen wir vorher natürlich nicht – ganz wie im richtigen Leben.
Es regnet…
… und zumindest uns ist kein Spiel eingefallen, in dem der Regen oder die Figuren, ja die ganze Welt so wirklich ausgesehen hat. Schon gar kein Adventure, wenn man 'Heavy Rain' denn als solches bezeichnen möchte, denn irgendwie passt 'Heavy Rain' wohl noch am besten in diese Schublade. Quantic Dream selbst geht gar so weit, es als entertainment Produkt für Erwachsene zu bezeichnen. Ein Spiel, das auch noch Rätsel beinhalten könnte, wird 'Heavy Rain' wohl nicht. Und das soll es auch nicht werden. Vielmehr passt die Bezeichnung „Interaktiver Film“, denn wir selbst sind Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in Person. So kann selbst nach dem Ableben aller vier Charaktere nicht von einem verlorenen Spiel gesprochen werden, viel mehr ist die Geschichte, die wir mithilfe von Quantic Dream erzählt haben, so zu Ende gegangen. Also gilt: Neustarten und anders machen!
Fazit: Eitel Sonnenschein?
'Fahrenheit' war schon ein besonderes Spiel, eine ganz neue Art der Geschichtenerzählung, gepaart mit Actionelementen. Dennoch – oder gerade deswegen – gilt es als ein Spiel, dass auch Adventure-Spieler zumindest einmal angespielt haben sollten. 'Heavy Rain', dass unlängst auf 2010 verschoben wurde, dürfte noch weiter gehen. Zwar können wir noch nicht sagen, wie das Spiel wird – dafür hat Sony einfach noch nicht genug verraten. Das, was wir sehen und spielen konnten, sah aber schon sehr viel versprechend aus. Einzig die Steuerung machte uns Kopfzerbrechen, denn anders als es inzwischen Standard ist, bewegen wir uns nicht per Analogstick durch die Gegend. Der Stick dient einzig der Kamerasteuerung. Damit sich die Figur bewegt, müssen wir die R2-Taste permanent gedrückt halten. Das mutete uns zumindest in den zwei Leveln etwas umständlich an in wieweit bis zum Release noch etwas geändert wird, oder ob diese Art der Steuerung vielleicht doch Sinn macht, werden wir hoffentlich im Frühjahr des kommenden Jahres auf der 'Playstation 3' ausprobieren können – dann soll es nämlich heftig regnen…

Es regnet…

Es regnet…

Fazit: Eitel Sonnenschein?

3 Kommentare
Du meinst wohl GamesCom
Ich versuche möglichst wenig von dem Spiel zu sehen (Screenshots, Trailer, etc.), um
es voll genießen zu können, wenn es denn mal draußen ist