Tierische Kost wurde auf der gamescom bei 'Lost Ember' geboten, während wir es bei 'Scarf' mit einem roten Schal zu tun bekommen und es zumindest ein paar Neuigkeiten zu 'The Season of the Warlock' gegeben hat.

Wie jedes Jahr wurden die gamescom-Awards verteilt. Die Liste der Gewinner war diesmal geprägt von großen Publishern und Blockbustern wie 'Fortnite', oder 'Marvel's Spider-Man'. Lediglich der Indie-Award tanzte dabei aus der Reihe. Dieser Preis ging an 'Lost Ember' von Mooneye Studios aus Deutschland. Auch wir wagten uns zum Anspielen in die öffentliche Indie-Halle und haben den Besuch keineswegs bereut.
'Lost Ember' lässt den Spieler eine wunderschöne bunte 3D-Welt erkunden, in der nur die Natur das Sagen hat. Wir steuern zunächst einen Wolf, der eine besondere Gabe hat: er kann jederzeit in den Körper anderer Lebewesen schlüpfen und die Umgebung dann aus deren Perspektive erleben. Fische, Adler, Büffel und sogar kleine Küken sind nur ein kleiner Auszug von dem, was möglich wird. Mit jedem Tier fühlt sich die Umgebung anders an. Bei Maulwürfen sieht man zum Beispiel vorwiegend das, was in unmittelbarer Nähe passiert, während die Ferne komplett unscharf ist. Dafür können sie durch kleine Tunnel hindurch, die dem Wolf normalerweise unzugänglich sind. Hat man genug davon, wechselt man per Knopfdruck einfach wieder zurück in die vertraute Wolfgestalt.
Das Gameplay ist sehr einfach gehalten und verzichtet auf jegliche Kampfeinlagen (auch Sterben ist nicht wirklich ein Thema). Die meiste Zeit wird mit Erkundung verbracht, wo wir immer wieder über mysteriöse Erinnerungen stolpern, die uns nach und nach Aufschluss über das Schicksal der Menschheit geben. Geisterhafte Erscheinungen zeigen uns wichtige Augenblicke der Vergangenheit. Oft erfordert das Weiterkommen, dass wir uns gründlich umsehen und herausfinden, welches Tier uns nützlich ist, um einen bestimmten Bereich zu betreten.
Es macht jedenfalls mächtig Spaß, von Lebewesen zu Lebewesen zu wechseln. Mal als Wolf durchs Grün zu hechten, als Fisch einen mächtigen Wasserfall hinunterzuspringen, unter Wasser versteckte Ruinen zu erkunden, oder als Vogel frei durch die Lüfte zu fliegen. Dank vieler Perspektiven wird in visueller Hinsicht eine ordentliche Portion Abwechslung geboten. Nur über die akustische Untermalung können wir leider nicht viel sagen, denn dazu war es vor Ort zu laut.
Erscheinen soll 'Lost Ember' samt deutsche Lokalisierung im Frühjahr 2019 für Windows PC, PlayStation 4 und Xbox One.
In eine naturverbundene Spielwelt verschlägt es uns auch in 'Scarf' von Uprising Studios (Publisher: THQ Nordic), das ein explorativer 3D-Plattformer für alle Altersgruppen werden soll. Während der Präsentation fühlten wir uns an atmosphärische Abenteuer wie 'Journey' und 'RiME' zurückerinnert.
Inhaltlich gesehen geht es etwa um die Frage, was es bedeutet ein Held zu sein und sein Schicksal zu erfüllen. Wir haben es mit zwei Protagonisten zu tun, die Spielfigur und ihr roter Schal. Beide verfolgen eigene Ziele, die nicht immer miteinander im Einklang stehen. Die Motive des Schals – ob gut oder böse - dürfte erst später im Verlauf der Geschichte ersichtlich werden.
Die Spielwelt ist in drei Abschnitte unterteilt, die Heide, die Wüste und ein Gebirge. Überall warten Geheimnisse und Erinnerungen, wodurch Tattoos am Körper entstehen. Zu Beginn ist die Spielfigur komplett weiß, doch durch eben diese Tattoos ändert sich das nach und nach. Nennenswerte Rätsel dürfte es eher nicht geben. Der Fokus liegt insbesondere auf Erkundung und Plattform-Gameplay der gemütlichen Sorte. Zwischendurch jagt die Spielfigur NPCs hinter (das sind in der Regel ähnlich aussehende Wesen, die wie Kinder agieren), spielt mit ihnen Verstecken und andere Dinge dieser Art. Übrigens kann der Schal unterschiedliche Formen annehmen. Bei einer riesigen Kluft verwandelt dieser sich z.B. in Flügel wodurch ein weiterer Sprung möglich ist.
Da 'Scarf' auf nonverbale Kommunikation setzt, ist eine Sprachausgabe nicht erforderlich. Auf akustischer Ebene überzeugt stattdessen der abwechslungsreiche orchestrale Soundtrack, der sich gut an die Situation anpasst und zwischendurch auch mal in den Hintergrund tritt. Die Entwickler versprechen eine Spielzeit im Bereich um fünf Stunden. Mit dem Release am PC ist Ende 2018 oder Anfang 2019 zu rechnen. Ein Konsolen-Release wird angestrebt, ist aber noch nicht gesichert.
Das Point&Click-Adventure 'The Season of the Warlock' dreht sich um den viktorianischen Aristokraten Alistair, der sich mit der Rolle der Magie im Verlauf der Geschichte beschäftigt und von seinen Kollegen nur Spott erntet. Trotzig setzt er seine Nachforschungen im Schloss eines angeblich mächtigen Magiers fort und entdeckt ein sprechendes Porträt des ehemaligen Besitzers. Alistair muss nun eine recht schwierige Entscheidung treffen. Abhängig davon wird es zwei Spielwege geben und zwar mit komplett unterschiedlichen Rätseln. Wiederspielwert könnte so gesehen also gegeben sein.
Verglichen mit dem letzten Jahr (gamescom-Bericht) gab es unterm Strich kaum Neuigkeiten, Fortschritte waren dennoch ersichtlich. Viel fehlt angeblich nicht mehr bis zur Fertigstellung und 2019 soll es mit dem Release endlich klappen, mit etwas Glück auch für Konsolen. Neben der englischen Sprachausgabe sind bekanntlich deutsche Untertitel geplant.
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The Season of the Warlock
- Entwickler
- enComplot
- Publisher
- enComplot
- Release
- unbekannt
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- Webseite
- https://theseasonofthewarlock.com
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Independent
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Lost Ember
- Entwickler
- Mooneye Studios
- Publisher
- Mooneye Studios
- Release
- 22. November 2019
- Trailer
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Crowdfunding
- Sprachen
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- Systeme
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Scarf
- Entwickler
- Uprising Studios
- Publisher
- THQ Nordic
- Release
- 23. Dezember 2021
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
- Schlagwort: gamescom 2018