Morgen erscheint mit 'Runaway – A Twist of Fate' der dritte und letzte Teil der Abenteuer um Brian Basco und Gina Timmins. Während 'Runaway' nachgesagt wird, das Adventure Genre wiederbelebt zu haben, gilt der zweite Teil zwar auch noch als hervorragendes Adventure, die Kritikpunkte mehrten sich jedoch, denn die Fehler aus Teil Eins wurden nicht abgestellt. Zu allem Überfluss gab es noch einen massiven Cliffhanger am Ende des zweiten Abenteuers. Für 'Runaway – A Twist of Fate' versprachen uns die Pendulo Studios nun Besserung: Man will aus alten Fehlern gelernt haben und die Serie zu einem würdigen Ende führen. Ob das gelungen ist, konnten wir anhand einer frühen Version des Spiels bereits überprüfen.
Runaway 3 beginnt mit einer BeerdigungWer die Informationen über 'Runaway – A Twist of Fate' verfolgt hat, von dieser Mitteilung nicht sonderlich überrascht werden. Bereits im Vorfeld wurde viel darüber diskutiert, wie wohl ein Spiel werden kann, dessen Hauptprotagonist bereits zu Beginn unter der Erde liegt. Und wie befürchtet beginnt das Spiel mit der traurigen Beerdigung von Brian Basco, Held der Serie. Im folgenden Kapitel steuern wir erstmals in der Geschichte von 'Runaway' seine Freundin Gina über den Friedhof, an dessen Ausgang zwei Mafia-Killer auf die Schönheit warten. Um ihnen nicht direkt in die Arme zu laufen, muss sich Gina ein Ablenkungsmanöver einfallen lassen.
In der Irrenanstalt treffen wir auf so lustige wie liebenswertige Charaktere wie den Pantomimen und Schlangemenschen Marcello.Wir wollen aber nicht zu viel von der Story verraten, nur soviel: Ehe Gina gefahrlos den Friedhof verlassen kann, wird sie zur Grabräuberin, überlistet eine Geister-Forscherin, schlägt sich mit der Hausmeisterin herum und hinterlässt überdies noch eine ziemliche Spur der Verwüstung. Doch wer nun die Befürchtung hat, Brian Basco nicht mehr wieder zu sehen, irrt: Bereits im zweiten Kapitel übernehmen wir wieder die Steuerung des wohlbekannten Abenteurers. Anders als Gina, die wir im hier und jetzt durch die Screens schicken, erleben wir die letzten Tage in Brians Leben als eine Art Rückblende, beginnend in einer Irrenanstalt. Hier soll überprüft werden, ob Brian voll zurechnungsfähig – und somit ein Mörder ist, oder ob er schlicht und ergreifend den Verstand verloren hat. Für Brian steht natürlich fest, dass er weder das Eine noch das Andere ist. Um seine Unschuld zu beweisen, startet er einen Ausbruchsversuch…
Was ist denn jetzt mit dem offenen Ende?
Die Stimmung in Runaway 3 ist düsterer als im Vorgänger und orientiert sich somit eher am ersten Teil der Serie.Wie bereits angekündigt, greift 'Runaway – A Twist of Fate' das offene Ende vom Vorgänger nicht direkt auf. Stattdessen gibt es im Verlauf des Spiels immer wieder einige Anspielungen auf Filme, andere Spiele und natürlich auch die beiden Vorgänger, denen zum Ende des Spieles etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dann werden auch die noch offenen Fragen geklärt. Ansonsten geht man mit 'Runaway – A Twist of Fate' wieder in Richtung der eher düsteren Atmosphäre von Teil 1 - den Urlaubsflair aus Teil 2 sucht man vergebens. Auch was die Rätsel angeht, steht 'Runaway – A Twist of Fate' seinen Vorgängern in nichts nach. Geboten wird eine gute Mischung aus unterschiedlichsten, kreativen Rätseln, die allesamt zwar nicht sonderlich schwer sind. Dennoch muss manchmal um die Ecke gedacht werden, um weiterzukommen.
Toll: Die eingebaute Hilfefunktion, bei der Joshua uns wertvolle Tipps gibt.Ganz neu ist eine Hilfefunktion, in der uns Joshua in einem verlassenen Studio des Entwicklers mit Rat und Tat zur Seite steht, ohne dabei jedoch die wirkliche Lösung zu verraten. Alleine diese Hilfefunktion sorgt für so manchen Schmunzler, weswegen es sich durchaus lohnen kann, die F1-Taste, hinter der sich die Funktion verbirgt, zu drücken – obwohl man die Lösung kennt. Als weitere Spielhilfe wurde eine Hotspotanzeige eingebaut, die jedoch etwas umständlich zu handhaben ist, ähnlich wie das Inventar. Beide Funktionen müssen per Tastendruck beendet werden – Durchaus möglich, dass der Entwickler hier noch nachbessert.
Im Vergleich zu den Vorgängern fällt besonders auf, dass die versprochenen Änderungen tatsächlich in das Spiel Einzug gehalten haben. So ist es nun möglich, Gegenstände jederzeit einzusacken, egal ob sie aktuell benötigt werden, oder nicht. Auch mussten keine Taschen oder Fächer mehrfach untersucht werden, um alle brauchbaren Objekte zu finden.
Und sonst?
Runaway 3 ist wirklich hübsch anzusehen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.'Runaway – A Twist of Fate' kommt mit einer wirklich hervorragenden Grafik daher, die alle gängigen Auflösungen unterstüzt, unabhängig vom Bildformat. Auch die Charakteranimationen und Cutscenes geben sich hier keine Blöße. Gleiches gilt für die Hintergründe, die leider manchmal etwas unbelebt wirken, aber auch das kann sich zur finalen Version natürlich noch ändern. Generell sollte noch ein klein wenig an der Performance gearbeitet werden, denn zum Teil sind die Ladepausen schon etwas lang und die Animationen etwas „ruckelig“. Aber das ist wirklich nur noch Feinarbeit, in die nach Aussage von Publisher Crimson Cow ja auch noch einige Zeit gesteckt wurde.
2009 könnte das Jahr der Adventure-Highlights sein und 'Runaway 3' hat gute Chancen, ebenfalls dazu zu gehören. Die teils herrlich schrägen Charaktere und die gelungene Präsentation reihen sich jetzt schon in der Riege der Besten ein, auch die Geschichte wirkt rund. Wenn die Pendulo Studios es bis zum Release geschafft haben, die kleinen Mängel abzustellen und die Performance zu verbessern, steht ein weiterer Toptitel unmittelbar bevor.