Väterchen Frost - Review

Wenn nordamerikanische Metropolen im Schnee versinken oder weisse Gestalten mit einer Mohrrübe an Stelle einer Nase im Gesicht im Garten auftauchen, fragt das kleine Kind die Mami, was denn nur los sei. Und Mami antwortet ihm: "Mein Kind, das ist die Zeit von Väterchen Frost. Er hält Wache über die Erde, während Frau Sommer weit weg von hier genüsslich an Fruchtcocktails schlürft und unter Palmen ihren schönen Körper von den warmen Strahlen der Sonne bräunen lässt." Das Kind versteht natürlich kein Wort und damit die Mami sich nicht mehr länger mit Missverständnissen herumplagen muss, macht sie nicht lange und kauft ihrem Schützling das zum Thema passende Märchen-Adventure. 'Väterchen Frost und die kleine Nastya' - die Übersetzung des vor einiger Zeit in Russland erschienen Originalspiels 'Fairy Tale: About Father Frost, Ivan & Nastya' - ist nun seit geraumer Zeit auch im deutschsprachigen Fachhandel erhältlich. Ob sich das zeitlose Märchen um den eiskalten Grosspapi und zwei total verknallte Teenager allerdings erfolgreich ins Genre der klassischen Point And Click-Adventures übertragen lässt, zeigt euch unser ausführlicher Testbericht.

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Fazit

Wertungs-Lupe 69%

Der Prager Entwickler Bohemia Interactive konzipierte mit 'Väterchen Frost und die kleine Nastya' ganz klar ein Spiel für die jüngere Altersklasse. Als zeitloses Märchen mag aber die Geschichte um den eiskalten Opa nicht nur Kinder sondern auch junggebliebene Erwachsene unterhalten. Man bekommt hier ein mehrstündiges Fantasy-Abenteuer mit liebenswürdigen Charakteren und amüsanten Dialogen spendiert – für die Kleinen dürfte es sogar mehr als das sein, zumal das Spiel mit seiner Erzählung als belehrendes Konsumgut fungiert, welches ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen die Entwicklung von wertvollen, sozialen Verhalten predigen will.

Auch wenn das Spiel Gameplay-technisch und inhaltlich absolut überzeugen kann, hinkt es doch in der technischen Präsentation weit hinterher. Der Titel kann die paar Jahre die bereits schon auf seinem Buckel lasten nicht verbergen. Nicht, dass die Grafik nicht zeitgemäß wäre (klassischen 2D-Cartoon-Adventures darf man ein solches Sujet nicht ankreiden), allerdings entspricht die optische Ausführung nicht dem etwas höheren Qualitätsstandard, wie wir ihn heute und vor allem in Europa gewohnt sein sollten. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt allerdings mehrere Stunden abwechslungsreiche, nett lokalisierte Adventure-Kost mit viel nostalgischem Wert.

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