Flight of the Amazon Queen - Klassiker-Test

Aus der Sicht eines Grafik-Adventure-Liebhabers scheint das Land Australien auf den ersten Blick nicht besonders interessant zu sein. Vielmehr denken wir zunächst an Aborigines, Crocodile Dundee, Mad Max, Kängurus, das Great Barrier Reef oder an ein Land voller Bodenschätze samt einer üppigen Flora und Fauna. Eventuell wird sich der ein oder andere sogar die Frage stellen, ob es überhaupt jemals Adventurespiele aus Down Under gegeben hat? Doch der Schein trügt. In den 1990er Jahren sollte ein Unternehmen aus Brisbane, der Hauptstadt des Bundesstaates Queensland, zumindest kurzfristig diese Lücke schließen. Die Rede ist von Interactive Binary Illussions, kurz IBI. Das Unternehmen wurde 1993 von John Passfield und Steve Stamatiadis gegründet, um die gemeinsamen Hobby-Projekte des Duos kommerziell vermarkten zu können. Bereits im gleichen Jahr wurde das Jump‘n Run Spiel 'Halloween Harry', auch bekannt als 'Alien Carnage', über den Publisher Apogee Software veröffentlicht. Das Duo war in jener Zeit zudem ein großer Fan der Lucas Arts Adventures ('Monkey Island', 'Indiana Jones' etc.) und wollte deshalb ein eigenes Adventure entwickeln. Die Arbeiten hierzu starteten bereits Ende 1991, bis dann 1993 der Publisher Warner Interactive Entertainment auf das Zweimann-Projekt aufmerksam wurde. Durch finanzielle Unterstützung und zusätzliche personelle Verstärkung war es 1995 dann endlich soweit. 'Flight of the Amazon Queen', kurz 'FOTAQ', erblickte das Licht der Adventurewelt. Ob sich die lange Entwicklungszeit gelohnt hat und es sich hierbei um eine gelungene Alternative zu den damaligen Lucas Arts Klassikern handelt, wird dieser Klassikertest für euch beantworten.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 8 / 10

Der Entwickler IBI konnte mit 'Flight of the Amazon Queen' beweisen, dass auch Adventures aus Down Under funktionieren. Für die Realisierung bedurfte es nicht einmal eines großen Teams, sondern vielmehr der Investition von sehr viel Herzblut und Beharrlichkeit. Das merkt man dem Spiel aber auch an jeder einzelnen Stelle an. Es ist zwar nicht ganz gelungen, an die herausragende Klasse der Lucas Arts Klassiker heranzukommen, dafür wird der Spieler mit einem sympathischen Protagonisten und einer unverbrauchten Hommage an die B-Movies der 40er Jahre belohnt. Wer also nach einer gelungenen Alternative sucht und sich nicht an kleineren Ungereimtheiten wie langen Laufwegen und einer durchwachsenen Vertonung stört, kann hier bedenkenlos zugreifen. Seit dem Jahr 2004 auch komplett kostenlos!

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1 Kommentar

BTao vor 9 Jahren
Kommt mir stark nach einer Mischung zwischen Monkey Island und Indiana Jones vor. Man merkt die Anlehnung an die Vorbilder sehr deutlich. Der Anfang beginnt vielversprechend, die Inselpassage hat mir keinen Spaß gemacht, erinnert stark an mi1 und ist langweilig gestaltet. Ab dem Tempel hat mir das Game sehr gut gefallen, Rätsel waren prima und es kam Abenteuer-Atmosphäre auf, die Laufwege haben mich dabei gar nicht gestört, die gehören dazu.

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