Tales of Monkey Island - EP5: Rise of the Pirate God (mit Staffel-Wertung) - Review

Die Sonne senkt sich auf die geglätteten Wogen des Meeres, die dichten Wolken lichten sich. Eine kalte Brise kommt auf und umspielt das Topsegel während der purpurne Himmel langsam aber sicher immer dunkler wird. Auch das grüne Meer verwandelt sich mit der sterbenden Sonne immer mehr in ein schwarzes, unheilvolles Wasser. Ein Mond geht auf. Kein Laut ist hier zu hören, hier, irgendwo im Golf von Melange, dem grausamsten und geheimnisvollsten Ausläufer der Karibik. Trinkt aus Piraten, jo-ho! Trinkt aus und dann, solltet ihr irgendwo auf dieser Welt auch nur die blasseste Erinnerung an einen sicheren Hafen haben, an eine Geliebte, an einen Freund, oder einfach nur an einen Zufluchtsort, dann hisst die Segel und macht Fahrt, denn hier könnt ihr nicht bleiben. Die Karibik ist keine freundliche und warme Kulisse mehr, kein Mix aus Salz und Sonne, aus Kokosnuss, Grapefruit und Banane, kein Ort mehr, an dem man sich Geschichten über Glanz und Gloria der Piraterie erzählt. Denn, hör gut zu Seemann, Smutje, einsamer Ausguck im Krähennest: Guybrush Threepwood, mächtiger Pirat und einziger Mann im Kampf gegen den dämonischen Captain LeChuck ist tot. Sein Körper verrottet und sein Geist ist verschwunden. Fahr zu Seemann. Das Ende der Piraten-Ära ist eingeläutet. Unsere Wertung bezieht sich auf die komplette Staffel.

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Fazit

Wertungs-Lupe 83%

Die erste Staffel der Piraten-Saga 'Tales of Monkey Island' ist abgeschlossen und es ist Zeit ein kleines Resümee zu ziehen. Telltales Episoden-Fortsetzung zum wahrscheinlich berühmtesten aller Grafikadventure ist ambitioniert, aber nicht genial. Das größte aller Wunder ist wahrscheinlich, dass nach dem gefloppten vierten Teil im Jahre 2000, Lucas Arts Distanzierung zum Adventure-Genre und den vielen Gerüchten um eine Fortsetzung im Jahre 2015 oder noch später, die von Offiziellen mal bestätigt wurden und mal nicht, Telltale kurzerhand in die Bresche sprang und das schwere Erbe weiterführte. Verglichen mit den ersten drei Teilen aus den 90er Jahren, kann 'Tales' nicht mithalten. Die Dialoge sind nicht ausgereift genug, die Gags wollen so manches Mal nicht richtig zünden und auch die Grafik ist, obwohl wie das gesamte Projekt bemüht, manchmal eher ein Dorn im Auge. Dafür wurde das 'Sam and Max' erprobte Fortsetzungskonzept gut auf das 'Monkey Island' Universum angewendet. Die Episoden erzählen definitiv eine gemeinsame Geschichte, versuchen aber auch gleichzeitig eine eigene kleinere und in sich abgeschlossene Geschichte zu erzählen. Das Gesamtkonzept kommt dabei aber wesentlich besser weg. Zusammen mit allen anderen Wertungen zeigt das Endergebnis ein durchaus Überdurchschnittliches Adventure, das zu spielen sich allemal lohnt, und auf dessen Fortsetzung man ruhig hoffen darf und sollte. Vielleicht ist es an der Zeit, die ersten drei Teile endlich in den Adventure-Olymp zu verfrachten und sie nicht mehr zu Vergleichszwecken zu verwenden.

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