von Jehane » 16.12.2020, 14:58
sinnFeiN hat geschrieben: ↑13.12.2020, 17:06
Zum Thema Crunch: Ja, schon interessant, wie da mit zweierlei Maß gemessen wird. Crunch wird angeprangert, Crunch wird für schlecht empfunden und Preise gibt es trotzdem. Beim jetzigen Cyberpunk auch nicht viel anders. Die wenigsten Tests beschäftigen sich mit der Crunch-Thematik in CD Projekt Red. Es wird ausgeklammert... selbst wenn die hohen Wertungen vergeben werden, müsste klar darauf hingewiesen werden, dass Crunch weder ein gesundes Arbeitsklima bedeutet, noch die beste Produktionsqualität hervorruft. Was wäre, wenn es keinen Crunch gegeben hätte? Vermutlich wäre ein besseres Spiel rausgekommen.
Andere Firmen wie Supergiant Games ('Bastion', 'Transistor', 'Pyre', 'Hades') gehen deswegen eher einen anderen Weg: Zwangsurlaub statt Zwangsüberstunden

. Gerade 'Hades' zeigt, wie hervorragend sowas funktionieren kann.
Mir ist erst neulich ein Artikel untergekommen, in dem das Thema Crunch behandelt wird, eben im Zusammenhang mit Cyberpunk 2077, aber auch bezogen auf Witcher 3. Der Autor bricht eine Lanze für die Entwickler und Programmierer und verweist darauf, dass die sicher nicht wild drauf sind, Spiele mit Fehlern rauszubringen, sondern dass das Management denen so viel Druck macht, dass dann eben solche Dinge rauskommen. Der kritisiert auch die Crunch-Praxis, die seiner Meinung nach auch nicht durch irgendwelche Boni aufgewogen wird. Das war der erste Bericht zu Cyberpunk, der die vielen Fehler grade auf den Last-Gen-Konsolen direkt mit dem Crunch und Fehlentscheidungen im Management in Verbindung bringt. Er zieht dann noch einen Vergleich zu Witcher 3 und erinnert daran, dass das zum Release auch nicht technisch einwandfrei gelaufen ist und sehr viele Probleme gemacht hat. Es läuft im Endeffekt darauf hinaus, dass mehr Zeit in der Entwicklung bessere Spiele mit sich bringt und die Leute - Chefs wie Spieler - mehr Geduld haben sollten anstatt den Entwicklern/Programmieren im G'nack zu sitzen und zu sudern, dass nix weitergeht.
Mir persönlich wär's wurscht gewesen, hätte sich das Spiel noch mal verschoben. Mir ist es nämlich lieber, das kommt in einer guten Qualität auf den Markt, ohne dass die Entwickler sich zu Tode schinden - was sich ja auch auf die Qualität auswirkt, überarbeitete Menschen bringen nun mal keine Top-Leistung, schon gar nicht durchgehend. Dann dauert's halt länger, bis das Spiel in den Regalen steht. Dafür haben die Entwickler aber auch noch ein Leben, als Spieler kann man sich über ein gutes Produkt freuen, und das Management bzw. die PR-Abteilung spart sich solche Shitstorms wie jetzt. Dagegen wäre ein weiterer Shitstorm von wegen "Was, ihr verschiebt das schon wieder?" ein Klacks gewesen.
[quote=sinnFeiN post_id=163166 time=1607875562 user_id=1873]Zum Thema Crunch: Ja, schon interessant, wie da mit zweierlei Maß gemessen wird. Crunch wird angeprangert, Crunch wird für schlecht empfunden und Preise gibt es trotzdem. Beim jetzigen Cyberpunk auch nicht viel anders. Die wenigsten Tests beschäftigen sich mit der Crunch-Thematik in CD Projekt Red. Es wird ausgeklammert... selbst wenn die hohen Wertungen vergeben werden, müsste klar darauf hingewiesen werden, dass Crunch weder ein gesundes Arbeitsklima bedeutet, noch die beste Produktionsqualität hervorruft. Was wäre, wenn es keinen Crunch gegeben hätte? Vermutlich wäre ein besseres Spiel rausgekommen.
Andere Firmen wie Supergiant Games ('Bastion', 'Transistor', 'Pyre', 'Hades') gehen deswegen eher einen anderen Weg: Zwangsurlaub statt Zwangsüberstunden :). Gerade 'Hades' zeigt, wie hervorragend sowas funktionieren kann.
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Mir ist erst neulich ein Artikel untergekommen, in dem das Thema Crunch behandelt wird, eben im Zusammenhang mit Cyberpunk 2077, aber auch bezogen auf Witcher 3. Der Autor bricht eine Lanze für die Entwickler und Programmierer und verweist darauf, dass die sicher nicht wild drauf sind, Spiele mit Fehlern rauszubringen, sondern dass das Management denen so viel Druck macht, dass dann eben solche Dinge rauskommen. Der kritisiert auch die Crunch-Praxis, die seiner Meinung nach auch nicht durch irgendwelche Boni aufgewogen wird. Das war der erste Bericht zu Cyberpunk, der die vielen Fehler grade auf den Last-Gen-Konsolen direkt mit dem Crunch und Fehlentscheidungen im Management in Verbindung bringt. Er zieht dann noch einen Vergleich zu Witcher 3 und erinnert daran, dass das zum Release auch nicht technisch einwandfrei gelaufen ist und sehr viele Probleme gemacht hat. Es läuft im Endeffekt darauf hinaus, dass mehr Zeit in der Entwicklung bessere Spiele mit sich bringt und die Leute - Chefs wie Spieler - mehr Geduld haben sollten anstatt den Entwicklern/Programmieren im G'nack zu sitzen und zu sudern, dass nix weitergeht.
Mir persönlich wär's wurscht gewesen, hätte sich das Spiel noch mal verschoben. Mir ist es nämlich lieber, das kommt in einer guten Qualität auf den Markt, ohne dass die Entwickler sich zu Tode schinden - was sich ja auch auf die Qualität auswirkt, überarbeitete Menschen bringen nun mal keine Top-Leistung, schon gar nicht durchgehend. Dann dauert's halt länger, bis das Spiel in den Regalen steht. Dafür haben die Entwickler aber auch noch ein Leben, als Spieler kann man sich über ein gutes Produkt freuen, und das Management bzw. die PR-Abteilung spart sich solche Shitstorms wie jetzt. Dagegen wäre ein weiterer Shitstorm von wegen "Was, ihr verschiebt das schon wieder?" ein Klacks gewesen.