
In der Nacht auf vergangenen Samstag beendete Kickstarter die Finanzierung zu dem Adventure 'Elementary My Dear Holmes'. Nun nimmt das Entwicklerstudio Victory Square Games mit einer Stellungnahme zu den Vorwürfen Stellung. Demnach habe sich Kickstarter bislang noch nicht zu den Gründen für die Sperrung des Projekts geäußert. Studiochef Sam Chandola hat jedoch eigene Vermutungen und weist gleichzeitig alle Schuld von sich. Nachdem die Unregelmäßigkeiten aufgefallen waren und er von Unterstützern des Projekes darauf hingewiesen wurde, meldete er das Projekt selbst bei Kickstarter und Amazon (das die Zahlungen einsammelt). Beide Unternehmen sollten die Unregelmäßigkeiten prüfen und - so die Hoffnung der Entwickler - auffällige Spenden zurückziehen. Stattdessen wurde das Projekt gesperrt und es stehen Vorwürfe im Raum, dass die Entwickler selbst die Spenden generiert hätten, um an Geld des OUYA-Fonds zu kommen. Dazu schreibt Chandola:
"Weder ich noch sonst ein Mitarbeiter von Victory Square Games hat etwas getan, um diesen Erfolg vorzutäuschen. Wir haben es nicht selbst gemacht, wir haben niemanden dafür bezahlt, wir haben niemanden danach gefragt. Wenn wir das gemacht hätten, hätte ich mein eigenes Projekt nicht gemeldet. Ich habe vier Benutzerkonten für enge Freunde und meine Familie angelegt und die Mitarbeiter von Victory Square Games haben ein paar Konten für ihre eigenen Freunde und Familien angelegt, damit diese auch spenden können. Wir teilen uns die Büros mit sieben anderen Firmen und haben auch einige Mitarbeiter von denen überzeugt, für unser Projekt zu spenden.
Wir sind den Weg zu Kickstarter gegangen, weil wir nicht genug Geld hatten, um das Spiel zu machen. Wenn wir das Geld schon beisammen gehabt hätten, hätten wir keinen Grund für eine Kickstarter-Kampagne gehabt. (...) Das Geld aus dem OUYA-Fonds hätten wir erst nach der Fertigstellung des Spiels im März 2014 erhalten. Bis dahin sollte das Geld aus der Kampagne unser Überleben sichern. Das Geld, das wir später von OUYA bekommen hätten, war eine Absicherung, weil wir ein halbes Jahr OUYA-Exklusiv sein würden. Wir rechnen in dieser Zeit nicht mit vielen Verkäufen, dafür ist das System nicht weit genug verbreitet. Das Geld aus dem Fonds hätte uns am Leben gehalten, bis wir auch auf anderen Plattformen veröffentlichen dürfen."
Sam Chandola hat Vermutungen, wer für die auffälligen Spenden verantwortlich sein könnte, behält sie aber für sich. Stattdessen schreibt er, dass sich potentielle Investoren bei ihm gemeldet hätten, die an die Entwickler und das Projekt glauben würden. Es gäbe zwar noch keine Abschlüsse, er hofft aber, dass es bald soweit sein kann. Aber selbst falls die Verhandlungen nicht erfolgreich verlaufen, möchten die Entwickler das Spiel fertigstellen, dann allerdings nicht mehr exklusiv für ein System sondern auf jeden Fall für Windows, Max, Linux, iOS und Android. Für die Entwicklung geht er weiterhin von sechs Monaten aus, beginnend ab Mitte bis Ende Oktober. Wer das Projekt weiterhin verfolgen möchte, den lädt Chandola auf die Facebook-Seite von 'Elementary My Dear Holmes' ein. Wer sich finanziell engagieren möchte, wird in Bälde eine Vorbestellmöglichkeit nutzen können.
Danke an unseren Leser SamSamSam, der in den Kommentaren zur ersten Meldung auf die Stellungnahme hingewiesen hat.
3 Kommentare
Auf jeden Fall ist das Projekt dadurch nun aber deutlich mehr Leuten bekannt geworden. Und wie sagt man immer: Es gibt keine schlechte Werbung. Vielleicht wird es ja auch noch was. Geld gibt es von mir aber frühestens, wenn das Spiel fertig ist.
Die Erklärung stinkt zum Himmel.
Wer sollte so viel Aufwand betreiben, um ein Projekt zu sabotieren?
Macht kein Sinn..
Die Entwickler schreiben: Wenn man seinen Pledge zurückziehen möchte, verstehen sie das.