Im vergangenen Jahr entpuppte sich das Grusel-Adventure 'Black Mirror' aus dem Hause Future Games als großer Überraschungshit. Mit 'Nibiru – Bote der Götter' möchte der tschechische Entwickler diesen Erfolg nun wiederholen. Ob er den richtigen Weg dazu eingeschlagen hat, erfahrt ihr in unserer Preview.

Der Planet Nibiru
Schon die alten Sumerer und Mayas glaubten an die Existenz eines weit entfernten zehnten Planeten unseres Sonnensystems namens Nibiru. Etwa alle 3600 Jahre, wenn der Planet seine größte Sonnennähe erreicht, soll es auf der Erde zu Kataklysmen, wie etwa sinnflutartigen Überschwemmungen oder Erdbeben, mit verheerender Zerstörungskraft kommen. Manche Mythologien gehen sogar davon aus, dass Nibiru der Ausgangspunkt der Entstehung der Menschheit und eine uralte Quelle der Macht sei. Jedoch scheinen dies nichts weiter als alte Legenden mit zweifelhaftem Wahrheitsgehalt zu sein. Das dachte sich auch der junge Archäologiestudent Martin Holan, bis ihn sein Onkel Professor Wilde anrief und von einer erstaunlichen Entdeckung berichtete.

Schon im Jahre 1998 veröffentlichte Future Games in Tschechien ein Graphik-Adventure namens 'Posel Bohů' (zu Deutsch Götterbote), das jedoch nie ins Englische oder Deutsche übersetzt wurde. Der große Erfolg von 'Black Mirror' veranlasste sie schließlich dazu, ein zeitgemäßes Remake zu entwickeln: 'Nibiru'.
Gute Präsentation
Für die graphische Präsentation des Spiels haben sich die Entwickler von 'Nibiru' erneut für eine Kombination aus sehr schön gerenderten Hintergründen mit dreidimensionalen Charakteren entschieden. Während die Hintergrundsgrafiken der etwa 80 Locations dank des hohen Detailreichtums und einer Auflösung von 1024 x 768 Pixeln auch höchsten Ansprüchen genügen können, geben die Charakteranimationen wieder Anlass zu leiser Kritik. Die Qualität und Reaktionsgeschwindigkeit der Charaktere konnte im Vergleich zu 'Black Mirror' zwar deutlich gesteigert werden, fehlende Details und die steife, etwas hölzerne Bewegungsweise der Protagonisten sorgen jedoch dafür, dass sich die rund 30 Charaktere trotz Anti-Aliasing recht deutlich von den Hintergründen absetzen. Dafür gelingt es durch Hintergrundsanimationen, wie beispielsweise einer vorbeifahrenden Straßenbahn oder einem umherspazierenden Fußgänger, die sowieso schon gute Atmosphäre des Spiels noch zu verbessern.

Bewährte Steuerung
'Nibiru' steuert sich exakt wie 'Black Mirror'. Dank Point & Click-Steuerung lässt sich der Protagonist Martin Holan auf einfachste Weise bewegen. Mit einem Linksklick der Maus lässt sich mit Gegenständen oder Personen interagieren, während die Rechte Taste eine genauere Untersuchung bewirkt. Das Optionsmenü befindet sich wieder in der rechten oberen Ecke, das Inventar am unteren Rand des Bildschirms. Für ungeduldige Spieler lassen sich Ausgänge per Doppelklick auf ein Tür-Symbol augenblicklich erreichen, ohne den Raum tatsächlich durchqueren zu müssen.
Logische Rätsel

Ob und in wie weit es in 'Nibiru' die Möglichkeit zu Sterben gibt, bleibt in der Preview-Version offen. Es bleibt aber zu hoffen, dass Future Games in dieser Hinsicht aus den Schwächen von 'Black Mirror' gelernt hat und zumindest eine Auto-Save Funktion einbaut oder anderweitig verhindert, dass längere Passagen erneut durchgespielt werden müssen.
Wer 'Black Mirror' mochte wird auch an 'Nibiru' für 20 bis 30 Stunden Spielzeit seine helle Freude haben. Wenn die Synchronisation in der gewohnten dtp-Qualität erfolgt und die Story an Spannung und Atmosphäre hält, was die Preview-Version verspricht, könnte uns das erste große Adventure-Highlight des Jahres erwarten.
-
Nibiru: Der Bote der Götter
- Entwickler
- Unknown Identity
- Publisher
- dtp - digital tainment pool
- Release
- 18.März '05
- Webseite
- http://www.nibiru-game.de
- Sprachen
-
- Systeme
-
- Stichwörter
- Nibiru bei Amazon kaufen (Affiliate-Link)
2 Kommentare