Simon the Sorcerer 4 - Hands On

Die Zauberwelt ist in Gefahr!

Zumindest glaubt Simon das. Nach einem Streit mit seinem kleinen Bruder über das Fernsehprogramm, hat ihm selbiger nämlich die Fernbedienung an den Kopf geschleudert und damit nicht nur irre Kopfschmerzen, sondern auch eine Vision verursacht. Simon träumt davon, dass ihm Alix erscheint und um Hilfe bittet. Sie erzählt, die Zauberwelt sei in schrecklicher Gefahr und wenn Simon ihnen nicht sofort zur Hilfe eilt, stürzen alle ins Verderben. Also heißt es raus aus dem schlichten Schulalltag und rein in den Kleiderschrank, um so in das Reich der großen Abenteuer zurückzugelangen. Doch schon bei seiner Ankunft muss Simon feststellen, dass sich einiges in der Zauberwelt geändert hat: Jeder hält Simon für einen ordnungsverliebten, pflichtbewussten Trottel, der unentgeltliche Botengänge übernimmt und sogar Alix macht mit ihm Schluss, obwohl sie niemals ein Paar waren. Das alles kommt Simon sehr verdächtig vor. Doch schnell wird klar, dass hier ein Doppelgänger am Werk sein muss, der natürlich nichts Gutes im Schilde führen kann…

Back to the roots…

Inzwischen sollte es sich rumgesprochen haben, dass der deutsche Entwickler Silver Style mit mehr oder weniger intensiver Unterstützung von Mike und Simon Woodroffe an einer Fortsetzung der beliebten Spielserie bastelt. Anders als noch beim dritten Teil der Reihe wird aber nicht mehr auf eine 3D-Welt mit zahlreichen Geschicklichkeitseinlagen gesetzt, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln angestrebt. 'Simon the Sorcerer 4' ist nämlich ein klassisches Point & Click Adventure mit vorgerenderten Hintergründen und dreidimensionalen Charakteren.

Auch wenn das Charakterdesign nicht unbedingt Begeisterungsstürme bei allen Fans ausgelöst hat, macht 'Simon the Sorcerer 4' doch einen grafisch sehr soliden Eindruck. Die Hintergründe sind nett anzuschauen und auch die Einbettung der Gegenstände und Charaktere ist gut gelungen. Allerdings muss bis zum Releasetermin noch einiges getan werden, um der Spielwelt Leben einzuhauchen. Durch den bisher nur recht spärlichen Einsatz von Hintergrundanimationen und den fehlenden Soundeffekten, wirken einige Bereiche der Zauberwelt noch etwas leblos und steril. Doch bis zur Veröffentlichung am 23. Februar 2007 ist ja noch etwas Zeit, um dieses Manko zu beheben.

Keinen Verbesserungsbedarf gibt es hingegen an Humor und Sprachausgabe. Mit Erik Borner konnte wieder Simons Synchronsprecher aus den ersten drei Teilen gewonnen werden, der seine Sache wie gewohnt ausgezeichnet macht. Bei den Gesprächen, sowie den witzigen Sprüchen und Kommentaren zu den zahlreichen Objekten im Spiel, kommt sofort wieder der altbewährte Simon-Humor zur Geltung, der großen Anteil am Erfolg der Spielreihe trägt.
Aber auch die anderen Stimmen passen sehr gut zu den Charakteren. Besonders das rotzfreche Rotkäppchen und der versoffene Märchenwolf hinterlassen einen hervorragenden Eindruck.

Großgeschriebener Komfort

Die Steuerung von 'Simon the Sorcerer 4' ist, wie es sich für ein Point & Click Adventure gehört, sehr einfach gehalten. Mit der rechten Maustaste kann man Objekte anschauen, mit der linken eine vorgegebene Aktion ausführen, also etwa einen Gegenstand aufheben oder benutzen. Die eingesammelten Gegenstände wandern direkt ins Inventar, das sich öffnet, indem man den Mauszeiger zum unteren Bildschirmrand zieht. Um nicht Ewigkeiten damit verbringen zu müssen, den Bildschirm nach Objekten zu durchforsten, gibt es wieder die bereits aus 'Simon the Sorcerer 2' bekannte Hotspottaste. Ein Druck auf die H-Taste genügt aus und schon werden sämtliche interaktiven Gegenstände angezeigt.

Auch ansonsten steuert sich Simon mit Leichtigkeit durch die Zauberwelt. Per Doppelklick beginnt Simon zu laufen, ein Doppelklick auf einen Ausgang versetzt Simon sogar direkt ins nächste Bild. Da auch noch zusätzlich eine Übersichtskarte existiert, die Simon geradewegs zu den wichtigsten Knotenpunkten der Spielwelt befördert, sollten die lästigen Laufwege aus 'Simon 3D' ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.

Die Rätsel fügen sich, soweit man das nach der Preview Version beurteilen kann, gut in das Spiel ein und haben einen einfachen bis mittelschweren Schwierigkeitsgrad. Sollte der Spieler trotzdem mal nicht weiterkommen, kann er die eingebaute Hilfefunktion in Anspruch nehmen. Mit einem kurzen Druck auf die F1-Taste kommt man zu einer Hilfe-Seite, auf der zunächst ein vager Hinweis auf das Ziel des aktuellen Rätsels gegeben wird. Sollte das noch nicht ausreichen, kann man sich nun immer konkreter werdende Hinweise, bis hin zur Lösung des Problems anzeigen lassen.