Das Bild 'The Procession to Calvary' (zu Deutsch 'Die Kreuztragung Christi') ist ein Gemälde des niederländischen Malers Pieter Bruegel der Ältere aus dem Jahr 1564. Zu sehen ist Jesus Christus, der auf dem Weg zur Kreuzigung eben das Kreuz trägt, an das er später geschlagen werden soll. Was dieser Ausflug in die Kunsthistorie mit Adventures zu tun hat? Eine ganze Menge, denn Entwickler Joe Richardson hat sich nach dem überzeugenden 'Four Last Things' erneut einige Werke der Renaissance gesucht und daraus ein ebenso originelles wie schwarzhumoriges Point & Click gemacht. Wie uns der bereits im April erschienene neue Ausflug ins schräge Mittelalter gefallen hat, verraten wir Euch im Test.

Hurra! Der heilige Krieg ist vorüber! Wir haben gewonnen!
Nach Jahren des Krieges hat der Norden endlich über den tyrannischen Unterdrücker Heavenly Peter gesiegt und kann nun in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben. Was sich für große Teile der Bevölkerung sehr gut anhört, ist für unsere Heldin (Rembrandts Kriegsgöttin Bellona, die im Spiel aber keinen Namen bekommt) eine Katastrophe. Sie darf nun nicht mehr ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Dem Töten von mehr oder weniger unschuldigen Mitmenschen. Sogleich eilt sie zum neuen Anführer Immortal John, um sich zu beschweren. Doch der unsterbliche John bleibt hart: Keine weiteren Morde mehr an seinem Volk. Schnell ist ein Ausweg gefunden, denn der himmlische Peter gehört ausdrücklich nicht zu Johns Volk und fällt somit auch nicht unter dessen Mordverbot. Auch ohne, dass ihr neuer Anführer es ausspricht, nimmt unsere Heldin die Aufgabe an und macht sich auf den Weg, Peter zu ermorden.

Schräge Renaissance-Welt

Nicht zu kurz kommt dabei der rabenschwarze Humor, der nicht nur einmal an Monty Python erinnert. So ersetzen wir beispielsweise ein gebrochenes Wagenrad mit einem passenden Ersatzteil frisch aus der Folterkammer - mit dem Gefolterten noch dran geschnallt. Auch die Religion wird dabei hin und wieder durch den Kakao gezogen. Das Spiel nimmt einfach nichts und niemanden so richtig ernst und macht dabei auch vor sich selbst und dem Entwickler nicht halt.
Kunst!

Wem 'Four Last Things' gefallen hat, der kommt an 'The Procession to Calvary' nicht vorbei. Hier wie da überzeugen der schwarze Humor und die orginelle Grafik. Mit einer Gesamtspielzeit von rund drei Stunden ist das Spiel von Joe Richardson auch etwas für einen gepflegten Nachmittag oder als kleine Perle zwischendurch. Wir hoffen auf weitere Spiele in der Renaissance-Welt.
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The Procession to Calvary
- Entwickler
- Joe Richardson
- Publisher
- Joe Richardson
- Release
- 9. April 2020
- Trailer
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- Art
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Crowdfunding
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