Escape-Räume erfreuen sich bereits seit Jahren einer wachsenden Beliebtheit und auch viele Adventure-Freunde lassen sich gern einschließen um als Team spannende Rätsel zu knacken. Kein Wunder, denn Adventures gelten als digitale Vorfahren der Räume. Mit der 'Exit'-Reihe bringt der Kosmos Spiele-Verlag die Knobeleien auch nach Hause, wo man sich beispielsweise über einen Friedhof knobelt oder mit den 'Drei Fragezeichen' einen Fall löst. Mit einer vor wenigen Wochen veröffentlichten App zu der Reihe kehrt das Spielprinzip nun zu seinen digitalen Wurzeln zurück. Wir haben 'Den Fluch von Ophir' auf uns genommen und verraten Euch im Test, ob sich die Knobelei lohnt.
Gefangen in einem entlegenen Hotel
Der berühmte Schriftsteller Tory Harlane ist spurlos verschwunden. Unser Auftrag lautet, ihn zu finden. Sogleich begeben wir uns in die Wichita Mountains in Oklahoma, wo Harlane über angebliche Spukhäuser recherchiert hat. Es gibt viele Gerüchte über diesen abgelegenen Ort: Gerüchte über eine angebliche Stadt aus Gold, über unerklärliche Phänomene und auch über einen Fluch. Und dann ist da noch dieser unheimliche Komet an Himmel, dessen Erscheinen nicht nur dir einen Schauer über den Rücken jagt. Trotzdem checken wir wie unsere Zielperson im Hotel Ophir ein. Schnell merken wir, dass mit dem Hotel etwas nicht stimmt. Die Einrichtung wirkt etwas aus der Zeit gefallen und weit und breit ist niemand zu sehen. Immerhin finden wir einen ersten Hinweis auf den gesuchten Autor - Er muss also hier gewesen sein.
Nanu, wo sind wir denn jetzt?
Wir folgen den Hinweisen und landen schnell in Harlanes Zimmer. Nachdem wir es untersucht haben, erfasst uns ein Wirbel. Etwas benommen stellen wir kurz darauf fest, dass wir noch immer im Hotel Ophir sind. Aber in einer uns unbekannten Zeit, viele Jahre in der Vergangenheit. Wie ist das möglich? Und tatsächlich: Harlane muss auch hier gewesen sein, denn er hat uns weitere Hinweise hinterlassen. Nach und nach rekonstruieren wir seine Aufzeichnungen, erfahren den Grund der Zeitreisen und erforschen das Geheimnis des Hotels.
Optisch stellt sich die 'Exit'-App schlicht und zweckmäßig dar, transportiert die Stimmung aber deutlich besser als die Papier-Konkurrenz. Dafür sorgt nicht zuletzt auch die Klangkulisse. Zwischen den Rätselabschnitten treibt ein Erzähler die Geschichte voran und erklärt uns, was da gerade passiert ist. Gefundene Gegenstände können wir uns im Inventar genauer anschauen, wo sie in 3D dargestellt werden. Wie es sich gehört drehen und neigen wir die Objekte mit unseren Fingern.
Knackige und kreative Rätsel
Wer die 'Exit'-Spiele kennt, weiß, dass das Spielmaterial das Ende des Spiels nicht unversehrt übersteht. Es muss immer irgendetwas zerschnitten, bemalt, gefalzt oder auseinander genommen werden. Und selbst der Spielkarton kann Bestandteil des Abenteuers sein. Nun, eine App kommt nicht in einem Karton und Euer Tablet muss während des Spiels auch nicht zerstört werden. Dennoch muss mehr als einmal eine kreative Lösung gefunden werden, die einige der Möglichkeiten der Spielplattform einsetzt. Was genau gefordert wird, verraten wir an dieser Stelle nicht, denn das würde die Lösung spoilern. Da wir auf dem Tablet auch nicht mit einem Filzer malen können, bekommen wir einen virtuellen Stift, Radiergummi sowie andere Werkzeuge zur Verfügung gestellt, die wir im Gegensatz zu anderen Inventargegenständen bis zum Spielende behalten. Oft genug kommen diese auch zum Einsatz um versteckte Codes oder geheime Botschaften zu entschlüsseln. Wir müssen sogar auf Webseiten recherchieren, um voran zu kommen. Daneben wartet auch der obligatorische Morsecode auf uns, allerdings gut eingebunden.
Nach einem einsteigerfreundlichen Start zieht die Komplexität der Aufgaben schnell an und richtet sich über das gesamte Spiel eher an erfahrene 'Exit'-Spieler. Die Knobeleien sind also nicht in wenigen Minuten erledigt und bieten eine bunte Abwechslung zwischen dem Finden von Zahlenkombinationen, Codes und anderen Lösungen. Wer einmal festhängt, findet mit der Ingame-Hilfe zu jeder Aufgabe drei Hinweise. Der erste Tipp erklärt nur, was man für die Lösung benötigt, der zweite bringt einen deutlicheren Hinweis und der dritte schließlich die Komplettlösung. Die Anzahl der genutzten Tipps fließen im Übrigen in die Spielbewertung ein.
'Exit - Der Fluch von Ophir' legt den Fokus ganz klar auf die Rätsel. Wie bei der Vorlage, den 'Exit'-Spielen, bildet die Geschichte eher einen kleinen Rahmen um eine Sammlung verschiedener - mal mehr mal weniger - kreativer Denksportaufgaben. Die sind so vielfältig und kniffelig, dass man durchaus einige Stunden mit rauchendem Kopf vor dem Tablet sitzen kann, will man nicht auf die Lösung zurückgreifen. Wer also öfter in der Bahn sitzt oder den nächsten Werbeblock mit anspruchsvollen Knobeleien verbringen möchte, sollte die sich in den App-Stores von Google und Apple einmal nach der 'Exit'-App umsehen. Fans der 'Exit'-Spielereihe können bedenkenlos ins virtuelle Regal greifen, denn die App bietet genau das, was man von ihr erwartet. Adventure-Fans müssen sich hingegen auf einige ungewöhnliche Rätsel einstellen, um die eine kleine Geschichte gesponnen wurde.
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EXIT – Der Fluch von Ophir
- Entwickler
- United Soft Media Verlag GmbH
- Publisher
- United Soft Media Verlag GmbH
- Release
- 10. September 2021
- Webseite
- https://www.usm.de/produktdetail-1-1/exit_der_fluch_von_ophir-1056/
- Systeme
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