Schleichen, Freiraum und Story. Das sind die drei Grundpfeiler, die Arkane Studios in ihre Spiele einfließen lässt. Dank dem Boom narrativer Spiele ist es nicht verwunderlich, dass sie mit 'Dishonored' eine bekannte und erfolgreiche Spieleserie ihr Eigen nennen können. Im Rahmen der Storytellers sehen wir uns das aktuelle Stand-Alone-DLC 'Dishonored: Death of the Outsider' an. Wie schon in den DLCs des ersten Teils zeigt es eine andere Facette der atmosphärischen Spielwelt. Wir schlüpfen in die Rolle der ehemaligen Auftragskillerin Billie Lurk, die ihren alten Mentor Daud sucht. In den nächsten Zeilen könnt Ihr lesen, wie uns das Täuschen und Tarnen mit magischen Fähigkeiten gefallen hat. Außerdem werden wir kurz auf die Vorgänger 'Dishonored', sowie dessen DLCs und Nachfolger eingehen.

Von Rückblicken, Erinnerungen und Ratten
Gestatten, Billie Lurk – oder doch Megan Foster? Die einstige Mörderin Billie nahm einst die Identität der Schiffskapitänin Megan Foster an. Da sie ihre Vergangenheit nun bewältigen will, sucht sie ihren alten Mentor Daud. Den hatte sie zwar hintergangen und wollte ihn töten, verlor aber den Kampf. Er aber ließ sie leben. Aber aus welchem Grund? So zieht die junge Frau los und sucht Daud in einem illegalen Box-Club in der Stadt Karnaca. Das ist nur der Anfang der Geschichte, denn schnell taucht wieder die ominöse dunkle Kraft, der Outsider, auf, der in allen Spielen der Reihe eine beträchtliche Rolle spielt. Dieser verleiht einzelnen Personen besondere Kräfte, wie Teleportieren, Zeit anhalten und die Fähigkeit, Identitäten anderer Personen anzunehmen. Daud wurde von eben dieser mächtigen Gestalt hintergangen. Der Tod des Outsiders ist Billies letzte Mission.
Typisch Dishonored
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Klettern, Beobachten und lautloses Vorgehen |
'Death of the Outsider' wirkt fast wie ein Stereotyp der Reihe. Es bietet alles in knapperer Form, aber gleichzeitig fehlt nichts. Auch kleinere Schwächen, wie die nur häppchenweise direkt erzählte Hauptgeschichte und das etwas zähe Dialogsystem mit vielen Pausen, findet man wie in den anderen Spielen. Im Großen und Ganzen wird jedoch wie gewohnt ein hervorragendes Stealth-Spiel geboten. Die Fähigkeiten sind anders, als bei den anderen 'Dishonored'-Charakteren und so fühlt sich auch Billie Lurk einzigartig an, trotz des ähnlichen Grundprinzips. Genre-Veteranen und Vertraute der vorigen Teile müssen sowieso zugreifen, denn der mysteriöse Outsider wird diesmal weiter beleuchtet und erstmals versteht man seine Beweggründe.
Trotzdem bewusst anders
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Der Stil ist unverkennbar 'Dishonored'. Trotzdem ist diesmal vieles anders. |
Trotz vieler Ähnlichkeiten gibt es auch Neuerungen: Die Energie-Anzeige füllt sich dieses Mal selbstständig und so muss man deutlich seltener auf den Energiehaushalt achten und kann wild herumteleportieren, oder Gegner in Besitz nehmen. Ebenso gibt es zwar wieder das Chaos-System, d.h. es wird bewertet, ob ein Spieler Gegner getötet, oder am Leben gelassen hat. Umso blutrünstiger, desto höher ist die Chaos-Wertung. Im Gegensatz zu den Vorgängern hat dies weder Auswirkungen auf die Spielwelt, noch auf das Ende.
Dafür ist 'Dishonored: Death of the Outsider' deutlich freier. Man kann in Ruhe Angriffe ausprobieren, und auf diese Weise einen eigenen Spielstil entwickeln. Derartige Freiheiten führen dazu, dass jede neue Gegner-Ansammlung zu einem kleinen Rätsel umfunktioniert wird und man entweder besonders effektiv, besonders lautlos oder unheilvoll chaotisch vorgehen will. Eine falsche Lösung gibt es nicht – außer vielleicht der offene Kampf gegen mehrere Gegner, der immer noch äußerst schwer ist. Die Schnellspeicher-Funktion ist euer Freund! Nutzt man das Speicher-System fleißig, offenbart sich ein spaßiger Stand-Alone-DLC, übrigens vollständig Deutsch vertont.

Als Fan der Reihe hatte ich mich natürlich auf den DLC gefreut. Aber auch objektiv gesehen ist es ein äußerst gelungener Stand-Alone-Erweiterung. Mit 10 bis 15 Stunden wird viel fürs Geld geboten. Arkane Studios und Bethesda verdeutlichen, dass narrative First-Person-Spiele eines ihrer Steckenpferde ist. Die Welt zieht einen förmlich hinein, die Levels sind ausgezeichnet designed, wenngleich nicht ganz auf dem Niveau von 'Dishonored 2'. Für Neulinge der Spiele-Serie wird vieles unverständlich bleiben, denn es wimmelt nur so an Referenzen zu den Vorgängern. Außerdem basiert die Geschichte direkt auf den zweiten Teil und den vorigen DLCs. Wer diese nachholen möchte, oder schon kennt, darf hier bedenkenlos zugreifen.
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Dishonored - Tod des Outsiders
- Entwickler
- Arkane Studios
- Publisher
- Bethesda Softworks
- Release
- 15. September 2017
- Auszeichnungen
- Adventure Corner Award
- Sprachen
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- Systeme
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