Solo - Storyteller-Test

Das Indie-Spiel 'Solo' aus dem spanischen Hause Team Gotham wird uns als introspektives Puzzle-Adventure angepriesen, in dem es um die Liebe geht. Dabei soll der Spieler dazu animiert werden, sein eigenes Liebesleben etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und zu reflektieren. Unterstützt wird das Ganze von einer knuffigen 3D-Grafik. Ob uns das Spiel in Summe überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie gewohnt im Test.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 65%

Eigentlich ist 'Solo' ein niedlicher Puzzle-Platformer, der auch Spaß machen könnte, wären da nicht die Probleme mit der Steuerung und die unfassbare Redundanz, was die Aufgaben angeht. Was ich allerdings durch das Spiel gelernt habe: Es gibt zig Möglichkeiten, Kisten zu positionieren, und es gibt selten nur den einen richtigen Weg. Die Grafik fand ich jedoch bezaubernd, und auch die Idee, das eigene Liebesleben in den Vordergrund zu stellen bzw. zu reflektieren, hat mir gut gefallen. Die damit verknüpften Fragen haben mir teilweise wirklich zu denken gegeben, und manchmal fiel es mir gar nicht so leicht, sie zu beantworten. Auch der Aspekt, dass der Partner quasi als geisterhafte Erscheinung stets präsent ist und Antworten bzw. Einstellungen hinterfragt, war gelungen.

Leider hat mich das weitere Gameplay enttäuscht. Zu repetitiv die Aufgaben, zu ungenau die Steuerung, zu erratisch die Kamerabewegungen, und viel zu viele Kisten. Möglich, dass die Entwickler das Gameplay bewusst auf die Kistenaufgaben reduziert haben; bei einem Platformer wäre das ja nichts Ungewöhnliches. Nur: Oft ist man so lange mit der Platzierung von allen möglichen Kisten beschäftigt, dass die Geschichte in den Hintergrund rückt. Das überlagert auch so manche gute und originelle Idee wie etwa die Möglichkeit, die Optik der eigenen Stimmung anzupassen. Je länger ich mich mit einem Puzzle abgemüht und je öfter mein Avatar einen Kistenturm neu aufbauen musste, weil wegen der ungenauen Steuerung wieder was schiefgegangen war, umso stärker haben Freude und Interesse am Spiel nachgelassen. Dafür baut sich so Spielzeit auf – ich war zwölf Stunden beschäftigt, die durchschnittliche Spieldauer liegt laut den Entwicklern bei vier Stunden. Die Grundidee von 'Solo' finde ich nach wie vor faszinierend. Ich hätte mir nur eine etwas bessere Ausführung gewünscht.

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