Nachdem 'Black Mirror 2' mit den Worten „To be Continued…“ endete, war eigentlich klar, dass es eine Fortsetzung geben müsste. Glücklicherweise müssen Fans des Adventures nicht besonders lange warten, denn schon bald kündigte Publisher dtp eine Fortsetzung an, 'Black Mirror 3' sollte nicht nur die Geschichte des Vorgängers weiter erzählen, sondern auch alle noch offenen Fragen aus dem ersten Teil beantworten. Anhand einer frühen Version, die allerdings schon komplett spielbar ist, konnten wir jetzt einen ersten Blick auf das für Februar 2011 angekündigte Adventure werfen.
Schlechtes Timing: Adrian steht mit einer Fackel vor dem brennenden Schloss Black Mirror.Das Schloss Black Mirror steht lichterloh in Flammen, Inspector Spooner und Constable Zak beobachten die Löscharbeiten der Feuerwehr. Für sie ist klar, dass es sich nur um Brandstiftung handeln kann und ganz oben auf der Liste der Verdächtigen steht ein gewisser Amerikaner, der uns schon aus 'Black Mirror 2' bekannt ist: Darren Michaels, oder Adrian Gordon, wie er nun lieber genannt werden möchte. Noch bevor die Polizei die Fahndung nach dem „seltsamen Ami“ aufnehmen kann, taucht ebendieser mit einer kokelnden Fackel am Schloss auf. Für die Polizei ist nun alles klar: Der Täter kehrt zum Schauplatz des Verbrechens zurück und bringt die Beweismittel freundlicherweise gleich mit. Doch die Brandstiftung ist nicht das einzige Delikt, für das Adrian verantwortlich sein soll: Seit seiner Ankunft hält eine Serie an ungeklärten Morden das kleine Dorf Willow Creek in Atem. Folglich wandert Adrian erst einmal ins Kittchen. Währenddessen erfahren die Spieler in einem kurzen Prolog, wie der Inspector Adrian auf die Spur gekommen ist und besuchen mit dem Polizisten noch einmal einige der Schauplätze aus 'Black Mirror 2'.
Drei Wochen später…
In den Sitzungen mit Dr. Winterbottom werden auch die Ereignisse aus dem Vorgänger aufgearbeitet.Adrian sitzt noch immer im Gefängnis und die Polizei hat Dr. Winterbottom beauftragt, seine Schuldfähigkeit einzuschätzen. In regelmäßigen Sitzungen versucht die Psychologin nun, herauszufinden, ob Adrian wirklich besessen ist und was mit ihm passiert ist. Auch diese Chance nutzt das Spiel, um unsere Erinnerungen an den Vorgänger aufzufrischen. Dann aber geht es los mit Adrians aktuellem Problem: Inspector Spooner scheint keine sonderlich große Motivation zu haben, die Vorgänge aufzuklären und so sitzt unser Held weiter ein. Der Fall erfährt eine unerwartete Wende, als ein Unbekannter die Kaution für Adrian zahlt. Endlich kann Adrian sich selbst auf die Suche nach Beweisen für seine Unschuld machen. Aber wo soll er mit der Suche beginnen? Ist er überhaupt unschuldig? Wer hat die Kaution gestellt? Und von wem stammen diese seltsamen Hinweisbriefe, die Adrian mit Tipps versorgen?
Die Antworten
Irgendjemand glaubt an Adrians Unschuld und schickt ihm seltsame Botschaften. Nur wer?Das sind nur einige der Fragen, die Adrian bei seinen Streifzügen und Nachforschungen in der Gegend um Willow Creek zu klären hat, viele weitere folgen. Und alle werden am Ende des Spiels aufgelöst. Wir erfahren von den Ursprüngen des Fluchs, lernen, was es mit der weißen Frau auf sich hat, die in den Wäldern um Willow Creek spuken soll und stehen letztendlich selbst vor dem Seelenspiegel, dem Black Mirror. Bis es aber soweit ist, gilt es in den sechs Kapiteln von 'Black Mirror 3' viele Rätsel zu lösen, die sich vom Schwierigkeitsgrad nicht sonderlich von denen des Vorgängers abheben. Auch hier dürften erfahrene Abenteurer also nicht allzu lange an einer Stelle fest hängen. Die Rätsellösungen sind überwiegend logisch nachvollziehbar, oft gilt es, die richtigen Gegenstände miteinander zu kombinieren. Etwas anders sieht es bei den Minispielen aus. Warum Darren den Polizeikopierer reparieren muss, lässt sich noch nachvollziehen. Wenn es aber darum geht, eine kleine Schachtel mit Zahlenschloss zu öffnen, wirkt die Rätselkette doch arg konstruiert. Zufällig findet man eine abenteuerlich versteckte Filmrolle, manipuliert an einem Filmprojektor herum um dann irgendwann eine vierstellige Zahl aufblitzen zu sehen. Die Rätselkette ist zwar sehr kreativ, hätte aber auch deutlich logischer gebaut werden können. Zu einem späteren Punkt im Spiel löst Adrian ein solches Problem auf eine ganz andere, unorthodoxe Art – Freilich ohne ein vergleichbares Konstrukt.
Sterben und Sterben lassen
Adrian hat zwar eine Karte der Gegend, möchte sie aber genau einmal nicht benutzen.Auch in 'Black Mirror 3' sterben wieder einige Charaktere und wenn der Spieler nicht aufpasst, findet sich darunter auch der Held Adrian. Wie schon in 'Black Mirror 2' wird direkt vor der tödlichen Aktion ein Savegame angelegt, so dass man Adrian gleich noch einmal sterben lassen, oder die richtige Lösung finden kann. Ein lustiges Detail ist, dass man schon zu Beginn eines jeden Kapitels erfahren kann, wie Adrian das Leben aushaucht. Der Anruf bei einer Wahrsagerin verrät in diesem Fall tatsächlich die Zukunft und gibt sogar einen kleinen Tipp, wie die Falle umschifft werden kann. Das ginge manchmal sogar leichter als vom Spiel vorgesehen, was wieder zu einem kleinen Logikproblem führt. Nach kurzer Spielzeit steht Adrian eine Karte der Gegend zur Verfügung, über die er Wege zu in 'Black Mirror 3' bereits besuchten Orten abkürzen kann. Klickt man nun also auf einen Ort, rennt ein Miniatur-Adrian über die Karte zum gewünschten Ziel. So weit, so gut. Zu einem bestimmten Punkt im Spiel ist die Karte dann aber nicht verfügbar, Adrian kommentiert den Spielerwunsch mit den Worten „Momentan möchte ich sie nicht benutzen.“ Und wir fragen uns, was das soll. Die Antwort wartet wenig später, denn auf dem Weg, den wir jetzt zu Fuß antreten müssen, erwartet uns eine der tödlichen Fallen. In einem späteren Kapitel gibt es eine ähnliche Situation, in der wir den Weg aber dennoch über die Karte antreten können, die Reise wird dann aber entsprechend früher beendet. Bis zur Veröffentlichung im Februar sollte aber noch mehr als genug Zeit sein, diese oder ähnliche Logik-Fehler zu beheben.
Aus Kritik gelernt
Der Abschluss der Trilogie spielt nur in der Gegend um Willow Creek und beantwortet alle offenen Fragen.Viele Spieler mochten den Hauptcharakter Adrian aufgrund seiner Ausdrucksweise und ständigen Gereiztheit in 'Black Mirror 2' nicht. In der Fortsetzung begleitet uns aber ebendieser wieder durch alle sechs Kapitel. Seine Ausdrucksweise scheint sich zwar etwas gemäßigt zu haben, ein gänzlich neuer Adrian erwartet uns aber natürlich nicht. In wieweit sich diese Änderungen auch in der Sprachausgabe wiederfinden, können wir noch nicht beurteilen, denn die Aufnahmen finden aktuell gerade erst statt, unsere Version war also noch komplett ohne Sprachausgabe.
Ein weiterer Kritikpunkt am Vorgänger war, dass die 'Black Mirror'-Atmosphäre fehlen würde, speziell die Kapitel in den USA waren nach Meinung vieler Spieler fehl am Platze. Stattdessen wünschte man sich mehr Zeit im Schloss Black Mirror und den Wäldern um Willow Creek. Dieser Wunsch wurde erhört: Speziell in den späteren Kapiteln des Spiels erkunden wir zusammen mit Adrian immer weitere Teile der Wälder und des Schlosses, finden Geheimgänge und versteckte Höhlen. Im letzten Kapitel steht uns dabei noch ein zweiter steuerbarer Charakter zur Verfügung, über den wir an dieser Stelle noch nichts verraten wollen, um nicht zu viel von der Handlung vorweg zu nehmen.
Bekannte Technik
Nettes Gimmick: Wir können eine Runde Space Attack spielen, auch wenn das auf das Spiel keinen Einfluss hat.Von der technischen Seite hat sich im Vergleich zu 'Black Mirror 2' nicht viel getan. Die Steuerung geht nach wie vor einfach von der Hand, per Linksklick steuern wir Adrian durch das Spiel, betrachten und sammeln Gegenstände oder führen Aktionen aus. Ein Doppelklick auf einen Ausgang führt direkt zum nächsten Bild. Mit der rechten Maustaste können Gegenstände im Inventar näher untersucht werden. Natürlich fehlt auch die obligatorische Hotspot-Anzeige nicht. Auch grafisch unterscheidet sich das Spiel nicht groß vom Vorgänger. Nach wie vor werden alle gängigen Auflösungen unterstützt und nach wie vor bewegen sich die Figuren etwas steif, alles zusammen macht aber einen guten Eindruck. Die sehr guten Hintergründe tragen viel zu der Stimmung bei, die bisher aber nicht so sehr gruselig daherkommt, wie in 'Black Mirror'. Hier hoffen wir auf die Sprachausgabe, ohne die die Atmosphäre einfach noch nicht so recht passen will. Wir gehen davon aus, dass hier genauso viel Sorgfalt an den Tag gelegt wird, wie bei 'Black Mirror 2' und haben daher keinerlei Bedenken.
'Black Mirror 3' wird die Erwartungen der Spieler erfüllen, denn es beantwortet tatsächlich alle noch offenen Fragen und schließt die Geschichte der Familie Gordon ab. Da die Sprachausgabe leider noch komplett fehlt, mag noch nicht so recht Atmosphäre aufkommen, die Grafiken und die bereits vorhandene Hintergrundmusik machen aber schon jetzt Hoffnungen, dass das Spiel seinem Vorgänger in diesem Punkt in nichts nachstehen wird. Auch von der technischen Seite hinterlässt 'Black Mirror 3' schon einen sehr guten Eindruck: Die vorliegende Version konnte ohne Abstürze durchgespielt werden, leidet aber noch an einigen kleineren Stoppern oder Logik-Fehlern. Bis zur Veröffentlichung sollte aber noch Zeit genug sein, diese zu beheben. Fans der Serie dürfen sich den 04. Februar 2011 also schon mal rot im Kalender anstreichen, um dann die letzten Geheimnisse um den Black Mirror zu lüften. Wer die Vorgänger noch nicht kennt, sollte die Zeit nutzen und diese unbedingt zuerst spielen – oder auf die 'Collectors Edition' warten, die alle drei Teile beinhalten wird.
Adventure Corner Award •
Adventure des Jahres •
Der beste Soundtrack des Jahres •
Die beste Geschichte des Jahres •
Die beste Grafik des Jahres •
Die besten Rätsel des Jahres
Einerseits find ichs gut das man sich nun wieder in und um das schloss aufhält da im zweiten teil kaum gruselstimmung vorhanden war. Allerdings find ichs "kacke" das man quasi gewarnt wird wann man nun stirbt da man das speichern ja vorher bemerkt.
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