In ihrem Erstlingswerk 'Alpha Polaris' schicken die Independent-Entwickler von Turmoil Games den Spieler auf eine gleichnamige Forschungsstation tief in die grönländische Kältewüste. Dort beginnt in völliger Abgeschiedenheit und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nach einem seltsamen Knochenfund ein Kampf um Leben und Tod. Wir konnten einen ersten Blick auf das Spiel werfen, und verraten in dieser Preview, ob das Spiel auch die Nerven der Spieler zu gefrieren vermag.

Von einem Knochenfund zum Kampf ums Überleben
Das Spiel beginnt mit einem zunächst recht typischen Tag auf der Forschungsstation. Tully hilft Rune dabei, eine frisch gesichtete Eisbärin zu betäuben, ihren Gesundheitszustand zu überprüfen und sie mit einem Peilhalsband zu versehen. Wegen einer Entzündung im Gebiss und daraus resultierenden Unterernährung der Bärin entschliessen sich die beiden jedoch, sie für ein paar Tage im Hundezwinger der Station zu halten, um sie mit Antibiotika in regelmäßigen Abständen wieder auf die Beine zu bringen. Nach getaner Arbeit kehren die beiden abends zurück in die Station, wo Al bereits auf sie wartet. Dieser hatte den Tag etwas abseits der Station auf der Suche nach Öl verbracht, und war endlich fündig geworden, wie er der versammelten Mannschaft mitteilt. Neben dem sensationellen Ölfund auf dem Grund einer Gletscherspalte hat er aber auch eine weitere, eher außergewöhnliche Entdeckung in Form einer Höhle gemacht, die vor vielen hundert Jahren wohl als Kultstätte eines indigenen, kannibalistischen Volkes diente.
Soziale Abgeschiedenheit in eisiger Kälte
Das Interace ist schlicht und simpel gehalten: ein Rechtsklick auf ein Objekt lässt Thule letzteres betrachten, und bei einem Linksklick wird es benutzt, angesprochen oder eingesteckt. Gegenstände im Inventar werden am unteren Bildschirmrand aneinandergereiht dargestellt, mit einem Klick auf die Tasche kann man das Inventar außerdem öffnen oder schließen. In einem Notizbuch, das der Protagonist mit sich führt werden einige wichtige Informationen festgehalten oder für Rätsel wichtige Artikel eingeheftet. Mit der Leertaste lassen sich zudem alle interagierbaren Objekte anzeigen.
Rätselkost vom Feinsten
Etwas nörgeln kann man allerdings bei der Sprachausgabe. Zum einen ist diese nur bei Dialogen der Charaktere untereinander eingebaut, und der Protagonist bleibt beim Interagieren mit der restlichen Spielwelt stumm. Zum anderen wirken einige Sprecher etwas laienhaft. Hin und wieder kommt es ferner vor, dass Rune beim Laufen etwas hin und her wackelt, zudem gibt es außer dem Gehen und dem obligatorischen Hand-Ausstrecken kaum weitere Animationen des Protagonisten. Auch etwas negativ anzurechnen ist dem Spiel, dass es zwar im großen und ganzen eine spannende, düstere Stimmung aufrechterhält, aber so richtige Schock-Momente, die man von einem Horror-Adventure etwartet, bleiben aus. Ebenso die Entwicklung der Story zum Ende hin wird wohl bei vielen Spielern einen etwas unzufriedenen Eindruck hinterlassen. Außerdem ist die Spielzeit mit vielleicht 6-7 Stunden für geübte Rätsellöser ein wenig knapp. Diese Negativ-Punkte kann man dem Projekt aber im Hinblick auf das Gesamtprodukt verzeihen. Abstürze oder Bugs sind beim Spielen der Preview-Version nicht vorgekommen.
Das Independent-Projekt 'Alpha Polaris' weiß mit einer stimmigen und glaubwürdigen Darstellung der Spielwelt und der Charaktere, originellen Rätseln und insbesondere seiner schaurig-kalten Atmosphäre zu überzeugen. Ein waschechtes Horror-Adventure darf man von dem Spiel jedoch nicht erwarten, denn so richtige Schock-Momente bleiben leider aus. Trotz kleinerer Schwächen wie die streckenweise fehlende Sprachausgabe, die kurze Spielzeit und das etwas unbefriedigende Ende bleibt ein insgesamt guter Gesamteindruck.
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Alpha Polaris: a Horror Adventure Game
- Entwickler
- Turmoil Games
- Publisher
- Phenomedia AG
- Release
- 24. Juni 2011
- Spielzeit
- 6 Stunden
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.turmoilgames.com/
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