Nach den eher düsteren 'Black Mirror'-Fortsetzungen meldet sich das Entwicklerstudio Cranberry aus Hannover Anfang 2012 mit einem Spiel zurück, dass mehr auf das klassische Abenteuer setzt: Die Brüder Feodor und Ramon begeben sich im Jahre 1514 auf die Suche nach der legendären verschwundenen Stadt Zerzura. In dem auch als „weiße Stadt“ bekannten Ort soll es eine Quelle geben, aus der magische und heilende Wasser fließen - Der passende Stoff für ein klassisches Abenteuer. Wir hatten die Gelegenheit, einen kurzen Blick auf die aktuelle Version des Spiels zu werfen.

Barcelona, 1514
Rätsel wie am Reißbrett
Was wäre ein Erfinder ohne sein Reißbrett? Diese Frage dürften sich auch die Entwickler gestellt haben. Und so sammelt Feodor Ideen in seiner Umwelt, um diese dann am Reißbrett zu neuen Erfindungen zu kombinieren. Das größte Problem: Feodor hat natürlich nicht die Hilfsmittel unserer Zeit, vom Wissen ganz zu schweigen. Für ihn ist beispielsweise neu, dass warme Luft nach oben steigt. Ohne dieses Wissen ist die Konstruktion eines Heißluftballons aber schlicht unmöglich. Haben wir zusammen mit Feodor entsprechendes Know How gesammelt, basteln wir mit wenigen Mausklicks eine Konstruktionszeichnung für das Fluggerät zusammen, die wir natürlich auch gleich in die Realität umsetzen: Voila, wir fliegen.
Die ebenfalls vorhandenen Minispiele sollen sich gut in die Geschichte einfügen. So muss Feodor beispielsweise die Position eines hilflos auf dem Mittelmeer treibenden Schiffs bestimmen. Einzig mithilfe von Kompass, Karte und Fernrohr. Natürlich gibt es aber auch noch die klassischen Inventar- und Objekträtsel.
Überarbeitete Engine
Weitere Verbesserungen finden sich im Bereich der Charakter-Animationen, für die die 3D-Modelle im Vergleich zu 'Black Mirror 3' deutlich verbessert wurden und jetzt aus sehr viel mehr Polygonen bestehen. Um dem Problem der statischen Hintergründe zu Leibe zu rücken, haben sich die Entwickler von Cranberry etwas Neues einfallen lassen: Auf speziellen Grafikebenen können Filme abgespielt werden, die sich nicht nur perfekt in den Hintergrund einfügen und wie in Spielgrafik animiert aussehen, sondern noch dazu beispielsweise Wellenbewegungen realistisch wiedergeben. Der Clou: Dadurch, dass es sich um Filmschnipsel handelt, wird für die Darstellung fast keine Rechenleistung benötigt.
Wirklich viel von 'The Lost Chronicles of Zerzura' haben wir noch nicht sehen können, bis zur geplanten Veröffentlichung im Februar ist auch noch ein wenig Zeit. Die gezeigten Rätsel machen bislang Sinn und auch die Minispiele oder Logikrätsel scheinen gut in die Handlung eingebunden zu sein. Das neue und unverbrauchte Setting könnte ebenfalls gut funktionieren. Beeindruckt hat uns auf jeden Fall die Grafik: Die Filme, mit denen die Hintergründe belebt werden, sahen wirklich gut aus und die Figuren bewegten sich nicht mehr so steif, wie es noch in 'Black Mirror 3' der Fall war. Wenn jetzt noch die Story punkten kann, für die übrigens wieder Anne von Vaszary ('Black Mirror' 2 und 3) verpflichtet wurde, dürfen wir uns im Februar auf ein spannendes Adventure freuen.
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The Lost Chronicles of Zerzura
- Entwickler
- Cranberry Productions
- Publisher
- dtp - digital tainment pool
- Release
- 3. Februar 2012
- Auszeichnungen
- Adventure Corner Award
- Webseite
- http://www.findezerzura.de/
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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