Die Erde: Durch einen Atomkrieg löschte sich die Menschheit komplett aus. Übergeblieben ist unter anderem ein Atombunker und wie es der Teufel so will auch unverwüstliche Kakerlaken und anderes Getier. In Journey of a Roach begleiten wir die Kakerlake Jim und sein Sidekick, oder auch einfach Freund, Bud, auf der Suche nach einer simplen Pflanze. Dies führt uns durch einen verlassenen Atombunker und stellt uns vor einige schräge Rätsel. Das junge Entwicklerteam Kobold Games stellt dabei die Welt buchstäblich auf den Kopf.

Pflanzen und Atombunker
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Stirb langsam... ganz so actionreich dann auch nicht |
Eine Kakerlake findet eine Pflanze. Eine Nachricht, die eigentlich niemanden interessiert. Wir spielen aber eine Kakerlake nach einem Atomkrieg, somit ist das eine Sensation. Unser Insektenheld Jim erfährt davon und will mit seinem Kumpel Bud an die Oberfläche. So ein Atombunker hat aber ungeahnte Gefahren und Rätsel auf Lager und deshalb dauert die Reise etwas länger. Wir begleiten die beiden und fürchten uns vor Spinnen, Ventilatoren oder anderen Dingen. Ob wir das Ziel erreichen ist unbekannt, denn die Preview-Version führt uns nicht einmal eine ganze Stunde durch die ersten wenigen Rätsel.
Neue Perspektive
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Suchbild: Wo ist hier unten? |
Die Wahl des Protagonisten könnte nicht ungewöhnlicher sein – eine Kakerlake. Was zu Beginn vollkommen banal klingt und so aussieht, als würde man eine menschenähnliche Kakerlake steuern, wird schnell komplexer, als man denkt. Wie wir alle wissen, können Kakerlaken ja auch Wände hochkrabbeln und genau das ist auch hier im Spiel möglich. Mit WASD-Steuerung oder Gamepad bewegen wir Jim auf allen Sechsen durch die Welt und sammeln dabei mit dem Mauszeiger Gegenstände oder anderes Getier (wie z.B. Fliegen) ein. Und da es ein klassisches Adventure ist, können wir diese Gegenstände nicht nur miteinander kombinieren, sondern auch mit der Umwelt interagieren. Zu Beginn wird das noch recht schnell mit Hilfe von Symbolen erklärt und ist sehr einfach, aber immer wieder entdeckt man, dass man nur durch Wände oder sogar Decken krabbeln voran kommt. Das macht das Spiel grundsätzlich interessant und die ersten Rätsel, wie z.B. ein Safe-Rätsel fordern einen zwar nicht das Letzte ab, unterhalten aber gut. Ein Beispiel: Fliegen fangen als Kakerlake stellt sich als durchaus schwieriger heraus, als man glauben könnte. Kleber, Pinsel und Schutzhandschuhe werden gebracht. Aber das sind längst nicht alle Utensilien, die man in einem einzigen Raum finden und verwenden muss.
Im Comiclook durch den Bunker
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Auch Kakerlaken können süß sein |
An der Präsentation des Spiels findet man recht schnell gefallen. Die Comic-Welt ist schön und humorvoll im Cel-Shading Look in 3D. Vieles lässt einen schmunzeln. Einzelne Bilder aus einem Comic-Strip führen die Geschichte bzw. die Reise fort – auch diese sind wunderschön und witzig gezeichnet. Die Steuerung geht leicht von der Hand und hat keine Makel. Die Musik wird vermutlich polarisieren, denn einerseits ist sie passend und stimmig, andererseits wird sie einigen Spielern auf die Nerven gehen. Fans von Adventures mit vielen Dialogen sollten die Finger von Journey of a Roach lassen, denn Dialoge gibt es kaum. Die Insekten verständigen sich zwar mit piepsenden Geräuschen - ähnlich wie Erwachsene bei den Peanuts, nur in einer höheren Tonlage - aber verstehen wird man nur die Zeichnungen in den Dialog-Blasen. Freunde von Rätseln werden eher ihren Spaß haben, denn die Rätsel reihen sich geradezu aneinander.
Gewohnter Komfort und hoffentlich auch Klasse?
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Ob wir geradezu am Bildschirm kleben werden, ist noch fraglich |
Natürlich finden wir in Journey of a Roach auch ein Inventar am oberen Bildschirmrand, das mehrzeilig wird, sobald wir mehrere Gegenstände haben. Per Taste I oder Klick auf das Beutelsymbol oben können wir das auch genauer ansehen. Gleiches gilt für das nebenliegende Journal. Natürlich fehlt auch die Hotspot-Anzeige mit der Leertaste nicht. Steht uns denn dann das nächste hochklassige Erstlingswerk bevor? Dank der erwähnten kurzen Spieldauer können wir das noch nicht sagen, aber grundsätzlich steht dem fast nichts im Wege. Nur der Ton wird Geschmackssache bleiben.
Kobold Games macht eigentlich alles richtig. Journey of a Roach sieht gut aus, es hat Humor und es hat eine nahezu einzigartige Perspektive. Wände und Decken krabbeln macht nicht nur Spaß, sondern stellte mich vor einige kurze Rätsel. Wie komm ich denn an den Nagel da oben ran? Klar doch, einfach die Wand hochkrabbeln. Bleibt nur die Frage, wie lang das Spiel wird und ob es so abwechslungsreich und interessant bleibt, wie es in den ersten 30-40 Minuten ist. Jim und Bud sind ein lustiges Duo, die sich von einem Schlamassel ins Nächste bringen und witzige Rätsel liefert. Nur die Musik ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Aber auch das ist bewusstes Design und dieses ist schlichtweg sehr gut. Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre, dann landet Kobold Games ein sehr gutes Adventure. Wir sind gespannt auf die finale Version.
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Journey of a Roach
- Entwickler
- Kobold Games
- Publisher
- Daedalic
- Release
- 5. November 2013
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://www.koboldgames.ch/game/journey-of-a-roach/
- Sprachen
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- Stichwörter
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