Aus dem Jahr 1994 stammt das Point&Click-Adventure 'Beneath a Steel Sky', das von den Machern der beliebten 'Baphomets Fluch'-Reihe entwickelt wurde (zum Klassikertest). Die Story setzt auf Cyberpunk-Elemente, gepaart mit einer satten Portion Dystopie. Auffällig ist dieser Klassiker auch deshalb, weil für die Graphic-Novel-Zwischensequenzen Dave Gibbons zuständig war, der v. a. durch 'Watchmen' bekannt ist. In dem für 2020 geplanten Nachfolger 'Beyond a Steel Sky' ist der Comic-Zeichner erneut dabei und die Story (mit deutscher Vertonung) knüpft nahe an den ersten Teil an.
Beim Lesen dieser Vorschau ist Vorsicht geboten: Da wir es im Sequel mit den Folgen des ersten Teils zu tun bekommen, lässt sich der Inhalt des Abenteuers kaum ohne Spoiler rekapitulieren. Wer das vermeiden möchte, der sollte den ersten Abschnitt der Preview überspringen. Den empfehlenswerten Vorgänger bekommt Ihr derzeit kostenlos beim Download-Anbieter GOG.com für den PC.

Rückkehr nach Union City
Nach den Ereignissen in 'Beneath a Steel Sky' kehrte Robert Foster zurück ins Ödland, wo er den Einheimischen mit seinen technischen Fertigkeiten hilft. Sein treuer Roboter Joey kümmert sich unterdessen um Union City. Unter der Führung der AI gilt die einst gnadenlose Metropole inzwischen als einer der wenigen aufblühenden Orte in einer ansonsten eher düsteren Welt.

Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Entführer darin zu finden sind. Warum sollte die inzwischen vorbildliche Stadt Kriminelle beherbergen? Allmählich tun sich Zweifel auf. Steckt hinter der angeblichen Glückseeligkeit in Union City am Ende doch mehr? Was ist mit seinem besten Freund Joey geschehen? Vorher müssen wir uns erst einmal Zutritt verschaffen. Dazu bedarf es einer neuen Identität vom Schwarzmarkt, die es natürlich nicht umsonst gibt. Die neue Identität bringt jedoch Probleme mit sich...
Im moderneren 3D-Gewand
Die Abkehr vom klassischen 2D-Look dürfte einigen Genre-Traditionalisten missfallen. Bei näherer Betrachtung passt dieser Versuch der Modernisierung allerdings nicht schlecht zum Vorgänger, der seinerseits zu den Urvätern der - damals nicht unumstrittenen - Zwei-Klick-Steuerung zählt. Ähnlich wie diese vereinfachte Maussteuerung, wirkt sich der neue 3D-Look auf das Gameplay aus. Soweit sich das nach etwa 90 bis 120 Minuten Demo-Spielzeit einschätzen lässt, ist der Schwierigkeitsgrad zwangsläufig einfacher geworden, doch das Gameplay nimmt durchaus ähnlich viel Platz ein wie die Story. Revolution Software geht somit nicht exakt den gleichen Weg wie etwa Telltale Games oder die 'Life is Strange'-Reihe von DONTNOD, sondern versucht einen schwierigen Drahtseilakt zwischen Alt und Neu.

Das Hacken von Geräten ist übrigens eine Aktivität, die im Adventure öfter notwendig ist, zumal Robert Foster meist über keine Zugriffsberechtigung verfügt. Dabei ordnen wir Teile des zu den elektronischen Geräten in der Nähe gehörenden Netzwerks anders an, etwa um die Aktivierung einer Tür über ein Terminal mit niedrigerer Berechtigungsstufe erledigen zu können. Auf die gleiche Weise lässt sich eine Dusche sogar per Wasserhahn aktivieren. Ob dieses vom Ansatz her sehr interessante Gameplay-Element später an Schwierigkeit gewinnt, bleibt jedoch abzuwarten.
Noch einige Baustellen in dieser frühen Fassung
Der etwas an 'Tales from the Borderlands' erinnernde 3D-Grafikstil hinterlässt grundsätzlich einen guten Eindruck. Es tut sich auch genug in der Umgebung, damit sich die freie Erkundung auszahlt. Dass die NPCs zwischendurch umher wandern und sogar kurze Gespräche miteinander führen, ist ein schöner Ansatz. Es führt vereinzelt aber dazu, dass sie uns beim Ansprechversuch davonlaufen.

In Hälfte eins der Demo war die Technik angesichts dieser Macken nicht förderlich für die Immersion. Danach lief das Spiel immerhin deutlich runder. Es ist stark davon auszugehen, dass Revolution Software die meisten Probleme bis zum Release für iOS, Windows PC, Linux und Konsolen in den Griff bekommt.
Obgleich 'Beyond a Steel Sky' einen zeitgemäßeren 3D-Ansatz verfolgt, ist das Gameplay näher beim Point&Click-Vorgänger, als man es als Genre-Fan vielleicht befürchten würde. Es gibt in der Umgebung einiges zu erkunden und auf Rätsel wurde keineswegs vergessen. Story und Gameplay halten sich die Waage. Die Handschrift des britischen Studios ist klar ersichtlich und das Ende der Demo wirft recht spannende Fragen auf, die Lust auf mehr machen. Gefühlt geht es jetzt erst richtig los.
Im technischen Bereich erwies sich das Cyberpunk-Adventure in dieser frühen Fassung noch als ziemliche Baustelle. Eine Fülle an Bugs blieb uns in der ersten Hälfte der Demo nicht erspart, was es zwischendurch schwer machte, unbeschwert in die futuristische Welt einzutauchen. Sofern Revolution Software diese Probleme zum Release in den Griff bekommt, könnte 'Beyond a Steel Sky' ein gutes bis sehr gutes Spiel werden. Wir sind gespannt.
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Beyond a Steel Sky: Beneath a Steel Sky 2
- Entwickler
- Revolution Software Ltd.
- Publisher
- Revolution Software Ltd.
- Release
- 26. Juni 2020
- Auszeichnungen
- Der beste Soundtrack des Jahres • Die beste Geschichte des Jahres • Die beste Grafik des Jahres
- Spielzeit
- 8-9 Stunden
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- https://revolution.co.uk/
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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- Offizielle Webseite
- Gameplay-Teaser • Bei Youtube ansehen
8 Kommentare
DAfür das es eigentlich längst hätte released sein sollen bin ich mal vorsichtig optimistisch.