'Unusual Findings' vom argentinischen Entwickler Epic Llama verspricht nostalgische Adventure-Kost gemischt mit einer guten Portion Science-Fiction. Das Adventure spielt nicht nur in den 80er-Jahren, sondern schlägt mit seinem Retro-Pixel-Look und seiner Synthwave-Musik auch von der Präsentation her in die gleiche Kerbe. Wir haben einen ersten Blick auf die erweiterte Demo geworfen, die etwa ein knappes Viertel des gesamten Spielumfangs ausmacht.

Ein ungewöhnlicher Besucher

Sehr ungewöhnlich dabei ist, dass der Kabelreceiver ein Notruf-Signal eines außerirdischen Raumschiffs empfängt, das in diesem Moment im Wald unweit von Southplains eine Bruchlandung hinlegt.
Das Trio macht sich sofort auf den Weg in den Wald, um der Sache nachzugehen, und wird Zeuge davon, wie das Alien dort einen Parkranger ermordet. Da die Erwachsenen in der Stadt der Geschichte der Jungs natürlich keinen Glauben schenken, müssen sie die Angelegenheit zwangsläufig selbst in die Hand nehmen.
Klassisches Gameplay

Mit einem Doppelklick laufen die drei Teenager schneller zu ihrem Ziel. Obwohl man eigentlich nur Vinny direkt steuern kann, folgen ihm seine Freunde auf Schritt und Tritt und beteiligen sich aktiv am Spielgeschehen. So entstehen beim Interagieren mit Gegenständen oft Gespräche zwischen den dreien, wodurch dem Spieler auf eine sehr natürliche Art und Weise Information vermittelt wird, wo andere Adventures mit nur einer Spielfigur auf aufgesetzte Monologe bauen müssen.

Über eine Karte lassen sich die verschiedenen Orte in Southplains besuchen. Mit den zahlreichen Bewohnern der Stadt kann man Gespräche führen, und dabei aus vorformulierten Dialogoptionen wählen. Eine Hotspot-Funktion markiert alle interagierbaren Objekte. Um Quicktime-Events oder zeitkritische Mini-Spiele macht 'Unusual Findings' einen Bogen. Dass das Adventure dem Spieler trotz der vielen Interaktionsmöglichkeiten keine Standardformulierungen wie "Das geht so nicht" entgegenwirft, sticht positiv heraus.
Neo Retro Pixel Art

Wir blicken von einer Seitenansicht auf die oft überlangen Umgebungen, die sich durch das weiche Subpixel-Scrolling teilweise über mehrere Bildschirm-Breiten erstrecken. Meistens wird dieser Effekt auch durch ein Parallax-Scrolling aufgewertet, bei dem sich verschiedene Ebenen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen und dadurch ein Gefühl der räumlichen Tiefe erzeugen.
Die Grafik trägt zum Eindruck einer lebendigen Spielwelt bei: Lichtquellen beeinflussen die Darstellung der Charaktere in ihrer Nähe, im Wald ziehen leichte Nebelschwaden dahin und Glühwürmchen schwirren umher, Wasserflächen sind subtil aber schön animiert.

Auch vom Musikalischen her schlägt das Spiel in die gleiche Retro-Kerbe. Für das Intro lizensierte das Team sogar den Track 'You Spin Me Round (Like a Record)' von Dead Or Alive aus dem Jahre 1984. Die Synthwave-Musik verstärkt die 80er-Jahre-Stimmung ungemein, hält sich dabei aber trotzdem dezent im Hintergrund und trifft auch beim Aufbau der Spannung die richtigen Töne. Die englische Sprachausgabe ist für das Spielerlebnis gewinnbringend.
Abwechslungsreiche Rätsel und folgenschwere Entscheidungen

An Abwechslungsreichtum mangelt es den Rätseln nicht. So müssen wir eine Brückenreparatur sabotieren, Nicks Schwester dazu bringen, dass sie sich von ihrem Freund trennt, das sehr unfaire Videospiel 'Maze Quest' auf dem Arati 2600 lösen, oder Riechsalz herstellen. Gern darf der Schwierigkeitsgrad im weiteren Spielverlauf noch etwas anziehen.
Entscheidungen, die man als Spieler trifft, beeinflussen die spätere Handlung und individualisieren so das Spielerlebnis. Dabei verlaufen nicht nur einige Gespräche unterschiedlich, sondern es gibt auch Auswirkungen auf ganze Rätselketten und die Freundschaft des Trios. Beispielsweise verhält sich Nick an einer Stelle mehr oder weniger kooperativ, je nachdem, ob wir ihn zuvor einen "Angsthasen" nannten, und wir müssen einen wichtigen Gegenstand dann unter Umständen auf eine andere Weise besorgen. Beim ersten Spielen wird dieses Merkmal jedoch kaum auffallen, erhöht aber den Wiederspielbarkeitswert. Außerdem soll es laut dem Entwickler mehrere Enden geben.
Insgesamt hinterlässt 'Unusual Findings' einen starken ersten Eindruck. Die gelungene und detailverliebte Retro-Pixel-Grafik und Synthwave-Musik versprühen den Charme der 80er-Jahre. Gepaart mit einer spannenden Hintergrundgeschichte und abwechslungsreichen Rätseln liefert das Spiel ein nostalgisches Spielerlebnis, das mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Wenn das restliche Spiel das Niveau zu halten vermag, werden Adventure-Fans definitiv ihren Spaß mit dem Titel haben.
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Unusual Findings
- Entwickler
- EPIC LLama
- Publisher
- ESDigital Games
- Release
- 12. Oktober 2022
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- https://www.facebook.com/epicllamagames/
- Art
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Crowdfunding
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
- Unusual Findings Kickstarter-Kampagne
- Zu den Screenshots aus der Preview
2 Kommentare
Hoffe es wird auch eine iOS Version geben (ist angedacht)