Nikopol – Die Rückkehr der Unsterblichen - Review

Enki Bilals Comictrilogie „Alexander Nikopol“ erreichte einen solchen Bekanntheitsgrad, dass die Geschichte unlängst unter dem Titel „Immortal“ verfilmt wurde. Nun standen die Comics auch Pate für das neue Spiel des Publishers JoWood und der Entwicklerschmiede White Birds Productions. Auch Adventurefans können nun ganz in die Welt Alexander Nikopols eintauchen und sich per Egoperspektive in einem Paris, das man nicht wiedererkennt, umsehen. Die Entwickler schufen eine Welt ohne viel Freud, aber mit umso mehr Leid: Dort, wo früher der Garten des Élysée-Palastes stand, prangt im Spiel nun eine Ölraffinerie. Nikopols Bleibe ist eine baufällige Bruchbude, wo jeden Moment die Decke herunterkommen kann. Im Land herrscht reine Diktatur und eines Tages taucht am Himmel über Paris eine schwebende Pyramide auf. Ob Alexander Nikopol Junior, Sohn der gleichnamigen Comicfigur und Held des Spiels, ihr Geheimnis ergründen kann, verrät diese Review.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 65%

'Nikopol' ist ein Spiel, das ein gutes Konzept aufweist. Die Verbindung von Science-Fiction und alter Mystik ist sehr interessant. Das dystopische Frankreich, der Vater, der ein politscher Flüchtling ist, all das klingt vielversprechend und nach einer guten Geschichte. 'Nikopol' hätte unter Umständen sogar 'Blade Runner' Konkurrenz machen können, verschenkt diese Chance aber letztendlich. Besonders bitter ist hierbei, dass die Story am Ende (bewusst) keinen Sinn ergibt. Ein Adventure muss keinen positiven Verlauf nehmen. Es gibt genügend, die kein Happy End haben, die aber dennoch die Geschichte zum Abschluss bringen. Bei 'Nikopol' bleibt der Spieler jedoch verwirrt zurück. Was man beim Comic noch durchaus als künstlerische Freiheit ansehen kann, hinterlässt hier nur ein Gefühl der Enttäuschung. Auch sich wiederholende Rätsel und ein fast menschenleeres Paris tragen dazu bei, dass 'Nikopol' es nicht an die Spitze der Adventurespiele schafft. Besonders Science-Fiction- oder Comicfreunde werden hier auf ihre Kosten kommen. Schade nur, dass aufgrund der erwähnten Mängel vermutlich nicht noch mehr Spieler das Genre der Adventurespiele für sich entdecken werden.

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