Life is Strange 2 - Review

Mit 'Life is Strange' ist DONTNOD und Publisher Square Enix ein Überraschungshit gelungen, der sich insbesondere durch sympathische Charaktere und eine rund erzählte Geschichte auszeichnen konnte. Beim Nachfolger gehen die Entwickler nun andere Wege, mit neuen Charakteren und einer gänzlich anderen Thematik. Ob dieses Unterfangen gelungen ist, sehen wir uns im Review an.

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Fazit

Wertungs-Lupe 72%

Vom Grundprinzip her erinnert 'Life is Strange 2' an die finale Staffel von 'The Walking Dead'. In beiden Spielen bringen wir einem Jungen bei, wie er sich in der Welt verhalten soll und bekommen schließlich das Ergebnis präsentiert. Jedoch funktioniert das Zombie-Szenario besser, weil uns dort keine Gesetzeshüter auf den Fersen sind und die Ausgangslage freier ist.

Im Sequel von DONTNOD wirkt dieser Ansatz weniger ausgereift, obwohl es sogar mehr unterschiedliche Enden gibt. Egal ob man den friedlichen oder den kriminellen Weg gehen möchte, beim Ausgang der Geschichte ist der Spieler angesichts der eher aussichtslosen Ausgangslage von der Willkür der Storyschreiber abhängig. Ein positives Ende ist anders schwer vorstellbar. Vielleicht wäre es aus Entwicklersicht klüger gewesen, narrativ weniger dick aufzutragen und eine klassische Ausreißergeschichte ohne viel Tamtam zu erzählen.

Immerhin treffen wir im Zuge des Abenteuers auf diverse interessante Aussteiger und abweichende Lebensphilosophien, die über weite Strecken bei Laune halten können. Eine satte Portion Gesellschaftskritik darf dabei nicht fehlen, was nicht jedem zusagen dürfte, aber in jedem Fall zum Nachdenken anregen kann. Auch die Diaz-Familiengeschichte ist gut aufbereitet und das Studio nimmt sich Zeit für die Charaktere und das Erkunden der Umgebung. In solchen Momenten fand ich 'Life is Strange 2' richtig unterhaltsam, obgleich das Erzähltempo hin und wieder etwas träge.

Leider neigt selbst Sean dazu, dem Spieler bei wichtigen Entscheidungen keine Wahl zu lassen, wodurch man sich manchmal nur wie Beobachter fühlt, der bestenfalls für Schadensbegrenzung sorgt. Für die Immersion ist das nicht förderlich. Solche und andere Probleme trüben den Gesamteindruck. Für Fans der Reihe ist der Nachfolger dennoch einen Blick wert, wenngleich die Atmosphäre schwer mit dem Vorgänger vergleichbar ist.

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2 Kommentare

gdnthznghnfgh (Gast) vor 4 Jahren
Danke für das Review!
Mikej vor 4 Jahren
Gerne doch :)

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