Galileo Mystery - Die Krone des Midas - Review

„Galileo Mystery“: die vom Münchner Privatsender Pro 7 produzierte Serie, in der Moderator Aiman Abdallah spannenden Geheimnissen aus Wissenschaft und Geschichte nachgeht, ist mit Vorsicht zu genießen. Diejenigen, die zufällig vor dem Fernseher saßen, als Aiman und sein Expertenteam auf den Spuren von Bigfoot einen armen Studenten im Pelzkostüm durchs Bild jagten, um das vermeintlich echte Bildmaterial auf Authentizität zu prüfen, wissen was gemeint ist. Daher darf man es nicht verübeln, wenn der Käufer den neuen Wii-Titel 'Die Krone des Midas' ein wenig misstrauisch beäugt, auf dessen Verpackung deutlich sichtbar der „Galileo Mystery“ Schriftzug prangt. Mehr Informationen sind aber weder von Vorder- oder Rückseite der Packung zu erfahren, kein „presents“ oder „featuring“, die das Dasein des Logos in irgendeiner Form erläutern würden. Ist das Spiel im Rahmen einer Sendung erschienen? Wurde es gar vom „Galileo Mystery“-Team geschrieben oder produziert? Schon hier bietet sich dem vermeintlichen Käufer ein erstes Mysterium. Wer aufmerksam die Ecken absucht, erkennt allerdings irgendwo unten ein winziges „Published by Pro 7“, was ja dann grob den Zusammenhang zwischen den beiden Produkten erklärt. Erstes Mysterium erfolgreich gelöst! Aber darf man den Silberling auch guten Gewissens in Nintendos Spaßkonsole stecken, oder sollte man 'Midas' im Regal stehen lassen? Die Wahrheit liegt in diesem Fall nicht irgendwo dort draußen, sondern ein paar Zentimeter weiter unten. Und sie ist verdammt hässlich.

Bilder

Fazit

Wertungs-Lupe 32%

Das Spiel präsentiert sich als herzloses Produkt, das aufgrund schwerer Mängel in allen Bereichen keinen Spieler überzeugen kann. Man mag nicht einmal auf die zehn bis zwanzig Jahre älteren Titel verweisen, die 'Midas' in jeglicher Hinsicht übertreffen, denn mit ihnen hat das Spiel wenig gemeinsam. Liest man die Artikel über Thomas Ebeling, Chef von Pro7Sat.1, dessen oberstes Gebot „Better Output at Lower Cost“ auf Powerpointfolien den Mitarbeitern präsentiert wird und der Pro7 als Kleidungsmarke, Softwarehaus und Elektronikhersteller in diversen Sparten etablieren will, dann ist einem sofort klar, warum 'Die Krone des Midas' so ist wie es ist. Die durchschnittliche Spielzeit von 10 Stunden ist da auch schon egal, denn solange möchte 'Midas' niemand spielen. Gott sei Dank haben wir als Spieler noch den freien Willen und jede Menge Konkurrenzprodukte, welche dieses Spiel so überflüssig machen wie eine Informationssendung, die uns einen armen Studenten als Bigfoot verkaufen will.

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