Sherlock Holmes: Crimes and Punishments - Review

Kaum ein Meisterdetektiv bekommt derzeit im Fernsehen oder anderen Medien so viel Aufmerksamkeit wie Sherlock Holmes. Seien es diverse Filme oder Serien. Kein Wunder, dass Frogwares auch im siebten Teil weiterhin auf seine bekannte und beliebte Hauptfigur setzt. Im Gegensatz zu den vorigen Spielen ist diesmal aber nicht ein großer Fall zu lösen, sondern ganze sechs kleinere Fälle. Dafür gibt es dank Unreal Engine 3 nicht nur bessere Grafik, sondern auch neue Spielmechaniken zu bestaunen. Wie sehr sich der (fast) fehlende Bogen negativ auswirkt und ob wir mit Sherlock wieder mitfiebern können, versuchen wir Euch im Review genau darzustellen.

Bilder

Fazit

Ausgezeichnet mit dem Adventure Corner Award
Wertungs-Lupe 88%

'Sherlock Holmes: Crimes & Punishments' macht fast alles richtig. Eine Top–Grafik, unterhaltsame, nicht zu leichte Rätsel, schöne Dialoge mit erstklassigen Sprechern, dazu eine Prise Hirnschmalz und Deduktion und fertig ist das hervorragende Adventure. Doch negativ fallen trotzdem der fehlende große Fall, die große umspannende Handlung auf, denn das kleine Zusatz–Fällchen am Ende kommt zwar allgegenwärtig vor, ist aber eher eine zusätzliche moralische Entscheidung als ein wirkliches großes Finale. Wenn Frogwares nächstes Mal wieder so eine Meta–Handlung sowie etwas mehr Interaktion mit Watson und schwierigere Entscheidungen bei Deduktionen, wo man doch einige Minuten davorsitzt, dann sitzen wir vor einem richtigen Kracher, der die Adventure–Welt erzittern lässt. Da dies fehlt, bleibt es "nur" ein sehr gutes Spiel, das mir die Abende versüßt hat und trotzdem für Sherlockians und Adventure–Fans, die nicht nur Point&Click spielen, sondern auch mit WASD und Maus, oder Controller spielen wollen, ein Muss.

Fazit von Matthias Glanznig:

Frogwares hat kräftig am Konzept der Reihe geschraubt. Manch alteingesessener Fan der Reihe wird darüber klagen, dass der Weg näher hin zu modernen Genre-Interpretationen, wie jene von Telltale Games führt. Keine Frage, der Schwierigkeitsgrad liegt klar unter 'Testament des Sherlock Holmes'. Wer sich daran jedoch nicht stößt, den erwartet ansonsten ein in vielerlei Hinsicht hervorragendes Krimi-Abenteuer.

Vorwerfen kann ich 'Crimes & Punishments' primär, dass es hier relativ schwer ist, den Falschen einsperren zu lassen. Dazu erlaubt das deduktive System derzeit zu wenig falsche Schlüsse und mit falschen Herleitungen gelangt man selten zu einem Täter. Für ein Sequel würde ich mir diesbezüglich mehr Flexibilität wünschen. Zudem hätte ich gerne mehr von Dr. Watson gesehen und eine übergreifende Rahmenhandlung klasse gefunden (letzteres gibt es nur im Ansatz).

Die Fälle sind für sich genommen dennoch spannend genug, um prima zu unterhalten. Noch dazu ist das Gameplay erfreulich abwechslungsreich gestrickt und probiert vieles aus. Auch die technische Umsetzung steckt den Vorgänger in die Tasche, insbesondere was die Grafik angeht. All das macht Lust auf mehr. Die charismatische englische Sprachausgabe ist ebenfalls klasse, obgleich das Fehlen der deutschen Vertonung natürlich sehr schade ist. In Summe hat mich 'Crimes & Punishments' rund 15 Stunden lang toll unterhalten und ist bislang mein Lieblingsspiel aus der Holmes-Reihe.

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5 Kommentare

Brisco66 (Gast) vor 9 Jahren
So sind die Geschmäcker verschieden. Bei mir wäre das Review wohl nicht so gut ausgefallen, alleine aus dem Grund das es dieses mal keine deutsche Sprachausgabe gibt, sondern nur deutsche Texte die man lesen muss, als ob das ermitteln und beobachten nicht schon schwer genug wäre, muss man jetzt auch noch die Umgebungen außer acht lassen und ständig Texte lesen. Der Flair ein schönes Adventure zu spielen geht somit den Bach runter. So wie ich sehen das aber noch viele andere User hier und da :-) ELEMENTAR !
Mikej vor 9 Jahren
Klar, ist so gesehen natürlich ein erheblicher Nachteil, wenn man damit nicht zurechtkommt. Ich hoffe auch, dass Frogwares & Koch beim nächsten Mal anders entscheiden und ne deutsche Vertonung nachlegen. Für mich persönlich ist es zwar egal, aber die vielen Fans hierzulande haben es sich verdient.
Indiana vor 9 Jahren
Ich finde es auch schade, dass man auf eine deutsche Übersetzung verzichtet hat. Das rechtfertigt meiner Meinung nach aber keinen Punktabzug, denn wer der englischen Sprache soweit mächtig ist, kann mit dem Spiel ja trotzdem Spaß haben. Außerdem kenne ich auch viele Leute, die Spiele grundsätzlich nur im Original spielen wollen und daher immer auf englisch umstellen (das habe ich sogar schon bei Spielen aus deutscher Produktion gelesen).
sinnFeiN vor 9 Jahren
denke auch, weil sonst könnte man viele Kickstarter-Spiele schon prinzipiell unter 80 werten (oder Reihen wie GTA würde in Deutschland auch nie über 80 kommen)
aber ja, den Groll über fehlende deutsche Sprachausgabe einiger Spieler ist verständlich
WER (Gast) vor 9 Jahren
Gta mit Sherlock Holmes zu vergleichen in Punkto Sprache?????

Das Game Sherlock Holmes lebt von der Sprache, Gta nicht!
Die ganzen klugscheißer gehen mir auf den ...., die Englische vertonung passt nicht so gut zum Charakter wie die Deutsche vertonung.

Es ist viel Intensiver das Game in Deutsch zu Spielen, alls ständig mitlesen zu müssen.
Da ausschließlich gesprochen wird.

Für die Deutschen Fans von Sherlock Holms ein Schlag ins Gesicht!!!!

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