Mit der zunächst kostenlosen ersten Episode des Sci-Fi-Endzeit-Adventures 'The Silent Age' (iOS, Android), machte das dänische Studio House on Fire 2013 erstmals auf sich aufmerksam. Eine Geschichte rund um einen gewöhnlichen Menschen, der wie aus heiterem Himmel, in ein wildes Zeitreise-Drama hineingerät. Das Überleben der Menschheit steht auf dem Spiel. Im Oktober 2014 wurde 'The Silent Age' schließlich vollendet, wobei die zweite Hälfte kostenpflichtig ist. Wie dieses Werk uns in seiner Gesamtheit gefällt, das verraten wir Euch jetzt im Test. Zunächst befassen wir uns mit der ersten Episode. Im letzten Abschnitt wird der zweite und letzte Teil unter die Lupe genommen.

Am Ende eines geregelten Lebens
Die Zukunft in den Händen eines Durchschnittsbürgers
Seine neuen Befugnisse verschaffen dem Hausmeister Zugang zu einem für ihn unbekannten Bereich im Gebäude. Dort ist etwas Schreckliches vorgefallen und er ist zur falschen Zeit am falschen Ort: Vor seinen Augen stirbt ein seltsamer Fremder. Vor seinem Abgang verlangt er von Joe, ihn in der Gegenwart aufzusuchen. Er sei ein Zeitreisender aus der Zukunft und wollte ein schreckliches Ereignis verhindern. So ganz will unsere Hauptfigur diese verrückte Geschichte nicht glauben, doch trägt der Verstorbene eine seltsame Kugel bei sich, die sich bald als waschechte Zeitmaschine entpuppt und den unscheinbaren Hausmeister in das Jahr 2012 befördert. In dieser Zeit eröffnet sich Joe ein mehr als gespenstisches Szenario... menschenleere Gebäude, die von Pflanzen schon vor vielen Jahren überwuchert wurden und verweste Leichen schmücken die trostlose Umgebung. Die gewaltige Katastrophe begann offenbar nicht lange nach seiner Beförderung.
1972 - 2012
Die Suche nach dem Aus- und Eingang...
Der spielerische Ansatz ist sehr vielversprechend, doch leider ist die Ausführung sehr konventionell geraten. Selten geht es beispielsweise darum, in der Vergangenheit eine Aktion zu setzen, in der Hoffnung, dass diese Jahre später Früchte trägt. Meist werden beide Zeitebenen lediglich wie unterschiedliche Schauplätze gehandhabt, die wir eben wie gewohnt nach relevanten Gegenständen abklappern. Komplexe Gedankengänge sind bei 'The Silent Age' selten gefragt. An ein, zwei Stellen kann die Lösung dennoch längeres Grübeln erfordern. Bei den meisten Aufgaben geht es allerdings primär darum, einen Ort zu betreten oder zu verlassen, wobei naturgemäß irgendeine Tür verschlossen ist. Viel Zeit verbringen wir deshalb damit, nach Schlüsseln, Werkzeugen und sonstigen Gegenständen zum Öffnen von Türen zu suchen. Einen Tick kreativer hätten die Macher hier schon sein können. Noch dazu ist das Rätseldesign in manchen Situationen nicht sonderlich elegant gelungen: Jeder gefundene Gegenstand ist nämlich nur einmal benutzbar, obwohl man einige Objekte durchaus anderwertig einsetzen könnte. Dem Spiel will es leider nicht überzeugend gelingen, diesen sehr unnatürlichen Kniff glaubwürdig zu rechtfertigen.
Solide technische Umsetzung
Ein Blick auf die zweite (und letzte) Episode
Keine Überraschungen gibt es bei den Rätseln, die wie eine leichte Abwandlung des Bisherigen wirken und Abnützungserscheinungen zeigen. Wie zuletzt können Gegenstände stets nur für ein Rätsel eingesetzt werden und verschwinden dann meist grundlos aus dem Inventar (obwohl sie später mitunter nützlich wären). Das verleiht dem Rätseldesign einen künstlichen Beigeschmack. Der Aspekt der Zeitreise ist weiterhin vorwiegend dahingehend relevant, als in einer Zeitebene eine Tür offen ist und in der anderen ist sie verschlossen. Selten bedarf es einer komplexeren Herangehensweise, was sehr schade ist. 'The Silent Age' schafft es aus solchen Gründen nicht über ein durchschnittliches spielerisches Niveau hinaus. Zwei, dreimal kann es dennoch ins Grübeln bringen. Negativ fallen ansonsten einige Objekt-Beschreibungen auf, bei denen teils wenig Zeit bleibt, um alles mitzulesen.
UPDATE
Eine englische Sprachausgabe wurde mit dem Release der PC-Version ergänzt, was die Wertung etwas verbessert. Deutsche Untertitel sind nun ebenfalls verfügbar.
'The Silent Age' beginnt wie ein richtig vielversprechender Sci-Fi-Thriller. Der beliebige Wechsels zwischen mehreren Zeitebenen eröffnet spannende spielerische Möglichkeiten und die Endzeit-Stimmung wird gut vermittelt. Leider schöpfen die Rätsel das gewaltige Potential nicht aus und so spielt sich dieses skandinavische Point&Click-Adventure sehr konventionell. Trotz gewisser Schwächen ist 'The Silent Age' für vier, fünf unterhaltsame Stunden gut und hält auf inhaltlicher Ebene interessante Ansätze parat. Genre-Fans werden Gefallen daran finden.
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The Silent Age
- Entwickler
- House on Fire
- Publisher
- House on Fire
- Release
- 24. Juli 2013
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://thesilentage.com
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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