Das englische Studio Wabisabi Play wurde 2018 von der Kinderbuchillustratorin Lisa Evans gegründet, die nach einem Weg suchte, ihre Illustrationen außerhalb von Büchern lebendig werden zu lassen. Zusammen mit der Singer -Songwriterin Jessia Fichot kreierte sie das Point-and-Click Adventure ‘Growbot‘. Wie sich der Bilderbuch-Adventure-Mix spielt, erfahrt ihr im Test.

Nara und die blauen Kristalle

Sternenbäuche und Teddybären
Als Nara erkunden wir die Raumstation und stellen schnell fest, dass die merkwürdigen blauen Kristalle die Stabilität der Station und somit auch des Schutzschildes unserer Heimat bedrohen. Zu allem Überfluss sind noch unser Freund Kino und Captain Art verschwunden und als Auszubildende haben wir nahezu keinen Zugang zu den wichtigen Systemen des Schiffes. Schnell finden wir heraus, dass die Raumstation von Crissy, dem ersten Growbot, angegriffen wird.
Zum Glück gibt es noch andere Lebewesen, die wir um Hilfe bitten können. Zum Beispiel die kleinen Lichtwichte, die wir nahezu überall auf dem Schiff antreffen können. Oder das Sternenbäuchlein, kein Yeti, sondern ein flauschiges Hologramm mit einer Galaxie im Bauch, dass sich um wichtige Schiffsysteme kümmert. Der Zugang zu den verschiedenen Bereichen wird von einem Sicherheitsteddybären überwacht. Er kontrolliert, ob jeder die Zugangsvoraussetzungen erfüllt. Um uns frei auf der Station zu bewegen, benötigen wir zum Beispiel erstmal Holotechnologie. Diese zu besorgen ist unsere erste Aufgabe.
Blumennoten und Schilde

Am linken Bildschirmrand finden wir Inventargegenstände, wie das Growbot-Handbuch. Sie helfen uns bereichsübergreifend weiter. Auch unseren Blumenarrangeuer können wir hier finden. Auf der Station wachsen Pflanzen und Blumen in den verschiedensten Formen. Wir können die Klänge der Blumen, die Blumennoten, einsammeln. Mithilfe dieser Noten erschaffen wir im Blumenarrangeur Schildschlüssel. Diese benutzen wir, um geschützte Bereiche zu betreten. Diese Bereiche sind durch Schilde geschützt, die nur durch eine bestimme Tonabfolge aufgelöst werden können. Und diese Tonfolge ist für jeden Schild unterschiedlich. Dieses Prinzip wiederholt sich in Form eines Rätsel-Minispiels während Naras Abenteuer immer wieder. Erst hören wir uns eine Tonabfolge an, dann versuchen wir sie Mithilfe der Blumennoten im Blumenarrangeur nachzumachen.

Nicht gut ausbalanciert
‘Growbot‘ richtet sich an ein jüngeres Publikum und ist ein Kinder- und Familienspiel. Die Geschichte und die Machart des Spiels wirken wie ein buntes Bilderbuch. Das hier eine Kinderbuchillustratorin ihre Finger im Spiel hat, fällt sofort auf. Die Grafik ist niedlich, viele Pastellfarben und Blumen erzeugen eine wirklich friedlich wirkende Welt mit deutlich japanischem Einfluss.

Die Dialoge und Bildschirmtexte sind kurz und einfach gehalten, genau wie die Story. Einige Zusammenhänge, Dialoge und Erklärungen haben mich eher verwirrt, als dass sie hilfreich waren. Die Rätsel sind zwar einfach lösbar, dann aber doch komplexer als der restliche Bilderbuchcharakter des Spiels. Das Gleiche gilt für die Rätsel und Puzzle. Diese sind kinderleicht, aber teilweise einfach unlogisch konzipiert. Der Blumenarrangeur hat für mein Empfinden zu viele Knöpfe und dieses Gefühl hatte ich noch bei einigen anderen Rätselstellen im Spiel.
‘Growbot‘ ist ein niedliches Feel-Good-Spiel, wenn man sich auf die surreale Grafik und Story einlassen kann. Vor allem jüngere Spieler werden an diesem gewaltfreien Spiel bestimmt ihre Freunde haben, bei einigen Rätseln vielleicht mit der mit Hilfe von älteren Geschwistern. Als lebendiges Bilderbuch funktioniert die Geschichte um Roboter und Blumen im Weltraum gut, welche Altersgruppe angesprochen werden soll ist mir allerdings unklar. Die Geschichte scheint für ein noch jüngeres Publikum gemacht zu sein, als die Rätsel. So oder so ist ‘Growbot‘ eher ein Kinder- und Familienspiel.
Leider hat das Abenteuer um den Growbot Nara konzeptionelle Schwächen, die bei mir stellenweise eine Menge Verwirrung erzeugt haben: Dialoge, die komplexe Zusammenhänge zu kurz umreißen, Logiklücken und nicht gut balancierte Rätsel. Sicherlich ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass es sich um das erste Projekt von Lisa Evans und Wasbi Play als Entwickler überhaupt handelt.
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Growbot
- Entwickler
- Wabisabi Games
- Publisher
- Application Systems Heidelberg
- Release
- 21. Oktober 2021
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://growbotgame.com
- Art
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Independent
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- Stichwörter
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