Das Ende des letzten Jahres markierte einen besonderen Punkt für Liebhaber von Detektivspielen: Sowohl für Sherlock Holmes als auch für Hercule Poirot gab es Verbrechen aufzuklären. Beide Spiele setzen auf eine Art "milden Reboot" und erzählen jeweils einen Fall aus der Frühzeit der bekannten Charaktere. So können wir dabei sein, wenn Holmes und Poirot ihre kriminalistischen Fähigkeiten entwickeln und zu den Personen werden, die wir aus unzähligen Geschichten kennen. Den Storyteller-Test zu 'Sherlock Holmes - Chapter One' konntet Ihr bereits lesen. Ob 'Hercule Poirot: The First Cases' sich besser schlägt, verraten wir hier.
Grün hinter den Ohren


Natürlich folgt Poirot der Einladung und stellt schon bei einer Begrüßungsrunde fest, dass eine gewisse Spannung zwischen den Gästen herrscht. So dauert es nicht lange, bis es zu einem Mord kommt. Wie es sich für einen klassischen Poirot-Krimi gehört, war das Opfer bei nahezu allen übrigen Anwesenden unbeliebt. Dazu hat ein Schneesturm das Herrenhaus samt der illustren Gesellschaft eingeschneit. Poirot ist also auf sich allein gestellt.
Die Ermittlungen und der Gedankenpalast


Wie auf Schienen?


Lediglich an wenigen Punkten weicht das Spiel von diesen Regeln ab: In bestimmten Orten entscheiden nicht wir Spieler, ob wir jeden Winkel und jedes Objekt gefunden haben, sondern Poirot. Die Durchsuchung wird beendet, wenn alle für die Handlung wichtigen Objekte gefunden wurden. Der Lösung kommen wir so zwar näher, entsprechende Achievements werden dann aber nicht freigeschaltet, weil wir unter Umständen noch ein unwichtiges Item übersehen haben. Für Komplettisten ist das ärgerlich (und aus Gameplaysicht auch unnötig).
Eine Regeländerung gibt es dann auch im großen Finale, bei dem Poirot einige Gesprächsduelle führen muss. Diesmal lassen sie sich nicht wiederholen und entscheiden über das Ende des Spiels. Da der Fortschritt automatisch (und häufig) gespeichert wird, muss das Spiel erneut komplett durchgespielt werden, denn es gibt nur einen einzelnen Speicherstand.
Erstklassige Sprachausgabe

Sehr gute Arbeit haben die Entwickler zudem bei der Steuerung abgeliefert: Wir haben die freie Wahl zwischen Maus, Gamepad und Tastatur. Für Test am PC haben wir zwar überwiegend mit dem Gamepad gespielt, die anderen Steuerungsoptionen funktionieren aber genauso gut und sind intuitiv umgesetzt.

Im Vergleich zu 'Sherlock Holmes: Chapter One' ist der aktuelle Fall von Hercule Poirot das bessere Adventure. Die spannende Geschichte mit glaubwürdigen Motiven, ein sympatischer Hauptcharakter und erstklassige deutsche Sprachausgabe wissen zu überzeugen. Leider spielt sich das Krimi-Abenteuer fast von allein, denn große Herausforderungen in Form von Rätseln fehlen fast vollständig. Dafür gibt es dann auch den größten Punktabzug, denn in den rund zehn Stunden, die wir gern im Anwesen der Familie van den Bosch verbracht haben, hätten auch einige Rätsel versteckt sein dürfen. Trotzdem fühlten wir uns gut unterhalten. Da zudem das Flair aus den Christie-Romanen gut eingefangen wurde, sollten Adventure und Krimi-Fans einen Blick wagen.
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Agatha Christie - Hercule Poirot: The First Cases
- Entwickler
- Blazing Griffin
- Publisher
- Astragon
- Release
- 28. September 2021
- Auszeichnungen
- Die besten Rätsel des Jahres • Überraschungs-Hit des Jahres
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
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4 Kommentare
Uuund ich bin raus. Wenn ich auf Schienen sein will, geh ich zugfahren.
Schade, sieht toll aus und hatte mich schon gefreut
The ABC Murders war super!