Ein klassisches Point-and-Click Adventure mit Katzen und Film Noir Elementen? Das geht. In ‘Nine Noir Lives‘ ermittelt ein feliner Detektiv ganz im Stil traditioneller Detective Noir Geschichten. Produziert und entwickelt wurde das Spiel von Silvernode Games. In unserem Test erfahrt ihr, wie sich das Adventure spielt.
Cuddles Nutterbutter
In Meow Meow Furrington, Hauptstadt der Katzen, geschieht im Knitty Kitty Nachtclub ein Mord. Privatdetektiv Cuddles Nutterbutter wird vom Polizeipräsidenten persönlich zum Fall hinzugezogen und ermittelt, um den Mörder zu fassen und das Verbrechen aufzuklären. Denn das Gleichgewicht zwischen den mächtigsten Familienclans der Stadt, den Montameeuws und den Catulets, ist durch den Mord empfindlich gestört.
Wir spielen Cuddles Nutterbutter und legen höchstpersönlich Pfote an den Fall. Leider ist die Polizei dabei nicht sehr hilfreich, aber unsere Assistentin Tabby unterstützt uns als ebenfalls spielbarer Katzen-Sidekick nach Leibeskräften.
Mord im Knitty Kitty Club
Setting und Charaktere sind an klassische Detektiv- und Film Noir-Geschichten angelehnt. Und wie der Titel ‘Nine Noir Lives‘ schon vermuten lässt, sind die Charaktere (fast) alle Katzen oder Kater. Ob sie allerdings tatsächlich neun Leben haben? Zumindest scheint der ermordetet Kater im Knitty Kitty Nachtclub all seine neun Leben bereits verbraucht zu haben. Zusätzlich stellte sich heraus, dass der Tote in den illegalen Handel mit dem Rauschmittel Catnip verstrickt war.
Neben der klassischen, eher düsteren Detektivgeschichte mit Noir-Charme finden sich in ‘Nine Noir Lives‘ eine Unmenge an katzenhaften Anspielungen wieder. Das Logo des Knitty Kitty Club zeigt neben felinen Schönheiten ein riesiges Wollknäul, im Polizeirevier gibt es natürlich einen Milchautomaten und auch sonst finden wir eine ganze Reihe von Anspielungen und Insidern, wie den illegalen Catnip Handel, die vor allem Katzenliebhaber erfreuen werden. Auch das die Entwickler eine Leidenschaft für Katzen haben, merkt man dem Spiel deutlich an. Da überrascht es weniger, dass es eine studioeigene Katze gibt.
Neben der recht ernsten und dunklen Ermittlungsgeschichte legen Dialoge und Charaktere den Fokus auf Wortwitz und Humor. Stellenweise ist das witzig, mir war es zu aufgesetzt. Vor allem in Kombination mit dem Katzenthema, war ich gegen Ende der Story doch etwas übersättigt vom Humor des Spiels.
Ermittlungen in Meow Meow Furrington City
An mehreren, begehbaren Orten in Meow Meow Furrington erwartet uns klassisches Point-and-Click Gameplay. Wir sammeln Gegenstände in unserer Tasche und kombinieren oder benutzen sie später. Am Bildschirmrand helfen uns große Symbole die wichtigsten Funktionen des Spiels rasch parat zu haben: Unser Inventar in Form einer Aktentasche, das Tagebuch mit Hinweisen und eine Lupe, um die interaktionsfähigen Gegenstände in der Umgebung anzuzeigen. Die Optik des Spiels erinnert an einen Comic oder vielleicht eine Grafik Novel, die Dialoge werden uns in eckigen Sprechblasen über den Charakteren präsentiert. Sehr charmant und passend.
Interaktionen haben wir grundsätzlich vier Verschiedene zur Verfügung: die Maus zum Bewegen und Kombinieren von Inventargegenständen, die Lupe zum Untersuchen und Betrachten, eine Tatze zum Benutzen und Interagieren und eine Katzenzunge zum Ablecken. Mit der rechten Maustaste wählen wir die entsprechende Aktion, das bedeutet viel klicken im Laufe des Spiels. Diese Mechanik hätte man wirklich verbessern können. Die Maus wird zum Beispiel benutzt, um Dinge im Inventar zu kombinieren oder um Cuddles zu bewegen. Die Tatze hingegen benutzt Gegenstände außerhalb des Inventares, wie Lichtschalter oder ist eine Option zum Ansprechen. Das fand ich etwas umständlich gelöst.
Die Rätsel sind sehr klassisch, egal ob wir einen Cocktail mixen und die eher kreativen Zutaten besorgen müssen oder etwas irgendwo hinein oder irgendwo hinaus schmuggeln sollen. Wir sammeln Gegenstände und kombinieren uns in der Geschichte vorwärts. Erwähnen sollte man an dieser Stelle die zwei Spielmodi „Normaler Modus“ und „Story Modus“. Im „Story Modus“ bekommen wir zusätzlich Hinweise zur Lösung von Rätseln und zur Handlung, außerdem startet das Spiel hier mit einem einsteigerfreundlichen Tutorial. Der Modus ist aber jederzeit über die Einstellungen änderbar. Zum Großteil bleiben uns so frustrierende Rätsel und Storykiller erspart, auf dem Silbertablet wird die Lösung aber auch nicht präsentiert. Übrigens ist ‘Nine Noir Lives‘ vollständig englisch synchronisiert und mit deutschen Menütexten und Untertiteln bzw. Sprechblasen erhältlich.
‘Nine Noir Lives‘ merkt man die Leidenschaft an, die die Entwickler in das Spiel gesteckt haben. Film Noir und Katzen sind gut miteinander verknüpft und auch die Optik stimmt. Dennoch hat mich das Spiel nicht vom Hocker gehauen. Den Anfang der Story fand ich etwas schwerfällig, die Insider und den Humor mit zunehmendem Spielverlauf eher zu aufgesetzt und aufdringlich. Leider konnte auch die Auflösung der Geschichte bei mir nicht punkten. Cuddles Nutterbutter und ich sind in den fünf bis sechs Spielstunden nicht richtig warm miteinander geworden. Eine gute Zeit hatten wir aber trotzdem irgendwie.
Gut fand ich von Anfang an die charmante Optik, die wirklich großartige Synchronisation und die Abwechslung im Spiel durch mehrere spielbaren Charaktere im Verlauf der Handlung. Auch das klassische Point-an-Click Gameplay hat mir überzeugt, obwohl die Steuerung verbesserungswürdig ist. Und zusammen mit knapp sechs Stunden Spielzeit und deutschen Bildschirmtexten ist ‘Nine Noir Lives‘ sicherlich einen Blick wert.
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Nine Noir Lives
- Entwickler
- Silvernode Studios
- Publisher
- Silvernode Studios
- Release
- 7. September 2022
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Webseite
- http://nnlgame.com/
- Sprachen
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- Systeme
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- Stichwörter
- Website
- Publisher und Entwickler: Silvernode Studios
2 Kommentare
Aber echt seltsame Entscheidung, im normalen Modus kein Tutorial am Anfang zu haben. Immerhin ist diese ungewöhnliche Steuerung alles andere als selbsterklärend...