Nach dem SciFi-Adventure 'Lacuna' steht seit einigen Wochen mit 'Between Horizons' das neue Spiel aus dem Hause Digitales Interactive in den virtuellen Regalen. Darin untersuchen wir auf einem Raumschiff mehrere seltsame Vorkommnisse und stolpern dabei in eine große Verschwörung. Ob das neue Werk ebenso zu empfehlen ist wie 'Lacuna' aus 2021, verraten wir Euch im Test.

33 Jahre auf Mission

In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

Diese Fragen lassen sich nicht leicht beantworten, denn weder Stella noch wir kennen beim ersten Spieldurchlauf die anderen Personen oder ihre Hintergründe. Und auch die Geschichte beinhaltet mehr als eine unvorhersehbare Überraschung. Wir müssen uns also von einem Bauchgefühl leiten lassen und davon, wie wir die Indizien auslegen. Selbst wenn diese auf den richtigen Verdächtigen hindeuten, können wir auch Unschuldige als Täter einloggen und unsere Lösung ins System hochladen. Weitere Konsequenzen für Stella ergeben sich aus den Antworten in verschiedenen Dialogen, die unter Zeitdruck ausgewählt werden müssen, sofern wir den Timer nicht in den Optionen abgestellt haben. In jedem Fall beeinflussen unsere Entscheidungen aber das Verhältnis der anderen Crewmitglieder zu Stella. So können sich Freundschaften entzweien oder neue entstehen. Schlussendlich läuft die Geschichte dann auf eines von mehreren verschiedenen Enden hinaus.
Die Ermittlungen

Alle Fälle können ohne echten Zeitdruck abgearbeitet werden, es bleibt also genügend Zeit für die Erkundung des Raumschiffs und die eine oder andere Nebenaufgabe. Stella hat beispielsweise ein Haustier, um das sie sich kümmern kann. Sie kann Freunden auch hilfreich zur Seite stehen oder sich nur auf ihren Job konzentrieren. Wie auch immer wir uns für sie entscheiden: Irgendwann sind alle Indizien gefunden (oder wir glauben das zumindest) und es geht nun an die Lösung des aktuellen Rätsels. Mal lösen wir leichtere Symbolrätsel, mal müssen wir anhand einer Beschreibung den richigen Täter überführen. Sonderlich schwer sind die Rätsel meistens nicht, sofern wir alle Hinweise gefunden haben. Hilfreich sind in jedem Fall auch eigene Notizen neben dem Monitor, damit man beispielsweise einen Zeitablauf aus verschiedenen Gesprächen sinnvoll und chronologisch ordnen kann. Der Anspruch der Aufgaben nimmt zum Ende des Spiels hin zu.
Eigenwillige Optik

Für die Steuerung bietet sich der Griff zum Gamepad an. Alternativ können wir Stella auch per Tastatur und Maus durch die Gänge der Zephyr manövrieren, das ist jedoch eher mühsam.

Die eigenwillige Grafik mag vielleicht in den ersten Minuten irritieren. Spätestens dann aber hatte uns die Geschichte um Stella mit einer überzeugenden Welt an Bord der Zephyr gefangen genommen. Die einzelnen Fälle sind kurz genug um sie auf verschiedene Abende verteilt zu spielen, sorgen aber auch für den "nur noch diesen Level"-Effekt. Gefördert wird das durch die übergreifende Rahmenhandlung und die sehr aktuellen gesellschaftlichen Fragen, die das Spiel aufwirft. Obwohl die Handlung viele Jahre in der Zukunft spielt, schlagen die Entwickler Brücken zu den Themen von heute. Dabei regen sie die Spielerschaft zum Nachdenken an ohne jedoch den Zeigefinger zu heben. Vielmehr dürfen wir selbst entscheiden, welchen Weg Stella gehen soll und erleben dann auch welche Konsequenzen das für sie und die übrigen Bewohner des Raumschiffs hat. Wer also Lust auf einen spannenden SciFi-Krimi hat, liegt mit dem Spiel richtig. Rätsel-Enthusiasten kommen jedoch nicht so sehr auf ihre Kosten.
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Between Horizons
- Entwickler
- DigiTales Interactive
- Publisher
- Assemble Entertainment
- Release
- 25. März 2024
- Auszeichnungen
- Adventure Corner Award
- Trailer
- Hier ansehen • Bei Youtube ansehen
- Sprachen
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- Systeme
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4 Kommentare
Die Neufassung ist gelungen (Grafik, Kommentare, Neues). Mag man Braid oder Puzzle-Platformer und kennt's noch nicht, ist's eine tolle Herausforderung - nicht einfach, aber auch durchdacht; etwas was dem schönen, atmosphärischen Animal Well, neben der suboptimalen Tastatur-Steuerung, nicht durchgängig gelang, wobei's streckenweise trotzdem unterhielt.